Elfenbeinküste, Burkina Faso, Sudan, Angola – das ist Gruppe B des Africa Cup of Nations!
Weitere Länder 25.Januar.2012 Georg Sander 0
In vier Gruppen treten die 16 Teilnehmer des Africa Cup of Nations zwischen 21. Jänner und 12. Februar 2012 an. Wie bereits berichtet, sind einige Favoriten wie etwa Südafrika nicht dabei. Dafür schicken sich andere Teams an, den Cup zu holen. Hier ein Blick auf die Stars, die Kader und taktische Grundlagen der Teams der Guppe B.
Gruppe B: Elfenbeinküste, Burkina Faso, Sudan, Angola
Elfenbeinküste
Die Elefanten sind heiß auf den Sieg. 1992 noch glorioser Sieger des Cup, erreichten die Ivorer 2006 noch das Finale, 08 das Halbfinale und flogen zuletzt 2010 im Viertelfinale raus. Doch dieses Jahr soll der große Wurf gelingen. Mit den Stars Didier Drogba, Salomon Kalou, Gervinho sowie Kolo und Yaya Touré „muss“ quasi etwas möglich sein. Bemerkenswert: Kein einziger Spieler verdient sein Geld im eigenen Land. Coach Francois Zahoui muss nur noch eines machen: Aus den unglaublich talentierten und bei ihren Vereinen erfolgreichen Einzelspielern ein Team zusammenstellen.
Tor:
Boubacar Barry (Lokeren, Belgien)
Gérard Gnanhouan (Avranches, Frankreich)
Daniel Yeboah (Dijon, Frankreich)
Abwehr:
Kolo Toure (Manchester City, England)
Didier Zokora (Trabzonspor, Türkei)
Souleyman Bamba (Leicester City, England)
Benjamin Angoua Brou (Valenciennes, Frankreich)
Igor Lolo (Kuban Krasnodar, Russland)
Emmanuel Eboué (Galatasaray, Türkei)
Arthur Boka (VfB Stuttgart)
Siaka Tiéné (PSG, Frankreich)
Mittelfeld:
Yaya Touré (Manchester City, England)
Cheick Tioté (Newcastle, England)
Jean Jacques Gosso Gosso (Orduspor, Türkei)
Kafoumba Coulibaly (Nice, Frankreich)
Max Gradel (Sainte Etienne, Frankreich)
Didier Ya Konan (Hannover 96)
Angriff:
Didier Drogba (Chelsea, England)
Salomon Kalou (Chelsea, England)
Seydou Doumbia (ZSKA Moskau, Russland)
Gervinho (Arsenal, England)
Wilfried Boni (Vitesse, Niederlande)
Kader Keita (Al Sadd, Katar)
Nach Lektüre des Kaders wirkt es so, als ob es egal wäre, wer spielt. Egal ob gegen Brasilien oder Ruanda – die Mannschaft spielt ein offensives und dominantes 4-3-3 zu spielen. Die Vorbereitungsspiele verliefen durchwegs positiv, einzig Südafrika konnte in den letzten Monaten ein 1:1 erobern. Die letzte Niederlage passierte am 12. Dezember 2010 (!) gegen Tansania (!!). Die Elefanten sind absoluter Favorit auf den Gruppensieg sowie den Titel.
Burkina Faso
Wer noch nicht weiß, welcher der 16 Mannschaften die Daumen gedrückt werden soll, sollte sich für Burkina Faso entscheiden. Mit Issiaka Ouedraogo vom FC Trenkwalder Admira wird dort hoffentlich das österreichische Aushängeschild Werbung für das Alpenland machen. Mit Aristide Bance und Jonathan Pitroipa stehen noch zwei ehemalige deutsche Bundesligaprofis im Kader (FSV Mainz 05 bzw. Hamburger SV). Ansonsten verteilen sich die Arbeitgeber über Europa, aber auch exotische Destinationen wie Malta, Moldawien und der Iran sind dabei.
Tor:
Daouda Diakite (KV Turnhout, Belgien)
Moussa Germain Sanou (St Etienne, Frankreich)
Adama Sawadogo (Missile, Gabun)
Abwehr:
Ibrahim Gnanou (Alania Vladikavkaz, Russland)
Bakary Kone (Olympique Lyon, Frankreich)
Paul Koulibaly (Charleroi, Belgien)
Saidou Mady Panandetiguiri (Valletta, Malta)
Mamadou Tall (Persepolis, Iran)
Mittelfeld:
Wilfried Balima (Sheriff Tiraspol, Moldau)
Charles Kabore (Olympique Marseille, Frankreich)
Mahamadou Kere (Konyaspor, Türkei)
Mohamed Koffi (Petrojet, Ägypten)
Djakaridja Kone (Dynamo Bukarest, Rumänien)
Jonathan Pitroipa (Stades Rennes, Frankreich)
Florent Rouamba (Sheriff Tiraspol. Moldau)
Bertrand Traore (FC Chelsea, England)
Angriff:
Aristide Bance (Samsunspor, Türkei)
Moumouni Dagano (Al Khor, Katar)
Prejuce Nakoulma (Gornik Zabrze, Polen)
Issiaka Ouedraogo (Admira, Östererich)
Abdou Razak Traore (Lechia Gdansk, Polen)
Alain Traore (AJ Auxerre, Frankreich)
Narcisse Yameogo (AD Camacha, Portugal)
Im letzten Test gegen Gabun ließ Trainer Paolo Duarte sein Team in einem 3-4-3 spielen, welches auch in ein sehr offensives 3-3-4 geswitcht werden kann. Im Auftaktspiel gegen Angola (1:2) agierte das Team in einem 4-2-3-1-System. Trotz vieler Legionäre gelang es aber bisher nicht wirklich, die individuelle Klasse in Konstanz umzumünzen. Den „Hengsten“ fehlt noch einiges, um mit den großen afrikanischen Nationen wie etwa Ghana mitzuhalten, Burkina Faso befindet sich aber auf dem aufsteigenden Ast.
Sudan
Der Afrikacup-Sieger von 1970 und Finalist von 59 und 63 gilt als wirklich schwer einschätzbar. Hinter Ghana konnte der Sudan als Gruppenzweiter zum Cup fahren. Dadurch, dass alle Spieler in der Heimat spielen wird die Einschätzung der Lage nicht leichter. Ein Trumpf dürfte aber der Umstand sein, dass das Team sich sehr gut kennt. Bis auf drei Spieler spielen alle anderen bei den heimischen Topklubs Al Hilal und Al Merreikh.
Tor:
Mouez Mohjob (Al Hilal)
Bhaldien Mohammed (Al Merreikh)
Akram Al Hadi (Al Merreikh)
Abwehr:
Mosab Omar (Al Merreikh)
Ngemaldien Abdullah (Al Merreikh)
Ahmed Al Basha (Al Merreikh)
Bala Jaber (Al Merreikh)
Mowaia Bashir (Ittihad Madani)
Siefaldien Ali (Al Hilal)
Khaliefa Ahmed (Al Hilal)
Mittelfeld:
Hisam Mustaffa (Al Hilal)
Baderaldien Aldoud (Al Merreikh)
Faisal Musa (Al Merreikh)
Amier Kamal (Al Merreikh)
Nazer Hamed (Al Hilal)
Mohamed Al Tahir (Al Hilal)
Alaadine Yousif (Al Hilal)
Mohammed Ahmed Bashir (Al Hilal)
Mohammed Moussi (Al Nsoor)
Angriff:
Ramadan Alagab (Al Mourada)
Mohammed Sheikh Eldin (Al Hasahesa)
Eltaib Mudather (Al Hilal)
Abdulrahman Hassan (Al Merreikh)
Bei den für den Sudan schlechten Panarabischen Spielen setzte Coach Mohamed Abdallah Mazda auf eine Viererkette und zwei Dreierreihen davor. Doch auch wenn die Mannschaft zuletzt fünf Spiele nicht gewinnen konnte, hat Mazda einen Trumpf in der Hand: Eingespieltheit. Im Gegensatz zu den anderen Teams, die hauptsächlich auf Legionäre setzen, kennen sich die Spieler. Gerade beim Afrikacup ist taktische Disziplin und Abstimmung sehr wichtig.
Angola
Die „Schwarzen Impalas“ konnten 2010 ins Viertelfinale vorstoßen und sind darauf erpicht, diesen Erfolg zu wiederholen. Der größte Erfolg war aber wohl die WM-Teilnahme 2006 in Deutschland. Die Mannschaft stammt zum größten Teil aus dem eigenen Land, einige Stützen kicken aber in Europa, wie etwa Marco Airosa (AEL Limassol, Zypern), Dede (AEL Limassol, Zypern), Gilberto (Lierse, Belgien) und die Angreifer Manucho (Real Valladolid, Spanien) und Nando Rafael (FC Augsburg).
Tor:
Carlos (ohne Verein)
Hugo (Kabuscorp)
Wilson (Primeiro Agosto)
Abwehr:
Amaro (Primeiro Agosto)
Bastos (Petro Atletico)
Dani Massunguna (Primeiro Agosto)
Jaime (Progresso Sambizanga)
Kali (Primeiro Agosto)
Marco Airosa (AEL Limassol, Zypern)
Mingo Bille (Primeiro Agosto)
Zuela (Atromitos, Griechenland)
Mittelfeld:
Andre Makanga (Al Jahra, Kuwait)
Dede (AEL Limassol, Zypern)
Gilberto (Lierse, Belgien)
Mabina (Petro Atletico)
Miguel (Petro Atletico)
Osorio (Recreativo Caala)
Xara (Petro Atletico)
Angriff:
Djalma (Porto, Portugal)
Flavio (Lierse, Belgien)
Jose Pierre Vunguidica (Preußen Münster)
Love (Petro Atletico)
Manucho (Real Valladolid, Spanien)
Manucho Barros (InterClube)
Mateus Galiano (Nacional)
Nando Rafael (FC Augsburg)
Lito Vidigal möchte ins Viertelfinale oder weiter. Gegen stärkere Gegner ließ Vidigal ein recht diszipliniertes 4-4-2 mit zwei Viererketten antreten. Im Offensivspiel hängt viel von Spanien-Export Manucho ab. Dies konnte man bereits im ersten Spiel gegen Burkina Faso beobachten: Angola spielte in einem 4-4-2 mit zwei Ketten – und Manucho erzielte das entscheidende Tor zum 2:1-Erfolg!
Die Elfenbeinküste wird sich durchsetzen. Dahinter haben alle Teams Chancen. Burkina Faso hat wohl die besten Einzelspieler, Sudan die Disziplin und Angola die Erfahrung – und besonders die ersten drei Punkte. Der Kampf um Platz zwei wird weiterhin sehr spannend bleiben!
Georg Sander, abseits.at
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