Marcelo Vieira da Silva, diesen Namen kennen im Fußballgeschehen nur die wenigsten. Nennt man nur seinen Vornamen, klingelt es bei vielen. Dann beginnt man... Marcelo nach Streit mit Trainer bei Fluminense entlassen

Marcelo Vieira da Silva, diesen Namen kennen im Fußballgeschehen nur die wenigsten. Nennt man nur seinen Vornamen, klingelt es bei vielen. Dann beginnt man an den brasilianischen Linksfuß mit seiner unvergleichlichen Haarpracht zu denken, der über viele Jahre bei Real Madrid gemeinsam mit Cristiano Ronaldo die linke Seite bearbeitete.

Nach einer langen und glanzvollen Karriere kehrte der brasilianische Linksverteidiger im Jahr 2022 zu seinem Heimatverein Fluminense zurück. Doch der Plan, in der Heimat mit einem gebührenden Abschied seine Karriere zu beenden, endete abrupt in einem unerwarteten Rauswurf.

Nach erfolgreicher Karriere folgt die Rückkehr nach Brasilien

Marcelo wurde 1988 in Rio de Janeiro geboren und startete seine Karriere bei Fluminense. 2007 gelang ihm der Durchbruch, der zu dem Wechsel zu Real Madrid führte. Mit den Madrilenen gewann er nahezu jeden Titel. So wurde er zum fünfmaligen Champions-League-Sieger und mehrfachen spanischen Meister. Geprägt war seine Zeit von einer engen Freundschaft zu Cristiano Ronaldo. Gemeinsam versprühte der Linksverteidiger und CR7 in jedem Spiel eine Menge Spielfreude. Durch die Koproduktion auf der linken Außenbahn trägt Marcelo auch einen maßgeblichen Anteil an den beeindruckenden Zahlen Ronaldos. Nach mehr als 15 Jahren im europäischen Fußball entschied sich der mittlerweile 36-jährige Verteidiger, seine Karriere bei Fluminense zu beenden und seinen Fans in der brasilianischen Heimat noch einmal Freude zu bereiten.

Doch die Rückkehr zu seinem Jugendklub warf dunkle Schatten. Denn die großen Erwartungen seitens der Fans und der Vereinsführung schienen den immer gut gelaunten Spaßvogel einzubremsen. In der Saison 2023 erreichte er längst nicht die Form, die er über Jahre hinweg in Spanien gezeigt hatte. Geschuldet von Verletzungen fiel er in eine Formkrise, die dazu führte, dass er mehr und mehr der Kritik ausgesetzt wurde. Einen traurigen Höhepunkt bekam die Karriere kürzlich, als der Verein entschied, sich von Marcelo zu trennen.

Dieser Entscheidung vorangegangen war ein Streit zwischen ihm und Trainer Mano Menezes. Bei der Partie gegen Grêmio (2:2) stand Marcelo schon an der Seitenlinie zur Einwechslung bereit, doch dann kam es urplötzlich zu einer hitzigen Diskussion zwischen ihm und seinem Coach. Die Folge: Marcelo musste erneut auf der Bank Platz nehmen. In weiterer Folge wurde sogar noch am selben Tag der Rauswurf der Legende bekanntgegeben. In den Medien wurde der Rauswurf als eine schmerzhafte, aber notwendige Entscheidung beschrieben, um Platz für jüngere Talente zu schaffen. Dennoch liegt es nach der Streitigkeit nahe, dass es sich nicht um eine vereinsinterne taktische Maßnahme handelt, sondern eine Konsequenz aus der Szene ist.

Es gibt zudem Gerüchte, dass Marcelo nicht nur aufgrund des Vorfalls mit Trainer Mano Menezes, sondern auch wegen Spannungen innerhalb der Mannschaft Fluminense verlassen musste. Berichten zufolge soll sein Auftreten bei einigen Mitspielern auf Unmut gestoßen sein, da er oft den Eindruck erweckte, alles besser zu wissen. Auch bei den Trainingseinheiten soll er es eher locker angegangen sein und bei physisch anstrengenden Einheiten nicht voll mitgezogen haben.

Reaktionen auf den Rauswurf

Die Reaktionen auf Marcelos Rauswurf waren gemischt. Einige Fans zeigten sich enttäuscht über die Trennung und dachten besonders an seine Verdienste für den Verein und das Land. Andere hingegen forderten, wie es von den Medien beschrieben wird, eine Neuausrichtung des Vereins. Auch wenn Marcelo trotz des Rauswurfs eine Legende im brasilianischen Fußball bleibt, zeigt es die Schnelllebigkeit des Geschäfts.

Seine Rückkehr zu Fluminense mag nicht den erwarteten Verlauf genommen haben, dennoch genießt er aufgrund seiner Hingabe an den Verein einen besonderen Stellenwert. Ob es das Karriereende für Marcelo bedeutet, ist noch fraglich. Der Fußball ist ja bekannt dafür, ganz eigene Geschichten zu schreiben.

Andreas Nachbar