Die Vorrunde des Afrikacups – Knappe Entscheidungen in den Gruppen C und D
Weitere Länder 4.Februar.2012 Georg Sander 0
Die Vorrunde des Africa Cup of Nations 2012 ist vorbei. Es gab einige Überraschungen, Favoritensiege und kuriose Szenen. Wir bieten euch einen Überblick, was in den vier Gruppen passiert ist. Die Gruppen C und D warteten mit einigen tollen Spielen auf, unter anderem das Rekordspiel Botswana gegen Guinea, welches Letztere mit 6:1 gewinnen konnten. Ansonsten ging es teilweise sehr knapp zu.
Gruppe C – Gabun, Tunesien, Marokko, Niger
Gabun nahm vor dem Turnier die Rolle der Schweiz bei der Europameisterschaft 2008 ein. Höher eingeschätzt als Co-Gastgeber Äquatorialguinea, aber doch hinter den Nordafrikanern aus Tunesien und Marokko anzusiedeln. Doch mit einem souveränen 2:0 gegen Außenseiter und Wundertüte Niger gelang ein Einstand nach Maß. Zwei Tore in Durchgang eins durch Aubameyang (30.) und N’Guéma (44.) brachten die Gastgeber in Front. Mit Fortdauer des Spiels tankten die Gabuner mehr und mehr Selbstvertrauen. Im zweiten Gruppenspiel schienen die favorisierten Marokkaner lange auf der Siegerstraße zu sein. Ein früher Treffer von Houssine Kharja (24.) brachte die Nordafrikaner in Front. In der Schlussviertelstunde kamen die Gabuner aber eindrucksvoll zurück. Nach einem Doppelschlag durch Aubameyang (75.) und Cousin (77.) führten plötzlich die Außenseiter. Kharja konnte zwar noch einmal ausgleichen (84.), Mbanangoyé erzielte aber in der 90. Minute mit einem platzierten Schuss nach einer Standardsituation den Siegestreffer. Nach der Auftaktniederlage gegen Tunesien (1:2) waren die Marokkaner draußen. Immerhin konnten sie sich mit einem 1:0 gegen Niger im letzten Guppenspiel noch mit einem Sieg verabschieden. Durch eine kämpferisch starke Leistung im letzten Guppenspiel gegen Tunesien und ein weiteres Tor von Aubameyang (62.) setzte sich das Team von Gernot Rohr ungeschlagen in Gruppe C durch.
Ebenjene hatten zum Auftakt bewiesen, dass im Fußball jene Mannschaft gewinnt, die Tore macht. Die Marokkaner waren mehr als ebenbürtig, trafen aber erst spät (Kharka, 86.). Korbi (34.) und Msakni (75.) hatten als Spieler der spielerisch Schwächeren ganz humorlos zwei Tore geschossen. Im zweiten Spiel hatten es die Tunesier schon schwerer. Die frühe Führung durch Msakni (4.) konnten die ACN-Neulinge aus Niger bereits in der 9. Minute durch N’Gounou ausgleichen. Nach einer engagierten Leistung erzielte Jemâa aber in der letzten Minute der regulären Spielzeit den Siegtreffer und brachte Tunesien so ins Viertelfinale
Die punktemäßige Dominanz von Gabun war so nicht zu erwarten. Mit Glück, Kampf und dem Publikum im Rücken konnten aber gleich drei Siege eingefahren werden. Marokko unter dem erfahrenen Eric Gerets bewies wiederum eindrucksvoll, dass das Runde ins Eckige rein muss. Trotz einer erklecklichen Anzahl an Möglichkeiten brachten die Spieler den Ball zu selten im Kasten unter. Besser machten es eben die Tunesier, die nicht glanzvoll, aber effektiv agierten.
Tabelle Gruppe C
| Mannschaft | S | S | U | N | TV | D | P |
1 | Gabun | 3 | 3 | 0 | 0 | 6 – 2 | 4 | 9 |
2 | Tunesien | 3 | 2 | 0 | 1 | 4 – 3 | 1 | 6 |
3 | Marokko | 3 | 1 | 0 | 2 | 4 – 5 | -2 | 3 |
4 | Niger | 3 | 0 | 0 | 3 | 1 – 5 | -4 | 0 |
Begegnungen
Gabun – Niger 2 – 0
Marokko – Tunesien 1 – 2
Niger – Tunesien 1 – 2
Gabun – Marokko 3 – 2
Niger – Marokko 0 – 1
Gabun – Tunesien 1 – 0
Gruppe D – Ghana, Mali, Guinea, Botswana
Nicht unstolz kann der Experte sein, wenn er Recht hat. Und so qualifizierten sich in der Gruppe D die Mannschaft, die prophezeit wurden. Ghana machte es sich als Gruppensieger aber bereits nach 66 Turnierminuten selber schwer. In der ersten Halbzeit hatte John Mensah (25.) die „Black Stars“ noch in Führung gebracht. Diese überzeugten weiter, bis ebenjener nach 66 Minuten die Notbremse ziehen musste. Der Abwehrchef wurde mit Rot vom Platz gestellt, die Ordnung war dahin. Die „Zebras“ konnten aber offensiv zu wenig Kapital aus der Überzahl schlagen und verloren knapp, aber doch, mit 0:1. Am zweiten Spieltag ereignete sich bei Ghana – Mali genau das, was passiert, wenn sich Mannschaften auf Augenhöhen begegnen: Vorsichtig und höflich ausgedrückt neutralisierten sich die Teams. Der Stürmerstar der Ghanaer, Asamoah Gyan, besorgte die Führung (63.) und Ayew (76.) fixierte den Endstand. Zwei Zauberaktionen reichten, Mali hatte allerdings in Durchgang eins Pech, als das Leder lediglich an den Pfosten klatschte. Am letzten Spieltag kam es für Guinea zum Showdown um Platz zwei. Nach der Auftaktniederlage zerlegten sie Botswana mit 6:1. Vonnöten war am letzten Spieltag aber ein Sieg gegen die Ghanaer. Nach 45 Minuten stand es 1:1 durch Tore von Agyemang (28.) bzw. Camara (45.). Guinea setzte Ghana weiterhin gut unter Druck, verloren aber Mittelfeldakteur Mamadou Bah in der 70. Minute durch eine gelb-rote Karte. Damit waren die Kräfte dahin und trotz guter Leistungen blieb nur der dritte Platz.
Im Parallelspiel hatte Mali leichtes Spiel. Nach dem glücklichen Auftaktsieg gegen Guinea und der „planmäßigen“ Niederlage gegen Ghana waren die Gegner des ersten Spieltages punktegleich, das Torverhältnis sprach nach dem 6:1 allerdings nicht für Mali. Nach einer langweiligen ersten Halbzeit schoss Ngele Botswana in Front (51.) und zwang Mali so zum handeln. Dembélé glich aus (57.) und Seydou Keita erzielte eine Viertelstunde vor Schluss den entscheidenden Treffer zum 2:1.
Ghana präsentierte sich als abgebrühte Turniermannschaft und ließ nichts anbrennen. Ohne zu glänzen konnte der Viertelfinaleinzug gesichert werden. Mali, in der Heimat für den praktizierten Fußball schon vor dem Turnier in der Kritik, sicherte sich routiniert den zweiten Platz. Schade ist es allemal um Guinea. Michel Dussuyer hatte seinem Team einen tollen Offensivfußball vermittelt, der sich im 6:1 gegen Botswana manifestiert hatte. Am Wochenende des Superbowls im American Football sei Dussuyer aber der alte Footballspruch „Offense sells tickets, defense wins championships“ hinter das Ohr geschrieben. Mali und Ghana haben die Vorrunde gemütlich runtergespielt, auch wenn Guineas Spiel ansehnlicher war.
Tabelle Gruppe D
| Mannschaft | S | S | U | N | TV | D | P |
1 | Ghana | 3 | 2 | 1 | 0 | 4 – 1 | 3 | 7 |
2 | Mali | 3 | 2 | 0 | 1 | 3 – 3 | 0 | 6 |
3 | Guinea | 3 | 1 | 1 | 1 | 7- 3 | 4 | 4 |
4 | Botswana | 3 | 0 | 0 | 3 | 2 – 9 | -7 | 0 |
Begegnungen
Ghana – Botswana 1 – 0
Mali – Guinea 1 – 0
Botswana – Guinea 1 – 6
Ghana – Mali 2 – 0
Ghana – Guinea 1 – 1
Botswana – Mali 1 – 2
Am Sonntag trifft Gabun um 17 Uhr auf Mali. Die Gastgeber wollen den Schwung aus der Vorrunde mitnehmen, Barcelona-Spieler Seydou Keita und Co. wollen ihre Routine ausspielen und ins Halbfinale kommen. Aber mit dem Publikum im Rücken kann Gabun einiges schaffen. Im Abendspiel (20 Uhr) treffen einander Ghana und Tunesien. Erstere sind Favoriten, die Gegner erwiesen sich aber als effektiv. Spannend werden auf jeden Fall beide Partien.
Georg Sander, abseits.at
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Georg Sander
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