Mauricio Pochettino wurde im September der Nachfolger von Gregg Berhalter, der nach dem frühen Ausscheiden bei der Copa América keine Zukunft mehr im Team... Hoher Druck und große Ziele für US-Teamchef Pochettino

Mauricio Pochettino wurde im September der Nachfolger von Gregg Berhalter, der nach dem frühen Ausscheiden bei der Copa América keine Zukunft mehr im Team USA hatte. Für Pochettino ist es die erste Gelegenheit, sein Können im Rahmen der Nationalmannschaft darzulegen. Dabei ist die Aufgabe alles andere als leicht, denn die Ziele der US-Auswahl sind groß und dennoch sieht er der Herausforderung mit Freude entgegen. „Wir müssen daran glauben, dass wir gewinnen können“, sagte der Argentinier auf seiner ersten Pressekonferenz. „Nicht nur ein Spiel, sondern die Weltmeisterschaft gewinnen“, ergänzte der erfahrene Coach und legte die Messlatte damit hoch.

Positiver Druck für eine erfolgreiche Heim-WM

Zu viel Druck kann bei einigen Spielern und Trainern die Leistung hemmen, doch der Druck einer Heim-WM kann auch eine zusätzliche Motivation sein, die zu Höchstleistungen anspornt. Dies wurde zuletzt auch bei der kriselnden deutschen Nationalmannschaft deutlich. Bei der Europameisterschaft in Deutschland wuchs die totgeglaubte DFB-Elf in den Spielen über sich hinaus und schaffte es, die hohen Erwartungen in eine positive Energie am Platz umzuwandeln. Kein Wunder war es daher, dass sie erst vom späteren Europameister Spanien gestoppt werden konnten.

Auf einen ähnlichen Effekt hofft man auch in den USA. Dabei ist der Druck aufgrund der Heim-WM, die in Mexiko, Kanada und den USA ausgetragen wird, enorm. Die Entscheidung, dass der erfahrene Argentinier das Team bei der ersten Heim-WM seit 30 Jahren anführen soll, könnte sich als echter Glücksgriff erweisen. Auch wenn der 52-jährige Trainer zuvor keine Erfahrung auf Nationalverbandsebene sammeln konnte, verfügt er durch seine verschiedenen Trainerstationen über große internationale Erfahrung.

Die Gründe für Pochettino

Mauricio Pochettino startete seine Trainerkarriere bei Espanyol Barcelona, wo er seine Spielerkarriere beendete. Danach zog es ihn über die Station in Southampton in der Saison 2014/15 zu Tottenham Hotspur, wo er den damals 21-jährigen Harry Kane trainierte. Pochettino gelang es in seiner Zeit, den Londoner Klub in den Top-5 zu etablieren und erreichte in einer starken Premier League einen beachtlichen Punkteschnitt von 1,84. Nach einem Umweg über Paris Saint-Germain, mit dem er die französische Liga gewann, kehrte er nach England zurück und übernahm die Leitung beim FC Chelsea. Bei den verschiedenen Stationen stellte Pochettino die Fähigkeit unter Beweis, junge und talentierte Spieler in einem funktionierenden System zu einer starken Mannschaft zu formen. Dieses Ziel verfolgt der Argentinier auch mit der jungen US-Auswahl. Sein dynamischer Spielstil passt zu jungen und dennoch erfahrenen Spielern wie Christian Pulisic (AC Mailand, 26 Jahre), Yunus Musah (AC Mailand, 21), Gianluca Busio (FC Venezia, 22) oder Ricardo Pepi (PSV Eindhoven, 21).

Die große Erfahrung, die er bei den verschiedenen Vereinen in unterschiedlichen Ländern feierte, ist ein weiterer Faktor, der für Pochettino spricht. Er bewies bei seiner bisherigen Arbeit eine große Anpassungsfähigkeit an die gegebenen Umstände und Kulturen. Dies ist gerade in einem patriotischen Land wie den USA nicht zu unterschätzen. Pochettino begeistert die Fans mit seiner leidenschaftlichen Art und seinem taktischen Wissen. Seine emotionale Persönlichkeit könnte die Fans bei der Heim-WM zusätzlich in die Stadien locken und das USA-Team zu Höchstleistungen antreiben.

Erfolgreiches Debüt beim Freundschaftsspiel

Die US-Amerikaner konnten bei ihrem ersten Spiel unter ihrem neuen Trainer gegen Panama, einen Erfolg feiern. Bei dem Freundschaftsspiel blieb er seinen Grundsätzen treu und vertraute einer jungen Mannschaft. Die Startelf hatte trotz der Berücksichtigung des 37-jährigen Routiniers Tim Ream einen Altersdurchschnitt von 25,3 Jahren. Die US-Boys behielten in einer schwierigen Partie gegen einen starken Gegner die Ruhe und überzeugten mit gepflegtem, ballbesitzorientiertem Spiel. Bei dem 2:0-Debütsieg Pochettinos bewies er ein goldenes Händchen, indem er mit Ricardo Pepi den Torschützen zum entscheidenden 2:0 einwechselte. Auf die Mannschaft wartet am Mittwoch, 16. Oktober, um 04:30 Uhr MEZ mit dem großen Rivalen und Mitausträger der WM, Mexiko, ein Härtetest. Mit einem Sieg gegen die Mexikaner würde Pochettino ein erstes größeres Ausrufezeichen setzen.

Andreas Nachbar

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