Maximilian Wöber wechselte diesen Sommer zu Ajax Amsterdam. Wir blicken deshalb etwas näher auf seine Chancen, den Charakter seiner neuen Mannschaft und seine Konkurrenten.... Legionärs-Check: Wie sich Maximilian Wöber bei Ajax entwickeln wird

Maximilian Wöber wechselte diesen Sommer zu Ajax Amsterdam. Wir blicken deshalb etwas näher auf seine Chancen, den Charakter seiner neuen Mannschaft und seine Konkurrenten. Vor dem heutigen Spiel gegen ADO Den Haag konnte er einen zehnminütigen in der Eredivisie verbuchen, ein weiteres Mal saß er 90 Minuten auf der Bank.

Position und Konkurrenz

Maximilian Wöber spielte bei Rapid auf mehreren Positionen. Gegen Genk wurde er in der Europa League zum Beispiel als Sechser eingesetzt, in der Dreierkette besetzte er die zentrale Innenverteidiger- sowie auch die linke Halbverteidigerposition. Wöber kann auch Linksverteidiger spielen, wie er es die 10 Minuten gegen VVV Venlo tat. Primär wurde Wöber jedoch in seiner Karriere als Innenverteidiger eingesetzt, auf dieser Position durchlief er die Nachwuchs-Akademie des SK Rapid Wien.

Auf dieser Position hat Wöber bei seinem neuen Arbeitgeber numerisch recht wenig Konkurrenz, qualitativ jedoch auf jeden Fall. Wöber wurde aufgrund des Transfers von Davinson Sanchez zum  Tottenham Hotspur FC geholt. Beim Verein verblieb der erfahrene Nick Viergever, welcher letzte Saison insgesamt 43 Einsätze verbuchen konnte und diese Saison 4 Spiele durchspielte. Mit 28 Jahren ist er einer der ältesten Spieler im Kader der Niederländer. Wöbers anderer Konkurrent ist Matthijs de Ligt. Der 18-jährige ist eines der Top-Talente der Eredivise und überzeugt durch starkes Aufbauspiel und mutige, sowie intelligente Positionierung.

Auf der Linksverteidigerposition sind es ebenfalls zwei Konkurrenten, die der Wiener auszustechen hat. Mitchel Dijks ist im Moment Stammspieler auf der linken Seite der Viererkette, der 24-jährige kam im Sommer von Norwich City zurück. Daley Sinkgraven hingegen ist verletzt, wann er zurückkehren wird ist noch unbekannt.

Spielcharakter der Mannschaft und Wöbers 10 Minuten gegen Venlo

Peter Bosz, der Erfolgstrainer vom letzten Jahr, verließ Holland Richtung BVB Borussia Dortmund, weshalb Marcel Keizer übernahm. Die Formation blieb die selbe, das 4-3-3 hat Keizer beibehalten. Das System per se ist jedoch ein anderes. Weniger extremes Pressing und Gegenpressing, weniger Direktheit im Ballbesitz. Keizer hat im Prinzip den besten Aspekten des Bosz-Spiels den Abschied gegeben.

Gegen den VVV Venlo kam Wöber zehn Minuten zum Einsatz. In der 80. Minute kam er für Sechser de Jong und spielte als Linksverteidiger. Zwei Ballaktionen hatte er auf dieser Position, er traf simple, sichere Entscheidungen. Um Minute 85 herum wechselte Wöber auf die linke Innenverteidigerposition. In einer Phase, wo Venlo vermehrt mit frühen Flanken noch irgendwie den Anschlusstreffer erzielen wollte. Der junge Wiener agierte hier eng am Mann, sofern ein Gegenspieler in seinem Raum war. So ist es in Holland üblich, Manndeckungen sind kein Ding der Seltenheit. Im Spielaufbau hatte er bis auf einen simplen Pass ohne Bedrängnis auf den Achter keine Aktionen mehr, da Ajax‘ Torwart den Ball vermehrt hoch und weit nach vorne schlug. Einmal agierte Wöber stark in der Strafraumverteidigung, als er eine Standardsituation abwehrte, indem er seinen Körper zwischen Ball und Gegner schob und seinem Torwart die Chance gab den Ball mit der Hand aufzunehmen.

Eine Prognose auf Wöbers Aussichten ist schwierig zu bestimmen, die Chancen auf  einige Einsätze stehen jedoch vor allem aufgrund der eher dünnen Personaldecke nicht schlecht. Im Prinzip bringt der junge Innenverteidiger viele Qualitäten mit, die bei Ajax geschätzt werden. Speziell im Spielaufbau werden dem zweikampfstarken Abwehrspieler seine gute Technik und Übersicht zugutekommen.

David Goigitzer, abseits.at

David Goigitzer

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