Argentiniens U20-Weltmeister von 2007 – was machen sie heute?
Weitere Länder 17.März.2013 Alexander Semeliker 0
Vor sechs Jahren krönte sich die argentinische U20-Nationalmannschaft in Kanada zum Weltmeister. Die Jung-Gauchos dominerten das Turnier und setzten sich verdient die Krone auf. Einige der Talente von damals haben den Durchbruch geschafft, andere sind hingegen gescheitert. abseits.at blickt auf den einstigen Kader.
Sergio Romero (Torhüter)
Nur zwei Gegentreffer mussten die Argentinier beim Turnier in Kanada hinnehmen – auch ein Verdienst von Stammtorhüter Sergio Romero. Nach dem Turnier wechselte er zum AZ Alkmaar, ehe es ihn 2011 nach Genua zu Sampdoria zog. Beim Olympiasieg 2008 in Peking gehörte Romero zwar zum Aufgebot, war aber nur die Nummer zwei. Zwei Jahre später, bei der WM 2010 in Südafrika, war er aber wieder erste Wahl.
Javier Hernán García (Torhüter)
Zur Zeit des Turniers gehörte Ersatzkeeper García noch den Boca Juniors an, mittlerweile steht er bei Tigre zwischen den Pfosten. Für den großen Durchbruch reichte es nicht, aber immerhin einmal durfte er das A-Teamtrikot überstreifen.
Bruno Centeno (Torhüter)
Der Torhüter hat den wohl größten Abstieg im gesamten Kader hinter sich. Zum Zeitpunkt des Turniers immerhin noch bei San Lorenzo mit den Fanghandschuhen ausgestattet, spielt er aktuell für den chilenischen Zweitligisten Everton.
Federico Fazio (Verteidigung)
Der Innenverteidiger zählte zu den herausragenden Spielern des Teams, spulte ein großes Laufpensum ab und überzeugte sowohl mit Kopfball- als auch Zweikampfstärke. Keine einzige der 630 Minute verpasste Fazio. Schon 2007 spielte er für Sevilla und zählt seit letzter Saison zum Stammpersonal.
Emiliano Insúa (Verteidigung)
Insúa galt als eines der vielversprechendsten Außenverteidigertalenten mit starkem Offensivdrang. Den hohen Erwartungen konnte er allerdings nie wirklich gerecht werden. Nach der U20-WM stand er vier Jahre bei Liverpool unter Vertrag, machte für die Reds jedoch nicht einmal 50 Spiele in der Premier League. Neben einer Leihsaison bei Galatasaray (2010/2011) zählt auch Sporting zu seinen Ex-Klubs. Lissabon hat Insúa mittlerweile wieder verlassen und schnürt seine Schuhe nun für Atlético Madrid.
Gabriel Mercado (Verteidigung)
Der 1,78 Meter kleine Verteidiger spielt nach wie vor in Argentinien bei River Plate. Obwohl er vor sechs Jahren sechs der sieben Partien absolvierte blieb ihm der Durchbruch im A-Team verwehrt. Nur ein Länderspiel, 2010 gegen Jamaika, hat Mercado bisher auf seiner Visitenkarte stehen – immerhin unter Diego Maradonna.
Matias Cahais (Verteidigung)
Die Viererkette komplettierte Matias Cahais. Auch der Linksfuß verdient sein Geld noch in Argentinien, ebenfalls bei Racing. Der Abwehrorganisator und damalige Kapitän versuchte sein Glück aber auch in Europa, als er 2008 bei Groningen anheuerte. In den Niederlanden konnte er sich allerdings nicht durchsetzen, wurde zweimal in seine Heimat verliehen, ehe er 2010 bei Racing unterschrieb.
Germán Voboril (Verteidigung)
Für Voboril war immerhin ein 90-Minuten-Einsatz gegen Nordkorea drinnen. Seinem damaligen Klub San Lorenzo de Almagro ist der Abwehrspieler noch immer treu – mit Ausnahme der Saison 2010/2011, die er für Godoy Cruz bestritt.
Leonardo Sigali (Verteidigung)
Für den 1,79 Meter großen Verteidiger ging es nach der WM zu Villarreal, wo er zwar bis 2010 unter Vertrag stand, aber kein einziges Spiel bestritt. Nach zwei Ausleihen ist Sigali nun wieder in Buenos Aires bei Godoy Cruz.
Éver Banega (Mittelfeld)
Auch der passstarke Banega fand dank seiner sehr guten Leistungen einen prominenten neuen Arbeitgeber. Im Jänner 2008 wechselte er für kolportierte 18 Millionen Euro zu Valencia, wo er im zentralen Mittelfeld die Fäden zieht. Doch nicht nur mit seinen fußballerischen Fähigkeiten hat Banega von sich reden gemacht. Vor rund einem Jahr überfuhr er beim Tanken seinen Fuß, fünf Monate später brannte sein Ferrari aus und löste einen kleinen Waldbrand aus.
Alejandro Gomez (Mittelfeld)
Zum Weltmeistertitel konnte der 1,65 Meter kleine Gomez mit 18 Einsatzminuten nur bedingt beitragen. Mittlerweile hat er sich aber in einer der besten Ligen Europas einen Namen gemacht. Über Arsenal de Sarandí und San Lorenzo de Almagro führte sein Weg 2010 in die Serie A. Dort ist er aktuell eine wichtige Stütze bei Catania Calcio und hat einen großen Anteil daran, dass die Sizilianer an einem Europacupstartplatz schnuppern dürfen.
Maximiliano Moralez (Mittelfeld)
Ebenfalls in der italienischen Eliteliga geht Maxi Moralez auf Torjagd. Letzte Saison wechselte er zu Atalanta, schlug sechs Mal zu und bereitete sieben weitere Tore vor. Allerdings steht der offensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler, der sich auch schon in Russland beim FK Moskau versuchte, in der laufenden Spielzeit neben den Schuhen. Seinen Stammplatz hat er nach schwachen Leistungen verloren. Dabei war er bei der U20-WM ein prägender Spieler, wurde zum zweitbesten Spieler des Turniers gewählt und schoss die drittmeisten Tore.
Claudio Yacob (Mittelfeld)
Fast 150 Ligaspiele absolvierte Yacob für Racing und wechselte erst lange Zeit nach der Weltmeisterschaft. Im vergangenen Sommer entschloss sich der Mittelfeldspieler dann doch den Schritt in eine Top-Liga zu wagen. Ablösefrei wechselte er zu West Bromwich Albion und ist dort im defensiven Mittelfeld Stammspieler.
Matias Sanchez (Mittelfeld)
In Kanada kam der 1,73m kleine Mittelfeldspieler regelmäßig zum Einsatz, zwei Jahre später tauschte er das Racing-Trikot gegen jenes von Estudiantes de La Plata, wo er unter anderem 2009 die Copa Libertadores gewann. Anfang dieses Jahres unterschrieb Sanchez bei Columbus Crew in der amerikanischen MLS.
Damián Escudero (Mittelfeld)
Im hochkarätig besetzten Mittelfeld der Gauchos war für Escudero kein Platz. Nur 19 Minuten beim 6:0-Sieg über Panama waren für den damaligen Velez Sarsfield-Akteur drinnen. 2008 verließ er Buenos Aires in Richtung Spanien, wo er für Villareal unterschrieb und die erste Saison direkt an Real Valladolid ausgeliehen wurde. 2010 ging‘s zurück nach Südamerika, zunächst zu den Boca Juniors, dann nach Brasilien zu Grêmio Porto Alegre und Atlético Mineiro. Seit Anfang des Jahres kickt er für den EC Vitória.
Alejandro Cabral (Mittelfeld)
Auch Cabral war nur Ergänzungsspieler, kam aber mit Ausnahme des Viertelfinales immer zum Zug. Der Offensivspieler blieb Vélez Sársfield noch bis 2010 treu und heuerte dann bei Legia Warschau an. In 22 Spielen in der Saison 2010/2011 erzielte er drei Tore, ging dann aber wieder zu seinem Stammklub zurück. Im Juni 2011 feierte er unter Sergio Batista sein Länderspieldebüt für das Nationalteam.
Sergio Agüero (Sturm)
Der große Star des Teams war Sergio Agüero. Er gewann sowohl den goldenen Schuh für den besten Torschützen als auch den goldenen Ball als bester Spieler des Turniers. Nach fünf Jahren in Spanien bei Atlético Madrid wechselte er letzte Saison zu Manchester City. Den neureichen Scheichklub schoss der Schwiegersohn von Maradona im wahrsten Sinn des Wortes zum Meistertitel. Im letzten Saisonspiel schoss Kun in der Nachspielzeit das entscheidende Tor zum 3:2-Sieg über die Queens Park Rangers.
Ángel Di María (Sturm)
Dass Ángel Di María beim Triumph dieses Teams nur eine untergeordnete Rolle spielte, kann man heute gar nicht glauben. Nur etwa ein Drittel der Spielzeit wurde der heutige Real Madrid-Star eingesetzt. Den Weg zum spanischen Top-Klub fand er über Benfica. Für die Portugiesen lief er von 2007 bis 2010 auf, ehe ihn Real um eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro für fünf Jahre unter Vertrag nahm. Gemeinsam mit Cristiano Ronaldo und Mesut Özil bildet er das Grundgerüst für das gefürchtete Konterspiel des amtierenden spanischen Meisters.
Mauro Zárate (Sturm)
Zárate gilt als schlampiges Genie. Der kleine Tempodribbler hat zweifellos großes Potenzial, lässt es aber nur unbeständig aufblitzen. Schon 2006 wurde er in den Reihen von Vélez Sársfield Torschützenkönig, über Al-Sadd und Birmingham City bei Lazio. Die Römer führte er 2009 zum Pokalsieg, danach ging es mit ihm bergab. Im letzten Dezember wurde er sogar suspendiert, da er sich geweigert hat, auf der Bank Platz zu nehmen.
Pablo Piatti (Sturm)
Als 1989er-Jahrgang war Piatti einer der jüngsten Spieler des Turniers, was sich aber nicht in seiner Einsatzzeit niederschlug. Sechsmal stand der kleine, wendige Angreifer in der Startelf. 2008 ging es für ihn von Estudiantes de La Plata zu UD Almería. In 101 Ligaspielen für die Andalusier überzeugte er dermaßen, dass Valencia 2011 für ihn 7,5 Millionen Euro auf den Tisch legte. Nach einer soliden ersten Saison kämpft der Doppelstaatsbürger aktuell jedoch um einen Stammplatz.
Lautaro Acosta (Sturm)
Ebenfalls in Spanien versuchte sich Lautaro Acosta, zunächst beim Sevilla FC, dann bei Racing Santander. Doch auch für ihn war das Übersee-Abenteuer schnell beendet, denn derzeit läuft er für die Boca Juniors auf – relativ erfolgslos allerdings.
Alexander Semeliker, abseits.at
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