Aufgehende Sterne 2019/20: Myron Boadu
Weitere Länder 22.Januar.2020 Stefan Karger
In der Winterpause wollen wir euch einige Talente vorstellen, die in den letzten Monaten ihr Können zum ersten Mal der breiten Öffentlichkeit unter Beweis stellten und für staunende Gesichter auf den Rängen sorgten. Wir präsentieren euch junge Spieler, von denen man in Zukunft sicherlich noch viel hören wird! Nachdem wir euch bisher Eduardo Camavinga, Reinier Jesus, Mohamed Ihattaren und Dejan Kulusevski vorstellten, wollen wir nun einen Blick auf einen weiteren jungen Mann werfen, der diese Saison so richtig durchstarten konnte und sogar für das niederländische Nationalteam debütierte. Die Rede ist von AZ-Alkmaar-Stürmer Myron Boadu.
Vor fast genau 19 Jahren wurde Myron Boadu in Amsterdam als Sohn von ghanaischen Eltern geboren. Seine ersten Schritte als Nachwuchsspieler machte er beim SC Buitenveldert, bis er 2013 als 12-Jähriger in die Nachwuchsakademie des AZ Alkmaar wechselte. Ajax wollte den jungen Spieler damals auch unbedingt verpflichten, doch die Alkmaar-Funktionäre wirkten in den Gesprächen überzeugender. Er wurde schon bald regelmäßige in die Nachwuchsnationalmannschaften der Niederlande einberufen und stieg 2017 mit der zweiten Mannschaft von der dritten in die zweite Liga auf.
Viel Verletzungspech
Nach dieser Saison wurde das außergewöhnliche Talent in den Profikader befördert, allerdings musste der Angreifer seinen ersten Rückschlag verkraften, da er aufgrund einer Knieverletzung fast ein ganzes Jahr ausfiel. Am Ende der Saison kam er zu einem Einsatz und war für die kommende Spielzeit als Stammkraft eingeplant. Die Saison 2018/19 startete zunächst auch nach Wunsch, denn er stellte in den ersten vier Runden mit drei Treffern seinen Torriecher eindrucksvoll unter Beweis, ehe er sich am fünften Spieltag abermals schwer verletzte. Er zog sich eine Knöchelverletzung zu und verpasste beinahe die gesamte Saison – es sollten lediglich drei Kurzeinsätze als Joker dazukommen.
Unglaubliche Scorerwerte
In der heurigen Saison blieb der Mittelstürmer endlich verletzungsfrei und obwohl er in den vergangenen zwei Jahren kaum Spielpraxis sammelte, erzielte er in insgesamt 30 Pflichtspieleinsätzen 17 Tore und 12 Assists! In der Meisterschaft absolvierte er 18 Partien und steuerte dabei elf Tore und sieben Assists bei, in der Europa League kam er inklusive Qualifikation auf elf Partien, wobei er sechs Tore und fünf Assists beisteuerte.
Aufgrund dieser unglaublichen Scorer-Werte wurde er von Trainer Ronald Koeman ins niederländische Nationalteam einberufen, wo er vergangenen November beim 5:0-Sieg gegen Estland in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Myron Boadu erzielte natürlich auch in dieser Begegnung einen Treffer, womit er der erste im 21. Jahrhundert geborene Spieler ist, der für die Niederlande ein Tor schoss.
Seine Stärken und Schwächen
Trotz der schweren Verletzungen in den jungen Jahren zweifelte der Mittelstürmer nie an sich. Als ihn derselbe Chirug am Kreuzband operierte, der auch Zlatan Ibrahimovic unter dem Messer liegen hatte, stellte ihm der Arzt die Frage, ob er hoffe, dass er eines Tages so gut werde wie der schwedische Superstar. Boadu meinte darauf, dass er hofft, dass er noch besser wird. Dieses Selbstvertrauen sieht man auch am Platz, er zweifelt keine Sekunde und ist vor dem Tor eiskalt. Neben seiner Stärke im Abschluss sind seine Geschwindigkeit und sein explosiver Antritt zu erwähnen, sowie sein hohes positionelles Verständnis. Boadu ist im vollen Tempo, wenn er ein Eins-gegen-Eins-Duell, hat enorm gefährlich – der Unterschied zu vielen Stürmern ist, dass er auch bei einer Ballannahme mit dem Rücken zum Tor regelmäßig gefährliche Situationen kreiert. Er schafft es aufgrund seiner technischen Stärke und Leichtfüßigkeit sich von seinem direkten Gegenspieler mit einer schnellen Drehung zu lösen und hat im Anschluss auch die Übersicht und das Können die besser positionierten Mitspieler einzusetzen. Im Spiel gegen den Ball arbeitet er sehr hart für sein Team und geht weite Wege – manchmal übertreibt er es vielleicht ein wenig in punkto Aggressivität, denn er sah heuer bereits zweimal die gelb-rote Karte. Verbesserungsbedarf ist in der Luft gegeben, denn bei Kopfbällen ist er noch nicht so stark wie mit dem Ball am Fuß.
Fazit und Ausblick
Wie sich Myron Boadu nach zwei von Verletzungen geprägten Saisonen aktuell präsentiert ist eine kleine Sensation und es ist kein Wunder, dass er bei vielen Top-Klubs ganz oben auf der Wunschliste steht. Da der Mittelstürmer noch einen Vertrag bis zum Jahr 2023 hat, wird er sicherlich kein Schnäppchen werden und angesichts seiner Verletzungshistorie bleibt für den aufnehmenden Klub auch ein Restrisiko. Wenn der 19-Jährige in Zukunft allerdings verletzungsfrei bleibt, dann kann er einer der besten Stürmer Europas werden. Alkmaar soll um die 25 Millionen Euro Ablöse verlangen, was angesichts der aktuellen Transfererlöse auf dem Spielermarkt nicht übertrieben wirkt. Die Frage ist allerdings, ob Boadu aktuell überhaupt einen Transfer anstrebt. Der Angreifer fühlt sich bei Alkmaar wohl, hat mit Calvin Stengs einen kongenialen Partner im Sturm und schlug unlängst erst ein Offert des Arsenal FC aus. Wo auch immer der torgefährliche Angreifer landet – seinen Namen sollte man sich in jedem Fall merken!
Stefan Karger
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