In dieser wiederkehrenden Serie möchten wir euch die größten Nachwuchstalente der Welt vorstellen, die noch unter dem Radar laufen und auch womöglich noch das eine oder andere Jahr brauchen, um im Profifußball anzukommen. Auf lange Sicht solltet ihr euch die Namen, die wir in dieser Serie vorstellen, dringend merken.
Adam Hlozek
ST, 17 (Jg. 2002), CZE – Sparta Prag
Das erst 16-jährige Sparta-Toptalent Adam Karabec haben wir in unserer Serie bereits vorgestellt. Der Angreifer Adam Hlozek ist fast genau ein Jahr älter, aber auch schon einen deutlichen Schritt weiter, als sein einstiger Kollege im Nachwuchs. Der tschechische U21-Teamspieler ist der jüngste Torschütze aller Zeiten in Tschechiens Liga und bereits seit letzter Saison Stammspieler bei Sparta Prag. Sein Debüt im Cup im Oktober 2018 fand knapp zwei Monate nach seinem 16.Geburtstag statt und er stellte sich im Zuge seines siebenminütigen Einsatzes gleich mal mit einem Treffer ein. Seitdem bestritt Hlozek 49 Spiele für die Kampfmannschaft der Weinroten und erzielte dabei neun Tore und elf Assists.
Moderner Stürmer oder Offensivallrounder
Hlozek ist ein moderner Stürmer, der die Bälle in vielen verschiedenen Zonen des Platzes absammelt und dank seiner überragenden Technik konsequent nach vorne trägt. Er pendelt häufig auf die Flügel, lässt sich aber auch weit ins Mittelfeld zurückfallen, um in mehreren Bereichen als Anspielstation zu fungieren. Der 17-Jährige ist nicht nur flink und mit einer guten Ballführung ausgestattet, sondern auch körperlich sehr weit. Er versteht es gut, seinen Körper dagegenzustellen und gewinnt so zahlreiche Schnittzweikämpfe bzw. zieht sehr viele Fouls – speziell, wenn er in der Tiefe antizipiert und im Übergang vom zweiten ins letzte Drittel Bälle fordert.
Bisher hauptsächlich als nicht-linearer Flügel
Auffällig ist derzeit auch, dass er in Tschechiens Nachwuchsauswahlen häufig als Mittelstürmer in einem Zweistürmersystem, bei Sparta aber aktuell noch vermehrt an den Flügeln eingesetzt wird. Links und rechts gleichermaßen und jeweils stark pendelnd, wodurch Hlozek vor allem in den Halbräumen in viele gefährliche Situationen kommt, aber auch immer wieder zentral auftaucht, wenn er etwa vom ballfernen Flügel zur Mitte sticht. Als klassischer Mittelstürmer hat Hlozek in der Kampfmannschaft Spartas bisher selten gespielt und kommt dort auch (noch) nicht so gut zur Geltung, zumal er von den Flügeln noch besser antizipieren kann, ohne sich läuferisch zu sehr aufzureiben. Grundsätzlich kann der junge Tscheche aber auf allen Offensivpositionen eingesetzt werden.
Bundesliga-Transfer steht vor der Tür
Die Leistungen des Jungstars blieben großen Klubs nicht verborgen. Borussia Dortmund bekundete bereits 2019 erstmalig Interesse, aber 2020 schienen auch die Bemühungen von RB Leipzig noch mehr Gestalt anzunehmen. Ein baldiger Wechsel Hlozeks nach Deutschland ist also äußerst wahrscheinlich. Spartas Transferrekord – Tomás Rosicky wechselte vor 20 Jahren um 14,5 Millionen Euro zu Borussia Dortmund – könnte also noch dieses Jahr fallen.
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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