Japans Länderspiele im Juni 2015 – Blamage zum Start der WM-Qualifikation
Weitere Länder 23.Juni.2015 Andreas Mejavsek 0
Nachdem Halilhodžić im März einen guten Start erwischte, traf seine Mannschaft in dieser Länderspielwoche zuerst im Freundschaftsspiel auf den Irak um danach in die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 und den Asian Cup 2019 zu starten. Im folgenden Artikel wird ein kleiner Überblick über den Verlauf der Länderspielwoche gegeben und versucht einen kleinen Einblick über die Leistungen einzelner Spieler und die Spielanlage Japans zu geben.
Kader
Tor: Eiji Kawashima (Standard Lüttich), Masaaki Higashiguchi (Gamba Osaka), Shusaku Nishikawa (Urawa Red Diamonds), Shuichi Gonda (FC Tokyo)
Verteidigung: Daiki Niwa (Gamba Osaka), Yuto Nagatomo (Inter Mailand), Tomoaki Makino (Urawa Red Diamonds), Masato Morishige (FC Tokyo), Kosuke Ota (FC Tokyo), Maya Yoshida (FC Southampton), Hiroki Sakai (Hannover 96), Gotoku Sakai (VfB Stuttgart)
Mittelfeld: Makoto Hasebe (Eintracht Frankfurt), Shinji Kagawa (Borussia Dortmund), Hiroshi Kiyotake (Hannover 96), Hotaru Yamaguchi (Cerezo Osaka), Shogo Taniguchi (Kawasaki Frontale), Gaku Shibasaki (Kashima Antlers)
Sturm: Shinji Okazaki (1.FSV Mainz 05), Keisuke Honda (AC Mailand), Kengo Kawamata (Nagoya Grampus), Yuya Osako (1. FC Köln), Genki Haraguchi (Hertha BSC Berlin), Takashi Usami (Gamba Osaka), Yoshinori Muto (FC Tokyo)
Da Kiyotake sich im Trainingslager einen Mittelfußbruch zuzog, wurde Kensuke Nagai nachnominiert.
Außerdem verletzte sich Kengo Kawamata im Training und war somit gegen Singapur nicht einsatzbereit.
Veränderungen zur letzten Länderspielwoche
Da in dieser Länderspielwoche die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 begann, wurde nur ein etwas kleinerer Kader einberufen. So mussten Mizumoto, Uchida (verletzt), Fujiharu, Shoji, Konno, Aoyama, Koroki, Kobayashi und vorerst auch Nagai zu Hause bleiben. Neu im Kader präsentiert wurden hingegen Niwa, Taniguchi, Kawamata und Haraguchi.
Japan – Irak 4:0
Zur Einstimmung auf die WM-Qualifikation startete Japan mit einem Freundschaftsspiel gegen den Irak. Die Formation bestand wieder aus einem 4-3-3, wie es auch schon im März praktiziert wurde. Die Startelf bestand aus Kawashima – H. Sakai, Yoshida, Makino, Nagatomo – Hasebe, Shibasaki, Kagawa – Honda, Okazaki, Usami.
Diese Mannschaft, die bis auf Usami eigentlich die aktuelle Stammelf bildet, begann sehr schwungvoll und erspielte sich zahlreiche Chancen. Schon nach fünf Minuten erzielte man das erste Tor, als Shibasaki mit einem Laufpass Honda in Szene setzte, der nur noch einschieben musste. Und nur vier Minuten später ging man durch einen Kopfball von Makino nach einer Kagawa-Ecke mit 2:0 in Führung. Japan blieb weiter aktiv und konnte in der 32. Minute sogar durch Okazaki auf 3:0 erhöhen. In dieser ersten Halbzeit war Japan klar überlegen, hatte um die 60% Ballbesitz und konnte vor allem mit einem guten Kurzpassspiel glänzen. Immer wieder machten Shibasaki, Hasebe und der ballnahe Außenverteidiger die Räume eng um, sich dann mit einem Seitenwechsel oder einem Pass in die Spitze zu befreien und gleichzeitig Okazaki, Kagawa oder dem gegenüberliegenden Flankenspieler eine Torchance zu ermöglichen. Defensiv agierte man in einem 4-1-4-1, in dem die offensivere Mittelfeldreihe ab der Mittellinie presste und so dem Irak keine Chance auf den geregelten Spielaufbau bot.
In der zweiten Hälfte nahm die Mannschaft sehr viel Tempo aus der Partie. Man agierte ohne Ball statischer und versuchte mehr mit Einzelaktionen zu glänzen. Außerdem wurden nach und nach Nagai, Muto, Haraguchi, Osako, Taniguchi und Yamaguchi für Honda, Usami, Kagawa, Okazaki, Hasebe und Shibasaki eingewechselt. Durch die großen Wechsel verlor die Mannschaft ein wenig an Stabilität und kam Mitte der zweiten Halbzeit ein paar Mal in Bedrängnis, als Kawashima sich bei zwei hohen Bällen verschätzte. Allerdings hatte Japan zwischendurch auch noch ein paar schöne Aktionen zu bieten und so erzielte Haraguchi 84. Minute den Endstand zum 4:0.
Japan – Singapur 0:0
Im ersten Spiel für die WM-Qualifikation traf Japan zu Hause auf Singapur. Die Mannschaft blieb im Vergleich zum Kantersieg gegen den Irak beinahe unverändert. Einzig Kosuke Ota rückte für Yuto Nagatomo in die Mannschaft.
Die taktische Ausrichtung blieb unverändert. Japan hatte zu Beginn 65% Ballbesitz und erspielte sich Torchancen im Minutentakt. Besonders der Taktgeber Shibasaki war wieder sehr aktiv und leitete reihenweise Angriffe ein. Allerdings scheiterten die Japaner mehrmals am gegnerischen Torwart Izwan Mahbud, schossen daneben oder wurden im Abseits zurückgepfiffen. Je länger die erste Hälfte dauerte, desto mehr gewann Singapur an Selbstvertrauen und konnten Japan besser in Griff bekommen.
In der zweiten Hälfte zeigte sich wieder dasselbe Bild, wie schon gegen den Irak. Die Bewegung ohne Ball fand kaum mehr statt und die Offensivspieler blieben nach dem ersten Sprint in die Lücken stehen und warteten auf Bälle. Daraus resultierend wurde sich immer mehr auf das Flankenspiel konzentriert und so kamen Haraguchi und Osako für Shibasaki und Kagawa, um im Strafraum noch mehr Präsenz zu haben. Nachdem auch Muto für den gegen Ende eher unauffälligen Usami kam, standen meistens fünf Japaner (Muto, Okazaki, Honda, Haraguchi, Osako) und 9 Singapurer im Strafraum und Ota und H. Sakai flankten ein ums andere Mal in diese Zone, wo man entweder am gegnerischen Torwart scheiterte, oder aber ein Verteidiger klären konnte.
Somit endete das Spiel zwischen Japan und Singapur überraschend 0:0.
Fazit
In den ersten Hälften gegen den Irak und Singapur zeigten die Samurai Blue, wie sie in Halilhodžićs Spielsystem starke Spiele abliefern können. Auch wenn im zweiten Spiel etwas die Präzision fehlte, war trotzdem die Handschrift des Bosniers zu erkennen. Leider waren die beiden zweiten Hälften das genaue Gegenteil. Hier war das Spiel einfach viel zu statisch und planlos. Besonders gegen Singapur wirkte das auf das Kopfballspiel ausgelegte Taktikgerüst beinahe hilflos. Eine mögliche Erklärung für das Einbrechen in den zweiten Hälften könnte der Spieltermin sein. Die meisten Spieler sind Europa-Legionäre die zurzeit eine ganze Saison in den Beinen haben, wodurch möglicherweise die Kraft für 90 Minuten fehlt.
Bei den Spielern konnten nur Shibasaki und Hasebe in beiden Spielen überzeugen. Hiroki Sakai machte seine Sache auch in beiden Partien gut und konnte gegen Singapur alleine die komplette rechte Seite übernehmen. Im ersten Spiel konnten auch Honda, Usami und Okazaki herausstechen. Kagawa war hie und da gut beteiligt, konnte sich aber wieder einmal nicht in den Vordergrund spielen. Yoshida und Makino in der Abwehr, sowie Kawashima im Tor wurden kaum gefordert. Letzterer zeigte jedoch gegen den Irak kleine Unsicherheiten. Bei den Wechselspielern konnte am ehesten noch Haraguchi mit ein paar Lichtblicken auffallen. Insgesamt waren die Einwechselspieler in den schlechten zweiten Hälften eher nur Mitläufer.
Die nächsten Länderspiele Japans finden Anfang August im EAFF East Asian Cup in China statt. Allerdings werden hier traditionell keine Europa-Legionäre eingesetzt, wodurch die meistens Spieler erst Anfang September für die nächsten Qualifikationsspiele gegen Kambodscha und Afghanistan gebraucht werden.
Andreas Mejavsek, abseits.at
Das könnte dich auch noch interessieren:
Andreas Mejavsek
- Besondere Tore
- Die bunte Welt des Fußballs
- Europameisterschaft
- Internationale Stars
- Argentinien
- Australien
- Belgien
- Brasilien
- Chile
- Dänemark
- Deutschland
- Andreas Brehme
- Andreas Möller
- Berti Vogts
- Christoph Daum
- Franz Beckenbauer
- Fritz Walter
- Gerd Müller
- Günther Netzer
- Helmut Rahn
- Jürgen Klinsmann
- Jürgen Klopp
- Karl-Heinz Rummenigge
- Lothar Matthäus
- Lukas Podolski
- Manuel Neuer
- Miroslav Klose
- Oliver Bierhoff
- Oliver Kahn
- Philipp Lahm
- Rudi Völler
- Sepp Maier
- Thomas Häßler
- Thomas Müller
- Thomas Tuchel
- Toni Schumacher
- Toni Turek
- Udo Lattek
- Uli Hoeneß
- Uwe Seeler
- Elfenbeinküste
- England
- Finnland
- Frankreich
- Irland
- Italien
- Alessandro Del Piero
- Alessandro Nesta
- Andrea Pirlo
- Christian Vieri
- Claudio Gentile
- Dino Zoff
- Fabio Cannavaro
- Francesco Totti
- Franco Baresi
- Gaetano Scirea
- Giacinto Facchetti
- Gianluca Vialli
- Gianluigi Buffon
- Giuseppe Bergomi
- Giuseppe Meazza
- Luigi Riva
- Marco Tardelli
- Mario Balotelli
- Paolo Maldini
- Paolo Rossi
- Roberto Baggio
- Sandro Mazzola
- Kamerun
- Kolumbien
- Liberia
- Mexiko
- Niederlande
- Nigeria
- Nordirland
- Norwegen
- Portugal
- Schottland
- Schweden
- Schweiz
- Spanien
- Ungarn
- Uruguay
- USA
- Wales
- Österreich
- Legendäre Legionäre
- Alexander Zickler
- Antonin Panenka
- Axel Lawaree
- Branko Boskovic
- Carsten Jancker
- Dejan Savicevic
- Geir Frigard
- Hamdi Salihi
- Hansi Müller
- Jan Åge Fjørtoft
- Jocelyn Blanchard
- Joey Didulica
- Jonathan Soriano
- Kevin Kampl
- Lajos Détári
- Maciej Sliwowski
- Marek Kincl
- Mario Kempes
- Mario Tokic
- Milenko Acimovic
- Nestor Gorosito
- Nikica Jelavic
- Nikola Jurčević
- Olaf Marschall
- Oliver Bierhoff
- Patrik Jezek
- Radoslaw Gilewicz
- Rene Wagner
- Roger Ljung
- Sadio Mané
- Samir Muratovic
- Sigurd Rushfeldt
- Somen Tchoyi
- Steffen Hofmann
- Szabolcs Sáfár
- Tibor Nyilasi
- Trifon Ivanov
- Valdas Ivanauskas
- Vladimir Janocko
- Zlatko Kranjcar
- Nationale Stars
- Aleksandar Dragovic
- Andi Ogris
- Andreas Herzog
- Andreas Ivanschitz
- Bruno Pezzey
- Christian Fuchs
- David Alaba
- Deni Alar
- Didi Kühbauer
- Ernst Happel
- Ernst Ocwirk
- Felix Gasselich
- Franz Wohlfahrt
- Friedl Koncilia
- Gustl Starek
- Hans Krankl
- Herbert Prohaska
- Heribert Weber
- Ivica Vastic
- Julian Baumgartlinger
- Kevin Wimmer
- Kurt Jara
- Marc Janko
- Marcel Sabitzer
- Mario Haas
- Marko Arnautovic
- Martin Harnik
- Martin Hinteregger
- Matthias Sindelar
- Michael Konsel
- Otto Konrad
- Peter Stöger
- Sebastian Prödl
- Toni Polster
- Ümit Korkmaz
- Veli Kavlak
- Walter Schachner
- Walter Zeman
- Zlatko Junuzovic
- Nationalmannschaft
- Österreichische Vereine
- Legendäre Legionäre
- Weltmeisterschaft
Keine Kommentare bisher.
Sei der/die Erste mit einem Kommentar.