In dieser Serie wollen wir ausnahmsweise nur Transfers betrachten, die nicht zustande kamen. Wir blicken auf erfolgreiche Spieler und sehen uns an, zu welchen... Kuriose Transfers, die nicht zustande kamen (5): Neymar

In dieser Serie wollen wir ausnahmsweise nur Transfers betrachten, die nicht zustande kamen. Wir blicken auf erfolgreiche Spieler und sehen uns an, zu welchen Vereinen diese beinahe gewechselt wären. Wie wären ihre Karrieren verlaufen, wo würden die jeweiligen Klubs heute stehen? Im letzten Teil sahen wir uns an wohin Diego Maradona beinahe gewechselt wäre. In diesem Artikel geht es um einen weiteren Südamerikaner, nämlich um den Brasilianer Neymar, der im Sommer 2017 um 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain wechselte.

Der Brasilianer Neymar stand zwischen 2003 und 2008 im Nachwuchs vom FC Santos, ehe er 2009 den Sprung zu den Profis schaffte. Der FC Santos musste schon vor seinem Profi-Debüt hart um den Nachwuchsspieler kämpfen, da er beispielsweise bereits mit 14 Jahren bei einem Traningscamp den Real-Madrid-Funktionären positiv auffiel und Santos das große Talent nur aufgrund einer Zahlung von rund 370.000 Euro weiterhin an den Verein binden konnte. Der Klub legte schon damals eine fixe Ablösesumme in der Höhe von rund 50 Millionen Euro für sein Juwel fest.

Knapp vor seinem Meisterschaftsdebüt in der Kampfmannschaft nahm Neymar mit dem FC Santos am Mediterranean Cup teil, wo sein Team im Finale gegen Lokomotive Moskau den Kürzeren zog. Die Russen hatten bereits im Vorfeld vom taltentierten brasilianischen Offensivspieler gehört und nahmen Neymar bei dem Turnier ganz genau unter die Lupe.

Der Brasilianer hatte zwar eine hohe fixe Ablöse in seinem Vertrag stehen, doch sein Verein hätte ihn zu diesem Zeitpunkt um zehn Millionen Euro wechseln lassen. Lokomotive-Präsident Nikolai Naumov bestätigte in einem Interview mit dem Sport-Express, dass sich der russische Klub intensiv mit der Frage beschäftigte, ob Neymar zehn Millionen Euro wert sei. Die Scouts stellten dem Brasilianer schon im Vorfeld des Turniers ein positives Zeugnis aus, allerdings hatte der Präsident seine Zweifel. Immerhin handelte es sich um eine große Summe Geld und um einen sehr jungen Spieler, bei dem es zudem nicht klar war, ob er sich in Russland zurechtfinden würde. Dazu kommt, dass Neymar im Finalspiel nicht glänzen konnte und im Vergleich mit den jungen Lok-Spielern nicht positiv auffiel.

Neymar blieb beim FC Santos, wo er zwischen 2009 und 2013 107 Meisterschaftstore in 177 Partien beisteuerte. Ende Mai wechselte er gegen eine Ablöse von rund 88 Millionen Euro zum FC Barcelona, wo er unter anderem zwei Meisterschaften und einmal die Champions League gewann. Es folgte der 222-Milionen-Transfer zu Paris Saint-Germain, wo er zwei weitere Male Meister wurde.

Im Gegensatz zu den bisherigen kuriosen Transfers dieser Artikelserie muss man bei Neymar festhalten, dass die Ablösesumme insbesondere für damalige Verhältnisse für einen Spieler ohne Liga-Einsätzen bei den Profis natürlich schon recht hoch war. Es ist zudem alles andere als sicher, ob sich der junge Neymar im kalten Russland so gut entwickelt hätte, wie bei seinem Stammverein in Brasilien und es war sicher kein Fehler, dass er erst mit 21 Jahren in Ausland wechselte. Bei Lokomotive Moskau wird man sich dennoch fragen, was der spätere Weltstar für einen Impact hinterlassen hätte.

Stefan Karger