Dose leer in New York: Red Bull möchte US-Filiale verkaufen!
Weitere Länder 8.Januar.2015 Daniel Mandl 0
Das Red Bull Imperium dürfte sich auf dem Fußballsektor in Zukunft stärker auf Europa fokussieren. Offiziell wurde es nie bestätigt, aber Insider berichten, dass der Red-Bull-Konzern bei einem entsprechenden Angebot innerhalb von 48 Stunden dafür sorgen würde, die New York Red Bulls zu verkaufen. Die Prioritäten liegen mittlerweile eindeutig woanders.
Als Red Bull sich ein Team in der Major League Soccer sicherte, geschah dies aus verschiedenen Gründen. Einerseits weil es, entsprechend der Firmenpolicy, „hip“ ist, einen Verein in den USA zu besitzen. Auch weil über dem großen Teich die Akzeptanz für konzerngeführte Sportvereine eine weitaus höhere ist, als in Europa. Vom moralischen Standpunkt hatte Red Bull beim Projekt New York nichts zu „befürchten“. Andererseits spielten der US-Glamour und das nicht unwesentliche Product Placement in Nordamerika keine unwichtige Rolle. Altstars in die fußballerisch recht gemütliche USA zu locken schien ebenfalls ein Faktor zu sein.
As usual: Guter Aufbau der Infrastruktur
Neun Jahre nach der Übernahme hinterließ Red Bull merklich seine Handschrift. In Harrison, New Jersey baute der Konzern eine schmucke Arena für 25.000 Zuschauer. Eine eigene Red Bull Academy gehört beim Getränkehersteller mittlerweile sowieso zum guten Ton. Die kostenlose Einrichtung zur Talentförderung in der New York Metropolitan Area wird durch die 2009 gegründete U23-Mannschaft komplettiert, die wiederum ab 2015 an der USL Pro, der dritten US-Liga nach der MLS und der NASL, teilnehmen wird.
Ernüchterndes sportliches Fazit
Sportlich ist das Projekt New York Red Bulls aber ein Schuss in den Ofen. Nur in zwei der acht Saisonen unter Red-Bull-Leitung gewann man die Eastern Conference. Das MLS Cup Finale, das über den US-amerikanischen Gesamtmeister entscheidet, erreichte man nur einmal (2008), an der mexikanisch-dominierten CONCACAF Champions League nahm die Mannschaft nur 2010 teil, schied aber bereits in der Qualifikation gegen die W Connection aus Trinidad & Tobago aus. Angesichts der großen Übermacht der mexikanischen Teams ist das größte Spiel, das die New York Red Bulls realistisch erreichen können, der bereits erwähnte MLS Cup. Keine große Perspektive.
Harte lokale Konkurrenz ab 2015
Das Leben wird für die Roten Bullen aus New Jersey in der kommenden Saison 2015 nicht einfacher, nachdem die Manchester City nahestehende City Football Group und die New York Yankees den New York City FC gründeten und 2015 in die Liga einsteigen lassen. Das neue Stadion des Franchiseklubs soll in Queens oder der Bronx gebaut werden. Die New York Red Bulls sind im Hudson County, in der 14.000-Seelenstadt Harrison, eine halbe Autostunde von New York entfernt, beheimatet. Angesichts dessen, dass der New York City FC mit Stars wie David Villa oder womöglich doch noch Frank Lampard aufwartet, um die Massen zu begeistern, ist anzunehmen, dass die Red Bulls mit einem Rückgang des Zuschauerinteresses zu rechnen haben.
Unglückliche Trainerrochade, neuer Sportdirektor
Zudem tut man sich derzeit intern ebenfalls keine Gefallen: Mit Ali Curtis wurde ein neuer sportlicher Leiter installiert, der lediglich einen Einjahresvertrag erhielt. Den bei den Fans sehr beliebten und zugleich erfolgreichsten Trainer der Vereinsgeschichte Mike Petke, der mit den New York Red Bulls zuletzt den Supporter’s Shield und damit immerhin einen Titel holte, wechselte Curtis gestern aus. Neuer Trainer ist Jesse Marsch, der seit über zwei Jahren keinen Klub mehr trainierte und aus seinem Ex-Klub, den Montreal Impact nicht gerade im Guten ausschied.
Die Attraktionen werden weniger
Nun schied auch noch Superstar Thierry Henry, absoluter Publikumsliebling und in knapp vier Jahren 51-facher Torschütze für die Red Bulls, aufgrund seines Karriereendes aus. Der Engländer Bradley Wright-Phillips, mit 27 Treffern Torschützenkönig der vergangenen MLS-Saison, ist nun neben dem Australier Tim Cahill und dem routinierten Franzosen Peguy Luyindula einer der letzten verbliebenen Hoffnungsträger bzw. Attraktionen des Teams. Für Red-Bull-Verhältnisse ist die New Yorker Kampfmannschaft allerdings sehr alt (Durchschnittsalter 27,2 Jahre), was der globalen Philosophie des Konzerns widerspricht. In New York wird nichts mehr aufgebaut, die Vertragslaufzeiten werden kürzer – trotz guten infrastrukturellen Aufbaus bietet dieser Verein dem Inhaber keinen Mehrwert mehr.
Wer hat 220 Millionen Dollar?
Um rund 220 Millionen Dollar soll Red Bull bereit sein, den Verein zu verkaufen. Aktiv bzw. öffentlich werden die Red Bulls zwar nicht angeboten, aber schenkt man unabhängigen Berichten Glauben, möchte Red Bull lieber heute als morgen aus der MLS aussteigen. Angesichts des funkelnagelneuen Stadions in New Jersey ist diese Summe sogar noch als Schnäppchenpreis zu werten – zumindest für Red-Bull-Verhältnisse. Dabei scheint auch der Aufschwung von RB Leipzig eine Rolle zu spielen, denn schon 2015 könnte Red Bull mehr Geld in Richtung Deutschland abzweigen, wäre da nicht noch die mittlerweile unliebsame MLS-Mannschaft vor den Toren New Yorks.
Stärkerer Fokus auf Europa
Auf Red Bull Salzburg hätte der Verkauf der New York Red Bulls maximal passive Auswirkungen. Freiwerdende Budgets würde der Konzern mit hoher Sicherheit in Leipzig investieren, was den deutlich kommunizierten Prioritätsfaden widerspiegelt. Sympathisanten des „Projekts Salzburg“ müssen ohnehin genauer auf Leipzig, als auf New York achten. Die Tendenz ist aber klar, auch weil die Akademie in Ghana (einst Red Bull Ghana) neu gegründet wurde und mittlerweile nur noch „intensiv technisch und inhaltlich“ mit Red Bull „kooperiert“: Der sportaffine Salzburger Getränkehersteller drängt noch stärker in Richtung Europa.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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