In dieser wiederkehrenden Serie möchten wir euch die größten Nachwuchstalente der Welt vorstellen, die noch unter dem Radar laufen und auch womöglich noch das eine oder andere Jahr brauchen, um im Profifußball anzukommen. Auf lange Sicht solltet ihr euch die Namen, die wir in dieser Serie vorstellen, dringend merken.
Ryan Gravenberch
ZM, 17 (Jg. 2002), NED – Ajax Amsterdam
Zum wiederholten Mal in unserer Serie blicken wir nach Amsterdam, wo wir an einem Spieler, der bereits auf dem besten Weg zum Stammspieler der Kampfmannschaft ist, nicht vorbeikommen. Der 17-jährige Ryan Gravenberch ist ein Spieler wie Paul Pogba und der Prototyp eines modernen Sechsers. Wenige Wochen vor seinem 18.Geburtstag hält Gravenberch bereits bei 14 Einsätzen für die „Erste“ von Ajax Amsterdam, in denen er noch dazu vier Tore und einen Assist beisteuerte.
Der „Unüberspielbare“
Gravenberch ist ein Sechser/Achter-Hybrid, dessen natürliches Umfeld in der Zentrale des Spielfeldes liegt. Ausweichende, pendelnde Bewegungen sieht man von ihm im Idealfall nur, wenn es nötig ist. Und das ist auch gut so, denn in der Zentrale gilt der 190cm große Mittelfeldspieler praktisch als „unüberspielbar“. Mit seinen langen Beinen, aber auch seinem enormen Antritt, stellt er sich jedem Gegenspieler mit großer Wucht entgegen und ist im Falle eines Ballgewinns ein enorm zielgerichteter und schneller Umschaltspieler. Gegen den Ball postiert sich Gravenberch klassisch auf der Sechserposition, aber seine Herausrückbewegungen sind wohltempiert und wenn er einem Gegenspieler entgegenkommt, steht dieser sofort unter Zugzwang.
Kluivert als prominenter Fürsprecher
Zudem ist Gravenberch äußerst torgefährlich, präzise im Abschluss und kann bei Standards sowohl als Zielspieler für Kopfbälle, als auch in einer abwartenden Rolle an der Strafraumkante gebraucht werden. Bei Defensivstandards bringt er ohnehin zusätzliche Physis in die Mannschaft. Patrick Kluivert, einstiger Gewinner des renommierten NxGn-Awards für den besten Nachwuchsspieler des Jahres, schlug den jungen Niederländer mit surinamischen Wurzeln bereits für den 2020er-Award vor.
Italien und Spanien als mögliche Ziele
Der Vertrag Gravenberchs in Amsterdam läuft noch bis 2021 und speziell die AS Roma hat schon konkret ein Auge auf den Box-to-Box-Midfielder geworfen. Aber auch Juventus und die spanischen Topklubs haben bereits wohlwollend auf den „Neuen Pogba“ geschielt. Wo Gravenberch letztendlich landen wird, ist eine mehr als spannende Frage und unter Umständen könnte sich der 17-Jährige – sofern er vorher noch einmal seinen Vertrag in Amsterdam verlängert – in die Top-5 der teuersten Ajax-Abgänge einreihen. Hierfür bräuchte es derzeit eine Ablöse von mindestens 33 Millionen Euro.
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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