Fenerbahce, der riesige Schuldenberg und ein bevorstehender Abstiegskampf
Weitere Länder 28.Januar.2019 Daniel Mandl 0
Es ist momentan wohl eine der größten Überraschungen im gesamten Weltfußball. Kurz nach Saisonhalbzeit steht Fenerbahce Istanbul auf dem vorletzten Platz der türkischen Süper Lig – nur dank der besseren Tordifferenz vor dem Letzten Akhisarspor.
Während sich Erzfeind Galatasaray langsam an Tabellenführer Istanbul Basaksehir anpirscht, steht Fenerbahce am Tag des Heimspiels gegen den überraschenden Tabellendritten Yeni Malatyaspor auf dem letzten Platz. Der gestrige Heimsieg von Rizespor über Akhisarspor sorgte dafür, dass der 19-fache türkische Meister fast ans untere Ende der Tabelle durchgereicht wurde. Nur Akhisarspor steckt „dank“ der schlechteren Tordifferenz noch weiter unten drin.
Liga-Durststrecke und peinliche Cup-Pleiten
In der Liga hat Fenerbahce seit dem 11.November des Vorjahres nicht mehr gewonnen. Seitdem hatten die Gelb-Blauen zwölf Pflichtspiele in Meisterschaft, Cup und Europa League, von denen nur zwei Cup-Partien siegreich bestritten wurden. In der Liga gab es zuletzt ein enttäuschendes 1:1 bei Bursaspor und im Cup zwei peinliche Niederlagen – zu Hause, wie auswärts jeweils 0:1 – gegen den Zweitligisten Ümraniyespor.
Yanal soll den Karren aus dem Dreck ziehen
Um den Super-GAU Abstieg abzuwenden, wird im Winter nochmal eingekauft. Victor Moses kommt leihweise von Chelsea, Innenverteidiger Sadik Ciftpinar wurde vom heutigen Gegner Yeni Malatyaspor verpflichtet. Weitere Transfers sind im Gespräch. Trainer Ersun Yanal startete Mitte Dezember seine zweite Amtszeit als Fenerbahce-Coach, nachdem Phillip Cocu schon Ende Oktober gefeuert wurde und sein vormaliger Co-Trainer Erwin Koeman interimistisch übernahm.
How low can Fener go?
Fenerbahce ist drauf und dran mehrere Negativrekorde zu brechen:
– Die schlechteste Endplatzierung von Fenerbahce im aktuellen Jahrtausend war ein sechster Platz in der Süper-Lig-Saison 2002/03.
– Die schlechteste Platzierung der Vereinsgeschichte war ein zehnter Platz in der 16er-Liga von 1980/81.
– Noch nie verlor Fenerbahce in einer Ligasaison mehr als zehn Spiele. Dies geschah zweimal, 1990/91 und 1980/81. Aktuell steht Fenerbahce bei sieben Niederlagen und es sind noch 16 Spiele zu absolvieren.
– Die schlechteste Torbilanz in der türkischen 18er-Liga hatte man in der Saison 1990/91. Damals erzielte Fenerbahce 53 Tore und damit weniger als in jeder anderen Saison. Aktuell hält Fener bei nur 17 erzielten Toren nach 18 Spielen.
– In der 18er-Liga gewann Fenerbahce in jeder Saison mindestens zwölf Spiele – aktuell steht man bei drei vollen Erfolgen. In der 16er-Liga von 1980/81 gewann Fenerbahce neun von 30 Partien.
Das Team ist mit einigen Stars gespickt und hat selbstverständlich die Qualität, um den Klassenerhalt zu schaffen. Mit Spielern wie Neustädter, Skrtel, Valbuena, Topal, Ekici, Slimani, Ayew oder Soldado abzusteigen, darf ja praktisch nicht möglich sein. Aber denkunmöglich ist ein Abstieg des Traditionsvereins dennoch nicht, zumal sich die Fenerbahce-Krise über lange Jahre aufbaute.
Unglaublicher Schuldenberg
Durch die sportliche Talfahrt wird nämlich auch noch die horrende finanzielle Lage des Klubs an die Oberfläche gekehrt. Fenerbahce soll aktuell auf einem Schuldenberg von über 600 Millionen Euro (!) sitzen. Mit diesem Problem ist Fenerbahce in der Türkei nicht alleine. Praktisch die gesamte Liga ist verschuldet – knapp 2,5 Milliarden Euro sollen die Gesamtschulden der türkischen Klubs ausmachen. Die Erlaubnis, sich angesichts dieser massiven Verfehlungen dennoch im Europacup mit anderen, korrekt wirtschaftenden Klubs messen zu dürfen, ist dementsprechend mehr als fraglich. Im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League wartet mit Zenit St.Petersburg der russische Tabellenführer.
Überraschende Abstiege gibt es in der Türkei kaum. Aber das Gesamtpaket Fenerbahce, das gerade in seine Einzelteile zerbricht, könnte zum Erdbeben für den türkischen Fußball werden. Neben den Duellen mit Zenit steht im Februar zudem noch ein Auswärtsderby gegen den Tabellensechsten Besiktas an.
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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