Wenn man momentan einen Blick auf die höchste rumänische Spielklasse und dabei vor allem auf die Leistungsdaten der besten Spieler wirft, findet man in... Jefte und Ivan: Zwei Ex-Flops mischen die rumänische Liga auf

Wenn man momentan einen Blick auf die höchste rumänische Spielklasse und dabei vor allem auf die Leistungsdaten der besten Spieler wirft, findet man in den Top-Regionen der Liga den einen oder anderen Kicker, den man als österreichischer Fußballfan gut kennt. Zwei einstige Bundesligaflops führen derzeit die Torschützenliste an.

Nach 21 Spieltagen lacht ein gewisser Jefte Betancor mit elf Treffern von der Spitze der Torschützenliste. 2018 kam der mittlerweile 28-jährige Spanier vom Viertligisten Union Viera in die Regionalliga zu Stadl-Paura, wo er sofort überzeugen konnte. Im Sommer 2018 folgte der Wechsel in die Bundesliga – und eine sehr erfolglose Zeit beim SV Mattersburg. Gerade mal sechs Einsätze und ein erzielter Treffer standen auf der Habenseite und bereits im Winter wechselte Betancor leihweise nach Steyr, wo er in der 2. Liga wieder zu alter Form fand.

In der Saison 2019/20 verhalf Betancor der SV Ried zum Aufstieg in die Bundesliga. 14 Tore in 24 Spielen waren ein wichtiger Beitrag für den Bundesligaaufstieg der Innviertler. Danach wagte sich der Mittelstürmer aber nicht erneut in die Bundesliga, in der er sich bereits im Burgenland so schwer tat, sondern folgte einem Ruf aus Rumänien. Er heuerte beim FC Voluntari an, traf in seiner ersten Saison in 29 Spielen achtmal.

Seit vergangenem Sommer spielt Jefte nun für den FC Farul Constanta und avanciert dort zum Torjäger. Seine elf Saisontreffer hievten den Klub auf den fünften Platz in der rumänischen Sechzehnerliga. Die Mannschaft hat somit eine gute Chance, in der nächsten Saison international zu spielen. Der Vertrag des Angreifers in Constanta läuft noch bis Sommer 2023.

Hinter Jefte reiht sich ein anderer, handfester Bundesligaflop in der Torschützenliste ein. Der einstige Rapid-Leihspieler Andrei Ivan erzielte für seinen Stammverein Universitatea Craiova heuer bereits zehn Saisontore und spielte sich damit zurück ins rumänische Nationalteam, für das er mittlerweile 13-mal auf dem Rasen stand.

Andrei Ivan und Rapid, das war ein großes Missverständnis. Der damalige Rapid-Sportchef Fredy Bickel holte den heute 25-jährigen Rumänen leihweise vom FK Krasnodar. Der Linksaußen wurde als riesiges Talent angepriesen, erwies sich bei Rapid aber vor allem als launisch, körperlos und divenhaft. In den von den Hütteldorf geforderten Spielstil passte der Offensivspieler nie. Nach nur drei Toren und einem Assist in 40 Spielen für die Hütteldorfer kam es zu einem sang- und klanglosen Leihende und zur Rückkehr nach Krasnodar, wo er aber ebenfalls schnell in die zweite Mannschaft abgeschoben wurde.

Zwei Monate später, im Sommer 2019, schlug Ivans Ex-Klub Craiova wieder zu und band den verlorenen Sohn bis 2023. Das kostete den rumänischen Verein 1,5 Millionen Euro. Schön langsam fand Ivan wieder in die Spur, erzielte 2019/20 zwei Saisontreffer und überzeugte 2020/21 mit neun Treffern und vier Assists in 38 Pflichtspielen.

In der laufenden Saison legte Ivan noch ein Schippchen drauf und war bisher einer der besten Spieler der rumänischen Liga. Zehn Tore und zwei Assists in 16 Partien sprechen eine deutliche Sprache – beim 5:2-Sieg über Mioveni im Oktober gelang Ivan sogar ein Viererpack, wenn auch mit zwei Elfmetern. Ivan stand aufgrund seiner starken Leistungen im Jahr 2021 sogar sechsmal für die Nationalmannschaft auf dem Platz, spielte beispielsweise auswärts in England durch.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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