Die Vorrunde des Africa Cup of Nations 2012 ist vorbei. Es gab einige Überraschungen, Favoritensiege und kuriose Szenen. Wir bieten euch einen Überblick, was... Die Vorrunde des Afrikacups – Überraschungen und Favoritensiege in den Gruppen A und B

Die Vorrunde des Africa Cup of Nations 2012 ist vorbei. Es gab einige Überraschungen, Favoritensiege und kuriose Szenen. Wir bieten euch einen Überblick, was in den vier Gruppen passiert ist.

Gespielt wird in Äquatorialguinea und Gabun. Beide Länder liegen an der Atlantikküste und bieten bestes Fußballwetter. Es hat zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Kein Wunder also, dass sich viele Spieler, die in Europa angestellt sind, gerne an den Golf von Guinea reisten. Zum Beispiel Österreichs Beitrag Issiaka Ouedraogou. Der Admria-Spieler lief für sein Heimatland Burkina Faso auf und konnte sogar einen Treffer markieren.

Gruppe A – Sambia, Äquatorialguinea, Libyen, Senegal

Äquatorialguinea schaffte das, was Österreich bei der Europameisterschaft 2008 verwehrt blieb. Im Eröffnungsspiel wurde Libyen knapp mit 1:0 geschlagen. Das Gastgeberland holte dann einen weiteren Sieg gegen Senegal, der getrost als Sensation bewertet werden darf. Nachdem Randy den Außenseiter in der 62. Minute in Führung gebracht hatte, drängten die Favoriten auf den Ausgleich. Doch trotz der Stars Demba Ba, Papiss Demba Cissé oder Dame N’Doye dauerte es bis zu 90. Minute, ehe der Ausgleich durch Moussa Sow fiel. Noch dazu nach einem Gestocher im Strafraum. Augenblicke später beschloss der Außenverteidiger David Álvarez, der normalerweise bei UP Langreo im spanischen Unterhaus kickt, Äquatorialguinea in Ekstase zu versetzen. Ein Tausendguldenschuss aus 25 Meter schlug in den Maschen ein.

Sambia überraschte ebenfalls. Zum Einen im ersten Gruppenspiel, als eine Halbzeit feinster Fußball gezeigt wurde. Durch Tore von Mayuka (12.) und Kalaba (20.) gingen die Außenseiter früh in Führung. In der zweiten Halbzeit drehten die Senegalesen auf, aber das Spiel nicht mehr um. N’Doye (73.) erzielte den Anschlusstreffer, der Ausgleich gelang jedoch nicht mehr. Zum Anderen im Schlüsselspiel gegen Libyen. Das Spiel begann mit Verspätung, da der Regen das Feld lange als unbespielbar erscheinen ließ. Nachdem sich der Anpfiff um eine Stunde verzögert hatte, erwischten die Libyer den besseren Start. Saad Osman (4.) erzielte auf tiefem Boden den ersten Treffer. Mayuka konnte aber bald ausgleichen (22.). Selbiges Bild in Durchgang zwei: Saad Osman mit der Führung (47.), Sambia mit dem zeitnahen Ausgleich (Katongo, 53.).

Bereits nach dem zweiten Spieltag war klar, dass Gastgeber Äquatorialguinea aufgestiegen war. Libyen hatte noch kleine Chancen auf den zweiten Platz, hätte aber kräftig an der Tordifferenz arbeiten müssen und auf einen Sieg der Gastgeber gegen Sambia hoffen müssen. In einem schwachen Spiel gewann Sambia mit 1:0 und würde als Viertelfinalgegner den Zweiten der Gruppe B erwarten – so viel sei gesagt: In dieser Gruppe spielte das Starensemble von der Elfenbeinküste…Der Mantel des Schweigens wird auch über das Spiel Libyen gegen Senegal gebreitet. Kurz vor Ende gewannen die Nordafrikaner zwar, das war aber sowieso nicht genug.

Rückblickend enttäuschten die Senegalesen mit null Punkten und nur drei erzielten Toren. Stars machen eben keine Mannschaft aus. Die Libyer zeigten schlichtweg zu wenig. Und so stieg das beste Kollektiv als Gruppensieger auf und dahinter das Überraschungsteam aus Äquatorialguinea.

Tabelle Gruppe A

 MannschaftBSUNTVDP

1

Sambia32105 – 327

2

Äquatorialg.32013 – 216

3

Libyen31114 – 404

4

Senegal30033 – 6-30

Begegnungen

Äquatorialguinea – Libyen  1 – 0
Senegal – Sambia 1 – 2
Libyen – Sambia 2 – 2
Äquatorialguinea – Senegal 2 – 1
Äquatorialguinea – Sambia 0 – 1
Libyen – Senegal 2 – 1

 

Gruppe B – Elfenbeinküste, Sudan, Angola, Burkina Faso

In der Gruppe B war die Frage im Grunde genommen nur, wer Zweiter hinter der Elfenbeinküste werden würde. Doch es war nicht so einfach für die Ivorer. Im ersten Gruppenspiel erwiesen sich die Sudanesen als harte Nuss und die favorisierten „Elefanten“ zeigten das, was bei Turnieren oftmals passiert. Ist ein alles überragender Star im Team, wird der Ball ihm gegeben und gewartet, was passiert. Bei der Elfenbeinküste war und ist das Didier Drogba, der auch den entscheidenden Treffer erzielte (39.). Der Sudan hielt dafür im Kollektiv gut dagegen. Eine mäßige Leistung reichte auch im zweiten Spiel gegen Burkina Faso. Die ideenlosen Gegner des „Team Drogba“ gerieten durch Salomon Kalou (16.) früh in Rückstand und machten dann durch ein Eigentor von Koné (82.) schließlich alles selber klar. Glanzlos ging es auch im dritten Gruppenspiel zu. Angola war schlichtweg zu schwach, Emmanuel (33.) und Bony (63.) schossen die humorlosen Ivorer ins Viertelfinale. Ohne ein Tor erhalten zu haben und ohne Punkteverlust setzten sich die Kicker aus der Elfenbeinküste wie erwartet durch.

Weniger spektakulär, aber mit viel Kampf, konnten auch die Sudanesen ins Viertelfinale einziehen. Das starlose Team erkämpfte sich nach der knappen und undankbaren Niederlage gegen den späteren Gruppensieger ein 2:2 gegen Angola. Die „Brasilianer“ Afrikas, wie sich die Angolaner gerne selbst bezeichnen, konnten zwar durch Manucho (5., 50.) jeweils in Führung gehen, Bisha (33., 74.) hatte aber immer die richtige Antwort. Durch dieses Ergebnis standen die Karten für Angola vor dem letzten Spieltag nicht schlecht. Der Sudan würde einen Sieg benötigen und Angola hat sogar verlieren können. Und in den schwachen Parallelspielen wechselte der zweite Platz des Öfteren. Nach 34 Minuten war Angola mit vier Punkten und einem Torverhältnis von 4:4 noch durch, trotz des Tores von Sudan gegen Burkina Faso. Diese hatten ebenfalls vier Punkte, aber mit 3:3 ein schlechteres Torverhältnis. Durch Bonys Tor und dem damit verbundenen 2:0 für die Elfenbeinküste waren die Angolaner auf Schützenhilfe angewiesen. Die kam aber zu spät. Als sich Admira-Stürmer Ouedraogou in der 90. Minute in den Analen des Afrikacups 2012 verewigte, hatte El Tahir mit seinem zweiten Tor in der 79. Minute den Sudan bereits ins Viertelfinale geschossen. So hatte Angola mit 4:5 zu 4:4 das Nachsehen gegen den Sudan.

Abseits.at prophezeite einen Gruppensieger Elfenbeinküste und ein knappes Rennen um Platz zwei. Dass dies so eintrat, spricht einerseits für die Expertise, andererseits dafür, dass das Kolletkiv die Einzelspieler überragen kann.

Tabelle Gruppe B

 

Mannschaft

B

S

U

N

TV

D

P

1

Elfenbeinküste

3

3

0

0

5 – 0

5

9

2

Sudan

3

1

1

1

4 – 4

0

4

3

Angola

3

1

1

1

4 – 5

-1

4

4

Burkina Faso

3

0

0

3

2 – 6

-4

0

 

Begegnungen

Elfenbeinküste – Sudan 1 – 0
Burkina Faso – Angola 1 – 2
Sudan – Angola 2 – 2
Elfenbeinküste – Burkina F. 2 – 0
Elfenbeinküste – Angola 2 – 0
Sudan – Burkina Faso 2 – 1

Im Viertelfinale trifft nun Sambia auf den Sudan und Äquatorialguinea muss gegen die Elfenbeinküste ran. Beide Spiele finden am Samstag, dem 4. Februar um 17 bzw. 20 Uhr statt. Im späteren Spiel sind die Karten verteilt, ein Zehner auf Äquatorialguinea bringt gut 60 Euro. Im zweiten Spiel ist eher ein Sieg Sambias zu erwarten.

Georg Sander, abseits.at

Georg Sander

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