Es sollte ein gewöhnliches Qualifikationsspiel zur Afrika-Meisterschaft 2025 in Bengasi werden. Doch was die nigerianische Fußballnationalmannschaft erlebte, war alles andere als die typische Auswärtsfahrt.... Chaos in Libyen: Nigerianisches Nationalteam boykottiert Spiel

Es sollte ein gewöhnliches Qualifikationsspiel zur Afrika-Meisterschaft 2025 in Bengasi werden. Doch was die nigerianische Fußballnationalmannschaft erlebte, war alles andere als die typische Auswärtsfahrt.

Die Reise der Super Eagles nahm nämlich eine unerwartete Wende, als ihr Flugzeug nicht wie vorgesehen in Bengasi landete, sondern plötzlich zum Al Abraq Airport umgeleitet wurde – einem Flughafen, der mehr als 200 Kilometer entfernt liegt. Was folgte, war eine zermürbende 19-stündige Wartezeit ohne grundlegende Versorgung, wie Nahrung oder Wasser. Kapitän William Troost-Ekong sprach von „psychologischen Spielchen“ und deutete auf mögliche böse Absichten seitens der Libyer hin.

Die Frustration im nigerianischen Lager war greifbar. Spieler und Betreuer zweifelten an den Motiven für diesen unerwarteten Zwischenstopp. In Reaktion auf die Ereignisse und mit Verweis auf Sicherheitsbedenken entschied der nigerianische Fußballverband (NFF), das Spiel zu boykottieren – ein mutiger Schritt, der nicht nur im Hauptquartier des afrikanischen Fußballverbandes CAF für Aufsehen sorgte. Auch Nigerias Sportminister forderte eine formelle Untersuchung des Vorfalls.

Auch für die Spieler rückte der Gedanke an ein Fußballspiel immer mehr in den Hintergrund:


Bayer-Leverkusen-Starstürmer Victor Boniface: „Jetzt wird’s unheimlich Ihr könnt den Punkt haben Wir wollen nur in unser Land zurück.“

Auf libyscher Seite wies der nationale Fußballverband die Anschuldigungen vehement zurück. Die Umleitung sei auf normale Probleme der Flugverkehrskontrolle zurückzuführen, beteuerten sie. Doch die Drohung mit rechtlichen Schritten gegen Nigeria wegen der Spielabsage goss weiteres Öl ins Feuer.

Dieser Vorfall wirft einen langen Schatten auf den afrikanischen Fußball und wirft Fragen auf, die weit über den Sport hinausgehen: Wie steht es um die Fairness und Sicherheit von Reisemannschaften in Afrika? Die Libyer selbst hatten bereits nach dem ersten Qualifikationsspiel, das Nigeria mit 1:0 gewonnen hatte, Beschwerden über schlechte Behandlung in Nigeria geäußert.

Der afrikanische Fußballverband hat eine Untersuchung eingeleitet und spricht von „beunruhigenden und inakzeptablen Erfahrungen“. Die Ergebnisse dieser Untersuchung könnten weitreichende Konsequenzen für beide Nationen haben und möglicherweise die Sicherheitsprotokolle für internationale Spiele auf dem afrikanischen Kontinent neugestalten.

Stefan Karger

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