Das Nationalteam Madagaskars musste im Viertelfinale des Afrika-Cups eine klare 0:3-Niederlage gegen Tunesien hinnehmen. Der große Traum vom Finale hat sich damit nicht erfüllt... Aus der Traum: Madagaskar scheitert im Viertelfinale des Afrika-Cups

Das Nationalteam Madagaskars musste im Viertelfinale des Afrika-Cups eine klare 0:3-Niederlage gegen Tunesien hinnehmen. Der große Traum vom Finale hat sich damit nicht erfüllt – doch hat sich die Mannschaft ins Rampenlicht der großen Fußballwelt gespielt.

Eine der schönsten Geschichten in diesem Sommer kommt zu ihrem Ende: Das Nationalteam aus Madagaskar verliert im Viertelfinale des Afrika Cups mit 0:3. Der Gegner aus Tunesien war dann doch eine Nummer zu groß.

Doch Grund enttäuscht zu sein hat das Team des französischen Trainers Nicolas Dupuis nicht. Allein die Qualifikation für das Turnier war bereits ein großer Erfolg. Teilgenommen hatte der Verband von der viertgrößten Insel der Welt zuvor noch nie.

Doch Madagaskar kam nicht nach Ägypten, um den Torlieferanten für die anderen Teams zu geben. Erst holte die Nummer 108 der Weltrangliste ein 2:2 gegen Guinea, besiegte dann Burundi mit 1:0. Die größte Sensation sollte aber noch folgen: 2:0 für Madagaskar hieß es am Ende der Partie gegen Nigeria. Madagaskar war damit Sieger der Gruppe B.

Die Torschützen trugen Namen wie Carolus Andriamahitsinoro und Lalaina Nomenjanahary. Wie viele seiner Kollegen verdient Letzterer sein Geld in Frankreich. Nur der dritte Torhüter und der Reserveverteidiger Jean Romario Baggio Rakotoharisoa spielen noch in ihrer Heimat.

Gerade die Wechsel vieler Spieler ins Ausland haben für eine Professionalisierung gesorgt, fällt die heimische Liga doch vor allem durch chaotische Zustände und fehlende Infrastruktur auf. Kein Wunder, gehört das Land doch zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Viele Menschen leben in Armut.

Die Spieler wollten daher laut dem britischen Guardian eine positive Botschaft an ihre Landsleute senden. „Es vertreibt nicht die Armut, aber es vertreibt vielleicht ein paar Sorgen“, sagte Verteidiger Pascal Razakanantenaina. „Mit diesen Füßen konnten wir die Madagassen etwas glücklicher machen. Wir haben vor Freude geweint.“

Vor Freude geweint haben werden auch viele Menschen in Madagaskar, als sich das Team im Achtelfinale nach Elfmeterschießen mit 6:4 gegen die Demokratische Republik Kongo durchsetzte. Der Titel „größter Erfolg in der Verbandsgeschichte“ musste damit nach der Qualifikation und dem Gruppensieg zum dritten Mal in kurzer Zeit neu vergeben werden.

Ein Garant dafür ist Trainer Dupuis. Der Franzose formte trotz widriger Umstände – vor allem finanziell drückt den Verband immer wieder der Schuh – ein starkes Kollektiv. Der 51-Jährige hat nie höherklassig Fußball gespielt oder trainiert. Neben seinem Amt als Nationaltrainer betreut er in Frankreich noch den Viertligisten FC Fleury. Nur vom Gehalt aus Madagaskar kann er nicht leben.

Bereits nach dem Einzug in die Runde der letzten 16 sagte Dupuis: „Unser Afrika-Cup ist gewonnen.“ Die Niederlage gegen Tunesien wird daran nichts ändern.

Ral, abseits.at

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