Norwegens Clubfußball hat in den vergangen Jahren kontinuierlich an Plätzen im UEFA-Ranking verloren, was vor allem mit der nicht mehr vorhandenen Souveränität des ehemaligen Serienmeisters Rosenborg zu erklären ist. Die Trondheimer waren jahrelanger Stammgast in der Champions League, hatten in den letzten Jahren aber sogar Probleme, sich in der Europa League zu behaupten. Regierender Meister ist demnach auch nicht Rosenborg, das nach sehr schwachem Saisonstart immerhin noch auf den dritten Rang klettern konnte, sondern die Mannschaft von Molde, der Ole Gunnar Solskjær als Trainer vorsteht. Es war dies Moldes erste Meistertitel, der zudem ausgerechnet im hundertsten Jahr des Vereinsbestehens gefeiert werden konnte. Abseits.at stellt die Topelf der Tippeligaen der abgelaufenen Saison vor.
Torwart: Espen Bugge Pettersen (Molde)
Der 31-Jährige Norweger war der Rückhalt in Moldes Meistermannschaft. Pettersen war 2010 von Sandefjord zu Molde gewechselt und brachte es bei diesen beiden Vereinen auf 123 Einsätze in Folge, ehe Trainer Solskjær entschied, in den letzten beiden Saisonspielen, nach dem bereits feststehenden Meistertitel, den zweiten Torwart auflaufen zu lassen
Linke Verteidigung: Lars Christopher Vilsvik (Strømsgodset)
Vilsvik ist geborener Berliner und wechselte 2005 nach Norwegen. Der Doppelstaatsbürger kann beide Außenverteidigerpositionen besetzen, war in der abgelaufenen Saison jedoch vor allem links tätig. Zwei Treffer und fünf Torvorlagen lassen erahnen, dass Vilsviks Qualitäten vor allem im offensiven Spiel liegen.
Innenverteidigung: Even Hovland (Sogndal)
Der bald 23-Jährige, der auch schon zweimal für Norwegens Nationalmannschaft auflaufen durfte, absolvierte die vergangene Saison bei Sogndal, ist mittlerweile aber zu Meister Molde gewechselt. Vor knapp drei Jahren durfte Hovland bereits bei Manchester United vorspielen, erhielt allerdings keinen Vertrag.
Innenverteidigung: Miika Koppinen (Tromsø)
Der routinierte Finne dirigierte die Abwehr von Vizemeister Tromsø, die die wenigsten Gegentore hinnehmen musste. Der 18-fache Nationalspieler war bereits 2000 zu Tromsø gewechselt, verließ den Verein dann für zwei Jahre Richtung Rosenborg und kickt seit 2008 nun wieder beim nördlich des Polarkreises gelegenen Verein.
Rechte Verteidigung: Mikael Lustig (Rosenborg)
Der schwedische Nationalspieler absolvierte sämtliche Ligaspiele, erzielte dabei fünf Treffer und leistete acht Torvorlagen, was für einen Verteidiger eine durchaus beeindruckende Bilanz. Dies ist auch Celtic Glasgow nicht verborgen geblieben, denn Lustig steht mittlerweile beim schottischen Großclub unter Vertrag.
Linkes Mittelfeld: Thomas Drage (Tromsø)
Der gerade einmal 19-Jährige Außenbahnspieler absolvierte alle 30 Meisterschaftsspiele in der vergangenen Saison und kam dabei auf rund fünfzehn Scorerpunkte. Als Belohnung dafür debütierte er vor wenigen Tagen im norwegischen Nationalteam und wird wohl auch bei zahlreichen ausländischen Vereinen im Fokus stehen. Drage wurde von Tromsøs Fans zum Spieler des Jahres gewählt.
Zentrales Mittelfeld: Rodolph Austin (Brann Bergen)
Der Jamaikaner, der im Mittelfeld von Brann Bergen die Fäden zieht, wurde von der Zeitung Verdens Gang zum Spieler des Jahres gewählt. Dabei wäre er um ein Haar gar nie in Norwegen gelandet, denn 2008 wollte ihn Stoke von seinem jamaikanischen Stammverein verpflichten, jedoch erhielt der Spieler in England keine Arbeitserlaubnis, so dass Brann zuschlagen konnte.
Zentrales Mittelfeld: Kara Mbodj (Tromsø)
Entscheidend für Tromsøs gute Saison war zweifellos der Umstand, dass der zumeist nur Kara genannte Senegalese im zentralen Mittelfeld für Ordnung sorgte. Der 2010 aus seiner Heimat nach Norwegen gewechselte Spieler wurde aufgrund seiner kompromisslosen Spielweise schnell zum Fanliebling und steht unter dauerhafter Beobachtung zahlreicher englischer Vereine.
Rechtes Mittelfeld: Daniel Bamberg (Haugesund)
Bamberg war vor seinem Wechsel nach Norwegen in Schweden bei Norrköpping tätig, das er vor Saisonbeginn Richtung Haugesund verließ. Der Doppelstaatsbürger (Bamberg besitzt auch einen brasilianischen Pass) lebte sich schnell gut ein und erzielte für seinen neuen Club acht Tore und leistete weitere zehn Assists.
Sturm: Kim Ojo (Brann Bergen)
Ojo wurde vor der Saison aus der zweiten Liga von Nybergsund verpflichtet und schlug bereits in seiner ersten Spielzeit in der Tippeligaen voll ein, denn mit fünfzehn Toren und neun Vorlagen krönte sich der Nigerianer zum besten Scorer. Bereits im Winter soll Hannover 96 Interesse an dem Stürmer gezeigt haben, ein Wechsel in eine bessere Liga ist wohl nur eine Frage der Zeit.
Sturm: Rade Prica (Rosenborg)
Für viele Tore und noch mehr Routine steht der vor allem aus seiner Zeit bei Hansa Rostock bekannte Schwede. Mit seinen siebzehn Treffern sorgte Prica dafür, dass die Trondheimer nach sehr schwachem Saisonstart schlussendlich doch noch auf dem dritten Rang und damit im Europacup landeten.
OoK_PS, abseits.at
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