Es ist immer interessant zu beobachten wie der Weg ehemaliger Bundesliga-Legionäre nach ihrem Engagement in Österreich weiterverläuft. Wenn man als österreichischer Fußballfan einen Blick... Bekannte Gesichter: David Lafata und Michal Ordos Topscorer in tschechischer Liga

Tschechien FlaggeEs ist immer interessant zu beobachten wie der Weg ehemaliger Bundesliga-Legionäre nach ihrem Engagement in Österreich weiterverläuft. Wenn man als österreichischer Fußballfan einen Blick auf die Torschützenliste der tschechischen Gambrinus Liga wirft, dann lachen einem zwei bekannte Gesichter entgegen: Dafid Lafata und Michal Ordos.

Die tschechische Meisterschaft ist so gut wie entschieden, denn vor den letzten beiden Spieltagen steht der FC Viktoria Plzeň mit fünf Punkten Vorsprung  an der Tabellenspitze. Der Verein, der in der Saison 2010/11 zum ersten Mal die tschechische Meisterschaft für sich entschied, brilliert nicht nur in der Meisterschaft, sondern sorgte auch international in der Europa League für Furore. Die Tschechen setzten sich in der Gruppenphase unter anderem gegen Atlético Madrid durch und schossen anschließend den SSC Neapel mit einem Gesamtscore von 5:0 aus dem Bewerb! Im Achtelfinale war dann allerdings Endstation, denn Viktoria Plzeň schied gegen Fenerbahce mit einem Gesamtscore von 1:2 aus.

Sparta Prag ist der erste Verfolger, der mit fünf Punkten Rückstand nur noch theoretische Chancen auf den Meisterschaftssieg hat. Slovan Liberec befindet sich an dritter Stelle sieben Punkte hinter dem Verein aus der Hauptstadt und darf sich immerhin über einen Europa-League-Platz freuen. Sigma Olmütz hat mit sechs Punkten Rückstand auf Slovan Liberec ebenfalls nur noch theoretische Chancen auf einen Platz im internationalen Geschäft.

David Lafata wird Torschützenkönig – wieder einmal

Austria-Fans werden sich noch gut an den Stürmer erinnern, der im Jänner 2007 nach Wien wechselte. Ganz glücklich wurde er in Favoriten allerdings nie, denn er blieb doch ein wenig hinter den Erwartungen zurück und schoss in insgesamt 36 Bundesligaspielen nur sechs Tore. Als der aktuelle Meister den Senegalesen Mamadou Diabang verpflichtete, stand der Tscheche aufgrund der Ausländerregelung nicht einmal mehr im Kader. Sein Vertrag lief zwar noch ein weiteres Jahr, da er mit der Situation unzufrieden war einigte er sich jedoch mit dem Verein auf eine Auslösung seines Kontrakts.

Der Stürmer wechselte zum FK Jablonec zurück und schoss in seinen ersten beiden Saisonen zehn bzw. elf Treffer. So richtig drehte er in der Saison 2010/11 aus, als er in 29 Spielen 19 Treffer erzielte und Torschützenkönig wurde. In der kommenden Spielzeit legte er noch einen drauf und erzielte 25 Treffer in 28 Partien, womit er sich abermals die Torjägerkrone aufsetzen durfte.  Sparta Prag versucht bereits im Sommer 2012 den gefährlichen Angreifer zu verpflichten, was an den Ablöseforderungen des FK Jablonec scheiterte. Der Transfer kam erst in der Winterpause zu Stande, nachdem Lafata weitere 13 Tore in 16 Partien erzielte. In der zweiten Saisonhälfte erzielte er für seinen neuen Arbeitgeber sieben Treffer in zwölf Partien und steht zwei Runden vor Schluss mit 20 Toren abermals ganz oben auf der Torschützenliste. In den letzten beiden Spieltagen wird Lafata seine Torausbeute allerdings nicht weiter ausbauen können, denn er sah in der vergangenen Runde im Spiel gegen den FC  Zbrojovka Brno zum ersten Mal in seiner Karriere bei einem Meisterschaftsspiel eine rote Karte. Den Titel wird ihm wohl dennoch niemand streitig machen können, denn die Nummer 2 der Torjägerliste weist mit 14 Treffern sechs Tore Rückstand auf ihn auf.

Michal Ordos schießt sich ins Nationalteam

Als Michal Ordos in der Saison 2011/12 zum Kapfenberger SV wechselte war die Überraschung groß, als KSV-Pressesprecher Markus Kubesch auf Nachfrage von abseits.at bestätigte, dass Michal Ordos fürs defensive Mittelfeld verpflichtet wurde, um den Abgang von Milan Fukal zu kompensieren. In seiner Heimat kam der 1.90m große Spieler davor meist im Sturmzentrum, oder als offensiver Mittelfeldspieler zum Zug. Für Kapfenberg absolvierte er 14 Einsätze in der Meisterschaft und spielte dabei dann zumeist doch offensiver, als es bei seiner Verpflichtung angekündigt wurde. Er steuerte vier Tore bei und wechselte nach einem halben Jahr wieder zu seinem aktuellen Verein Sigma Olmütz zurück. KSV- Präsident Erwin Fuchs verlautbarte, dass persönliche Gründe für diesen Schritt ausschlaggebend waren. Bei Olmütz avancierte er gleich zum Stammspieler und schoss vier Treffer in 13 Einsätzen. In der aktuellen Saison zeigte er sich von seiner besten Seite und erzielte mit bis dato 14 Treffern einen neuen persönlichen Rekord. Er legte einen eindrucksvollen Lauf zwischen dem 01.September und dem 04. November hin, der ihm sogar einen Platz im Nationalteam einbrachte. In diesem Zeitraum gelangen ihm in acht Spielen gleich zehn Treffer. So kam es dazu, dass er mit 30 Jahren zum ersten Mal seine Heimat auf dem grünen Rasen vertreten durfte. Beim 3:0-Sieg gegen die Slowakei stand er 81 Minuten am Platz, beim 2:0-Auswärtssieg gegen die Türkei durfte er in den letzten 18 Minuten mitwirken. Manchmal führt der Weg ins tschechische Nationalteam eben über Kapfenberg!

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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