In vier Gruppen treten die 16 Teilnehmer des Africa Cup of Nations zwischen 21. Jänner und 12. Februar 2012 an. Wie bereits berichtet, sind... Ghana, Mali, Guinea, Botswana – das ist Gruppe D beim Africa Cup of Nations!

In vier Gruppen treten die 16 Teilnehmer des Africa Cup of Nations zwischen 21. Jänner und 12. Februar 2012 an. Wie bereits berichtet, sind einige Favoriten wie etwa Kamerun nicht dabei. Dafür schicken sich andere Teams an, den Cup zu holen. Hier ein Blick auf die Stars, die Kader und taktische Grundlagen der Teams der Gruppe D.

Gruppe D: Ghana, Mali, Guinea, Botswana

Ghana

Die „Black Stars“ sind absoluter Favorit in der Gruppe und beim Cup. Vier Mal wurde der Cup gewonnen (1963, 1965, 1978, 1982), vier weitere Male standen sie im Finale (1968, 1970, 1992, 2010). Dass Ghana eine aufstrebende Fußballnation ist, unterstreicht der Fakt, dass 2006 und 2010 bei der WM gespielt wurde. Zwar fehlen Michael Essien und der zurückgetretene Kevin-Prince Boateng, zwar ist Stürmerstar Asamoah Gyan fraglich, der Kader ist aber mit Legionären aus Europa gespickt.

Tor:

Adam Kwarasey (Stromsgodset, Norwegen)
Daniel Adjei (Liberty Professionals, Ghana)
Ernest Sowah (Berekum Chelsea, Ghana)

Abwehr:

Samuel Inkoom (FK Dnipro Dnipropetrowsk, Ukraine)
John Paintsil (Leicester City, England)
Daniel Opare (Standard Lüttich, Belgien)
Masawudu Alhassan (Genua, Italien)
Lee Addy (Dalian Aerbim, China)
John Boye (Rennes, Frankreich)
John Mensah (Lyon, Frankreich)
Jonathan Mensah (Evian, Frankreich)
Isaac Vorsah (Hoffenheim)

Mittelfeld:

Charles Takyi (St. Pauli)
Emmanuel Agyemang Badu (Udinese, Italien)
Derek Boateng (FK Dnipro Dnipropetrowsk, Ukraine)
Anthony Annan (Vitesse Arnhem, Niederlande)
Mohammed Abu (Eintracht Frankfurt)
Kwadwo Asamoah (Udinese, Italien)
Sulley Muntari (Inter Mailand, Italien)
Andre Ayew (Marseille, Frankreich)

Angriff:

Prince Tagoe (Bursaspor, Türkei)
Asamoah Gyan (Al Ain, V.A.E.)
Jordan Ayew (Marseille, Frankreich)

Coach Goran Stevanovic verbuchte im August 2008 die letzte Niederlage gegen ein afrikanisches Team – 0:1 gegen Südafrika – die sind aber nicht dabei. Die letzte Niederlage gegen einen Teilnehmer fuhren die Black Stars bei einem 1:3 vor zwei Jahren gegen die Elfenbeinküste ein. Stevanovic setzt auf ein spielstarkes Mittelfeld vor einer Viererkette und einen Solostürmer vorne.

Mali

Die „Adler“ schafften es 1972 ins Finale, diesmal wird es schwierig. Die Stimmung in der Heimat ist nicht gut, Coach Alain Giresse verzichtete wurde auf viele Spieler wie Mahamadou Diarra, Frederic Kanoute und Mohamed Lamine Sissoko. Routniers wie Seydou Keita sollen die Legionärstruppe (lediglich die zwei Ersatztorhüter spielen in der Heimat) anführen und sich hinter Ghana an der zweiten Stelle platzieren.

Tor:

Oumar Sissoko (Metz, Frankreich)
Soumbeyla Diakite (Stade Malien)
Alimamy Sogoba (AS Réal)

Abwehr:

Ousmane Coulibaly (Brest, Frankreich)
Idrissa Coulibaly (Esperance Tunis, Tunesien)
Drissa Diakite (Nice, Frankreich)
Cedric Kante (Panathinaikos, Griechenland)
Ousmane Berthe (Jomo Cosmos, Südafrika)
Adama Tamboura (Metz, Frankreich)
Mouhamadou N’Diaye (Vitoria Guimarães, Portugal)
Abdoulaye Maiga (USM Alger, Algerien)

Mittelfeld:

Seydou Keita (Barcelona, Spanien)
Souleymane Keita (Sivasspor, Türkei)
Bakay Traoré (Nancy, Frankreich)
Abdou Traoré (Bordeaux, Frankreich)
Samba Diakite (Nancy, Frankreich)
Mahamane Traoré (Metz , Frankreich)
Sidi Koné (Lyon, Frankreich)
Samba Sow (Lens, Frankreich)

Angriff:

Modibo Maiga (Sochaux, Frankreich)
Garra Dembélé (SC Freiburg)
Cheick Tidiane Diabate (Bordeaux, Frankreich)
Mustapha Yatabare (Guingamp, Frankreich)

Giresse setzte zuletzt auf ein 4-2-3-1 mit einem dicht gestaffelten Mittelfeld, der Kader hat aber auch das Potential, ein offensiveres 4-4-2 zu spielen. Mali ist sicherlich derzeit nicht so stark we Ghana, es kommt darauf an, wie der Trainer seine Truppe zusammenschweißt. Die negative Stimmung im eigenen Land und maue Ergebnisse wie die Unentschieden gegen Liberia und Burkina Faso in den letzten Spielen machen die Sache nicht einfacher.

Guinea

Seit 1976 der Vizemeistertitel eingefahren werden konnte, war es eigentlich recht still um Guinea. Michel Dussuyer führte seine Mannschaft aber souverän durch die Qualifikation, eliminierte Nigeria. Kann diese gute Form konserviert werden, kann Guinea ein Wörtchen um den Aufstieg in die KO-Phase mitreden. Eine lange Liste an Europa-Legionären kann dabei sehr hilfreich sein. Darüber hinaus ist die Stimmung im Land sehr positiv, das kann ein zusätzlicher Motivationsschub sein.

Tor:

Aboubacar Camara (Alcoyano, Spanien)
Abdoul Aziz Keita (AS Kaloum)
Naby Yattara (AC Arles, Frankreich)

Abwehr:

Thierno Bah (FC Lausanne, Schweiz)
Dian Bobo Balde (AC Arles Avignon, Frankreich)
Ibrahima Sory Bangoura (AC Djoliba, Mali)
Lanfia Camara (FC WAS Woluwe, Belgien)
Morlaye Cissé (EGS Gafsa, Tunesien)
Ibrahima Diallo (Waasland Beveren, Belgien)
Kamil Zayatte (Buyuksehir, Türkei)
Oumar Kalabane (Al-Dhafra, V.A.E.)

Mittelfeld:

Mamadou Dioulde Bah (VfB Stuttgart)
Habib Jean Balde (FC Universitatea Cluj, Rumänien)
Sadio Diallo (SC Bastia, Frankreich)
Pascal Feindouno (zuletzt FC Sion, Schweiz)
Naby Soumah (CS Sfaxien, Tunesien)

Angriff:

Alhassane Bangoura (Rayo Vallecano, Spanien)
Ismael Bangoura (Al Nasr, V.A.E.)
Ibrahima Conte (Gent, Belgien)
Abdoul Razzagui Camara (Sochaux, Frankreich)
Ibrahima Traoré (VfB Stuttgart)
Ibrahima Yattara (Al-Shabab, Saudiarabien)
Ousmane Barry (ES Sahel, Tunesien)

Zuletzt waren die Leistungen sehr schwankend, vor allem das 1:4 gegen Senegal liegt schwer im Magen. Michel Dussuyer setzt auf ein 4-5-1 mit starken Flügeln. Das Team ist aber eine ziemliche Wundertüte. In den letzten Jahren wechselten sich maue Remis, klare Siege und bittere Niederlagen mit schöner Regelmäßigkeit ab. Und so gilt, dass ein Aufstieg möglich ist, wenn das Spiel aufgeht. Finden die Gegner eine schnelle Antwort, wird es schwierig.

Botswana

Die „Zebras“ sind 2012 das erste Mal dabei. Zwar blieb man in der Qualifikation vor Tunesien, aber der Kader, hauptsächlich aus Spielern aus der heimischen Liga und der südafrikanischen bestehend, wird wohl für ein Turnier zu schwach sein.

Tor:

Modiri Marumo (Bay United, Südafrika)
Noah Maposa (Gaborone United)
Kabelo Dambe (Rollers)

Abwehr:

Mompathi Thuma (BDF XI)
Ndiyapo Letsholathebe (Police XI)
Musa Ohilwe (Gaborone United)
Mosimanegape Ramohibidu (BMC)
Monametsi Kelebale (NICO)
Tshepo Motlhabankwe (Mochudi Centre Chiefs)

Mittelfeld:

Mogogi Gabonamong (SuperSport United, Südafrika)
Joel Mogorosi (Mochudi Centre Chiefs)
Pontsho Moloi (Mochudi Centre Chiefs)
Othusitse Pilane (Mochudi Centre Chiefs)
Boitumelo Mafoko (Cape Town Santos, Südafrika)
Ofentse Nato (Gaborone United)
Phenyo Mongala (Bloemfontein Celtic, Südafrika)
Patrick Motsepe Tshireletso (BDF XI)
Mogakolodi Ngele (Rollers)

Angriff:

Jerome Ramatlhakwane (ohne Verein)
Diphetogo Selolwane (SuperSport, Südafrika)
Onalethata Tshekiso (Rollers)
Moemedi Moatlhaping (Bay United, Südafrika)

Das 4-4-2 ist sehr konservativ ausgelegt. Gegen Mannschaften der Preisklasse Ghana oder Mali mit den vielen Legionären aus Europa kann Botswana nur über das Kollektiv gewinnen. 2011 konnte aber nur gegen die nicht gerade als Fußballriesen bekannte Mannschaften aus dem Tschad, Swaziland, Kenya und Lesotho gewonnen werden. Doch die Defensive stimmt. Mehr als ein Tor zu erzielen schafften zuletzt nur die Schweden (0:2, Jänner 2011) und China (1:4, September 2009). Die letzte hohe Niederlage gegen einen Teilnehmer datiert vom 22. Juni 2008 (!!) mit einem 1:4 gegen die Elfenbeinküste.

Ghana wird sich qualifizieren, im Normalfall sollte auch Mali die Vorrunde überstehen. Doch übers Kollektiv kann Botswana ein Wort mitreden, durch die Euphorie Guinea. Die Vergabe von Gruppenplatz zwei wird sehr spannend. Trotzdem: Überheblich dürfen die „Black Stars“ auch nicht spielen. Sie wären nicht die Ersten, die gegenüber einem unbekannten Kollektiv das Nachsehen haben.

Georg Sander, abseits.at

Georg Sander

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