Der Name eines Vereins kann vieles über seine Wurzeln, seine Identität und seine Heimat innerhalb der Gesellschaft aussagen. Zahlreiche Vereine aus aller Welt wählten zusätzlichen zum obligatorischen „FC“ oder „SV“, sowie dem Namen der Stadt einen solchen Namen. Wir sehen uns in mehreren Teilen an, was die Namen bedeuten.
Wir beginnen unsere Reise in Osteuropa:
Hajduk
Der Top-Klub aus der kroatischen Stadt Split ist weithin als Hajduk bekannt. Dieser Name nimmt Bezug auf die Heiducken, der einst negativ belegt war, heute aber für wahrhaftige Freiheitskämpfer geht. Wikipedia erklärt: „Heiduken bezeichnete man zur Zeit der türkischen Herrschaft über Südosteuropa meist bandenmäßig organisierte Gesetzlose, besonders Wegelagerer, Plünderer und Freischärler. Sie werden von den südosteuropäischen Nationen rückblickend als wehrhafte Vertreter des nationalen und religiösen Widerstands und Freiheitskämpfer gegen das Osmanische Reich angesehen.“
Partizan
Der Name des serbischen Großklubs Partizan Belgrad ist natürlich von den Partisanen abgeleitet. Unter einem Partisan versteht man einen bewaffneten Kämpfer, der nicht zu den regulären Streitkräften eines Staates gehört.
Mladost
In mehreren ex-jugoslawischen Staaten finden sich Klubs, die den Beinamen Mladost tragen. So zum Beispiel der serbische Verein Mladost Lucani oder der montenegrinische Klub Mladost Podgorica. Mladost bedeutet schlichtweg „Jugend“.
Radnički
Sehr häufig ist auch die Bezeichnung Radnički bzw. Radnik. Ein „Radnik“ ist ein Arbeiter, die so genannten Vereine gelten also als Arbeiterklubs. Radnički bedeutet demnach so viel wie „des Arbeiters“. Die Kurzform „Rad“ ist eine Abwandlung davon.
Napredak / Haladás
Etwas seltener ist der Name Napredak, so zum Beispiel beim serbischen Erstligisten aus Kruševac zu finden. Napredak ist serbokroatisch für „Fortschritt“. Auf Ungarisch findet man fortschrittliche Klubs unter dem Namen Haladás, wie etwa in Szombathely.
Borac
Etwas häufiger findet man den Beinamen Borac. So nennt sich etwa der serbische Erstligist aus Čačak oder das bosnische Top-Team aus Banja Luka. Unter Borac versteht man in den jeweiligen Landessprachen einen Kämpfer. Gleichzeitig können aber auch Sieger oder sogar Fans als Borac bezeichnet werden.
Sloboda
Vereine aus Užice oder Tuzla wählten „Sloboda“ als Namen. Dies wiederum steht für „Freiheit“.
Budućnost
Nicht nur das montenegrinische Top-Team aus Podgorica, auch viele kleine Vereine wählten den Beinamen Budućnost. Dies bedeutet „Zukunft“.
Rudar / Shakhtar / Schachtjor
In Slowenien gibt es den Verein Rudar Velenje. Beim Wort „Rudar“ handelt es sich um eine Bezeichnung für einen Minenarbeiter, wodurch deutlich wird, wo das Team aus Velenje seine Wurzeln hat. Bekannter sind die Minenarbeiter aus der Ukraine: Shakhtar bedeutet dasselbe und gab dem Spitzenteam aus Donetsk seinen Namen. Die weißrussische Abwandlung „Schachtjor“, wie das Team aus Soligorsk heißt, steht für denselben Beruf.
Željezničar / Lokomotiv
Das bosnische Spitzenteam Željezničar Sarajevo hat ebenfalls die Berufsbezeichnung seiner Gründungsväter im Namen. „Željezničar“ bedeutet nämlich Eisenbahner – und es war eine Gruppe Bahnarbeiter, die den Verein Anfang der 20er-Jahre gründete. Naheliegender ist die Abwandlung „Lokomotiv“: Die Teams aus Moskau, Plovdiv, Sofia oder auch Leipzig wurden ebenfalls von Eisenbahnern gegründet.
Metallurg / Vasas
Von der Ukraine (Donetsk, Zaporizhzhiya) bis nach Lettland (Liepaja) findet man den Beinamen Metallurg, der für die Metallurgie steht. Metallurgie (gleichbedeutend Hüttenwesen) bezeichnet die Gesamtheit der Verfahren zur Gewinnung und Verarbeitung von Metallen und anderen metallurgisch nützlichen Elementen. Das ungarische Pendant findet sich beim Budapester Arbeiterverein Vasas. Dieser ist der Klub der Eisen- und Stahlarbeiter – „vas“ bedeutet im Ungarischen „Eisen“.
Pobeda
In Mazedonien findet sich der Klub Pobeda Prilep. „Pobeda“ bedeutet Sieg.
Cherno More / Chernomorets / Chornomorets
Gleich in mehreren Vereinsnamen aus Bulgarien und der Ukraine ist von Cherno More oder Chernomorets die Rede. Hier kann man sich sicher sein, dass das jeweilige Team Strandzugang hat. Cherno (schwarz) und More (Meer) ist – so wie auch einigen regional bedingten Abwandlungen – das Schwarze Meer.
Steaua / Zvezda / Zvijezda
Auch der Stern ist in osteuropäischen Vereinsnamen allgegenwärtig. Auf Rumänisch heißt dieser „Steaua“ und ist demnach (ehemaliger) Namensgeber des großen Klubs aus Bukarest. Auf Serbisch sagt man „Zvezda“, was vor allem dank des Zusatzes „Crvena“ (= „rot“) bekannt ist: Roter Stern Belgrad wird in der Landessprache „Crvena Zvezda“ genannt.
Sparta
Der Name des tschechischen Top-Klubs Sparta Prag ist tatsächlich von der griechischen Stadt Sparta abgeleitet.
Spartak
Anders verhält es sich mit den ex-sowjetischen Vereinen, die sich Spartak nannten – wie etwa Spartak Moskau. Der Name kommt von der russischen Namensform des römischen Gladiators und Sklavenführers Spartacus, dessen Aufstand gegen die Elite des Römischen Reiches insbesondere in der Sowjetunion als historischer Vorläufer des eigenen Kampfes gegen die herrschende Klasse betrachtet wurde. Praktisch betrachtet zeigt der Namenszusatz Spartak an, dass ein Verein einer gewerkschaftlich bzw. betrieblich organisierten Sportbewegung angehört.
Dynamo / Dinamo
Anders verhält es sich mit dem häufigen Namen Dynamo bzw. Dinamo, den man praktisch in jedem Land Osteuropas antrifft. Hier handelte es sich um die Vereine der Sicherheitsorgane des Staates.
ZSKA / CSKA
Ebenso findet man Klubs mit dem Kürzel ZSKA in Städten wie Moskau oder Sofia. Dies bedeutet schlichtweg „Zentraler Sportklub der Armee“ – alle Klubs mit diesem Beinamen sind also in der Armee ihres Landes verwurzelt.
Honvéd
Der große ungarische Traditionsverein Honvéd geht auf die königliche ungarische Landwehr zurück. Diese wurde Honvéd genannt und war eine von vier Teilstreitkräften der Streitkräfte von Österreich-Ungarn (offiziell „Bewaffneten Macht“ oder auch „Wehrmacht“ genannt).
Diverse Flüsse als Namensgeber
Sehr viele Vereine wählen den nahegelegenen Fluss als Beinamen. Das lässt sich etwa beim mazedonischen Topklub Vardar Skopje oder bei Dnepr Dnepropetrovsk beobachten.
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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