In dieser wiederkehrenden Serie möchten wir euch die größten Nachwuchstalente der Welt vorstellen, die noch unter dem Radar laufen und auch womöglich noch das eine oder andere Jahr brauchen, um im Profifußball anzukommen. Auf lange Sicht solltet ihr euch die Namen, die wir in dieser Serie vorstellen, dringend merken.
Gabriel Veron
RA, 17 (Jg. 2002), BRA – Palmeiras
Beim brasilianischen Spitzenklub Palmeiras reift derzeit ein Spieler heran, bei dem vor allem eine Stärke besonders heraussticht. Der 17-jährige Gabriel Veron ist im Jahrgang 2002 wahrscheinlich der schnellste Spieler der Welt. Der 176cm große Rechtsaußen stieg im Jänner in die Kampfmannschaft der Grünen auf, nachdem er auf Nachwuchsebene schon mit Unterforderung „zu kämpfen“ hatte. Bereits in der vergangenen Saison debütierte der U17-Nationalspieler für die „Erste“ von Palmeiras und lieferte in seinem erst zweiten Spiel bereits die erste große Show ab, als er beim 5:1-Sieg gegen Goias zwei Tore erzielte und eines vorbereitete. Insgesamt spielte Veron viermal für Palmeiras, wobei diese drei seine bisher einzigen Scorerpunkte waren.
Pfeilschnell, aber in vielen Bereichen ausbaufähig
Veron wird primär als Rechtsaußen eingesetzt, kann aber auch auf die linke Seite ausweichen oder als zweite Spitze auflaufen. Der junge Brasilianer ist eine wahre Sprintrakete und mutet vor allem dann spektakulär an, wenn er sich den Ball mit viel Platz vor sich weit vorlegt und ihm in unglaublichem Tempo nachsprintet. In derartigen Situationen ist der wendige Veron praktisch nur mit Fouls zu stoppen. Dennoch gibt es beim hochbewerteten Toptalent noch sehr viel Luft nach oben, zumal er seine körperliche Robustheit in Laufduellen noch verbessern muss, wenn er in einer europäischen Topliga bestehen will. Auch Verons Entscheidungsfindung ist noch nicht komplett ausgeprägt und so sah schon im Nachwuchs etwas zu wenig Zählbares bei seinen spektakulären Aktionen heraus. Der 17-Jährige ist ein klassischer Rohdiamant, der noch geschliffen werden muss. An der Arbeitseinstellung hapert es bei ihm ganz und gar nicht, aber eine bessere Defensiv-Offensiv-Balance und schnörkellosere Abschlussaktionen werden nötig sein, um aus ihm auch im Erwachsenenfußball einen Topspieler zu machen.
Arsenal in Pole Position
Palmeiras sicherte sich aber gut ab und stattete Veron mit einem Vertrag bis Ende 2024 aus. 30 Millionen Euro sollen als Ablösesumme für den Nachwuchsteamspieler ausgerufen sein, was nahe an den Rekordtransfer von Palmeiras, Gabriel Jesus‘ Übertritt zu Manchester City um 32 Millionen, herankommen würde. Neben Barcelona, den beiden Manchester-Klubs und Chelsea bemüht sich vor allem der Arsenal FC um die Dienste des Rechtsaußen. Die Gunners sollen im Rennen um Veron die Nase vorn haben. Ein Spieler, der sofort in der Kampfmannschaft einschlagen würde, ist der Brasilianer aber vermutlich nicht. Mit der nötigen Aufbauarbeit und Feinjustierung sollte er über kurz oder lang aber auch in einer Topliga Anschluss finden.
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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