Der wilde Osten: Spieler in Russland von Security-Mitarbeitern krankenhausreif geprügelt
Weitere Länder 8.November.2011 Stefan Karger 1
Im Moment laufen in Russland Ermittlungen gegen den Erstligaklub RFK Terek Grosny, da Security-Mitarbeiter des Vereins einen gegnerischen Spieler verprügelten. Der Leidtragende des Angriffs ist der 30-jährige Kapitän der Reservemannschaft von FK Krasnodar, der diese Partie lange nicht vergessen wird. Die Vereinigung der russischen Fußballspieler fordert nun vom Verband einen besseren und effektiveren Schutz, da sich solche Vorfälle immer wieder wiederholen.
Werner Gregoritsch hätte als Trainer in Russland ein gefährliches Leben. Am vergangenen Wochenende fühlte sich der temperamentvolle Kapfenberg-Coach nach der Niederlage gegen den SK Sturm Graz von einem Security-Mitarbeiter in der Mixed-Zone provoziert und deckte ihn daraufhin mit Schimpfwörtern ein. Eine Audioaufnahme der Schimpftirade könnt ihr euch bei den Kollegen von Sturm12 anhören. Werner Gregoritsch ist wohlauf, was daran liegt, dass der SK Sturm Graz österreichische Security-Mitarbeiter hat. Wären die tschetschenischen Sicherheitsbeauftragten von RFK Terek Grosny für die Sicherheit in der UPC-Arena zuständig, dann würde Werner Gregoritsch wohl für den Rest der Saison ausfallen.
Nasenbeinbruch, gebrochene Rippen, Gehirnerschütterung
Der russische Fußballprofi Spartak Gogniev hat schon bessere Zeiten erlebt. Während er in der vergangenen Saison immerhin 16 Mal von Beginn an für die Kampfmannschaft von FK Krasnodar auflaufen durfte, absolvierte er heuer nur Kurzeinsätze für die erste Mannschaft und half ansonsten als Kapitän in der Reservemannschaft aus. Auch in der letzten Runde der russischen Meisterschaft spielte er nur in der B-Mannschaft. Im Auswärtsspiel gegen den tschetschenischen Klub RFK Terek Grosny wurde er vorzeitig mit einer roten Karte in die Kabine geschickt, nachdem er eine Auseinandersetzung mit dem Schiedsrichter hatte. Bis zur Dusche sollte es Spartak Gogniev jedoch nicht schaffen, denn Security-Mitarbeiter der Heimmannschaft nutzten die “Gelegenheit“ einen gegnerischen Spieler einzeln anzutreffen aus und schlugen ihn auf brutale Weise zusammen.
Der Fall machte große Schlagzeilen in Russland und Tageszeitungen brachten Gognievs blutendes Gesicht auf der Titelseite. Der 30-Jährige erlitt mehrere Rippenbrüche, einen Nasenbeinbruch, eine Gehirnerschütterung und Quetschungen. Die Schläger gaben nachher an, dass sie von Gogniev provoziert wurden – allerdings gibt es Zeugen die berichten, dass der Stürmer im Spielertunnel keinesfalls auf eine Konfrontation aus war. Nach dem Ausschluss herrschte eine hitzige Stimmung und Gogniev schupste den Schiedsrichter, aber er bestreitet, dass er anschließend die Zuschauer oder Sicherheitsleute provozierte.
Brisant ist jedenfalls, dass der tschetschenische Sportminister und Vizepräsident des Vereins Khaidar Alkhanov unmittelbar neben dem Tatort stand, aber dem gegnerischen Spieler nicht zu Hilfe kam und auch sonst keine Anstalten machte einzuschreiten. Weder Khaidar Alkhanov, noch sein Verein RFK Terek Grosny entschuldigten sich nach der schweren Körperverletzung bei Spartak Gogniev und seinem Verein. Im Gegenteil – sie gaben ihm die Schuld und sagten, dass er durch seine Provokationen in diese Lage geriet. Bleibt zu hoffen, dass der russische Verband den Vorfall gründlich untersucht und hart durchgreift.
Nicht der erste Zwischenfall
Was Spartak Gognievs widerfahren ist, ist tragisch, aber leider kein Einzelfall. Der ehemalige montenegrinische Nationalspieler Nikola Nikezić wechselte im März 2010 vom französischen Verein Le Havre zum FC Kuban Krasnodar in die zweite russische Liga. Obwohl der 30-jährige Stürmer in seiner ersten Saison gute Leistungen zeigte und in fast allen Partien dabei war, wollte die Klubführung nach dem gelungenen Aufstieg in die höchste Spielklasse neues Spielermaterial für den Angriff verpflichten. Nikola Nikezić wurde gefragt, ob er bereit sei, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen und auf die restlichen Monatsgehälter zu verzichten. Der Montenegriner lehnte den Vorschlag jedoch ab und wurde anschließend in das Büro des Vereinsmanagers gerufen. Dort erwarteten ihn Mitglieder der russischen Mafia, die ihn zwangen die Papiere zu unterzeichnen. Nikola Nikezić wurde zwanzig Minuten lang verprügelt und als man ihm eine Pistole vors Gesicht hielt, gab der Montenegriner nach und unterzeichnete die Vertragsauflösung. Danach wandte er sich jedoch an die FIFA, die den Verein dazu zwang, ihm die ausstehenden 180.000€ zu überweisen. Verwunderlich ist jedoch, dass der FC Kuban Krasnodar ansonsten keine Konsequenzen fürchten musste. Grünes Licht also für Manager mit Kontakten in die Unterwelt – denn mehr als dass im schlimmsten Fall das restliche Gehalt überwiesen werden muss, passiert anscheinend nicht.
Stefan Karger, www.abseits.at
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Stefan Karger
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