Im Jahr 2020 beleuchteten wir im Frühjahr die 60 größten Nachwuchstalente der Jahrgänge 2002 und 2003. Im Jahr 2021 nehmen wir uns die Supertalente... Megatalente Jahrgang 2004 (13): Pierre Dwomoh

Im Jahr 2020 beleuchteten wir im Frühjahr die 60 größten Nachwuchstalente der Jahrgänge 2002 und 2003. Im Jahr 2021 nehmen wir uns die Supertalente des Jahrgangs 2004, also aktuell 16- oder 17-jährige Spieler vor. Auf lange Sicht solltet ihr euch die Namen, die wir in dieser Serie vorstellen, dringend merken.

Pierre Dwomoh

ZM, 16 (21.6.2004), BEL – Racing Genk

Ganz Europa jagt das ghanaisch-belgische Supertalent Pierre Dwomoh. Der 16-Jährige steht derzeit beim KRC Genk unter Vertrag und verlängerte sein Arbeitspapier im letzten Jahr bis 2024. Dass Genk mit dem Mittelfeldspieler den Rekordtransfer von Sander Berge vor zwei Jahren zu Sheffield United, der 24 Millionen Euro in die Vereinskassa spülte, übertrifft, scheint zumindest nicht unmöglich – zumindest wenn Dwomohs Entwicklung so voranschreitet, wie man es sich erwartet.

Und dafür stehen die Vorzeichen gut: Dwomoh ist ein etatmäßiger Achter und wird aufgrund seiner Statur und seiner Spielweise gerne mit Paul Pogba verglichen. Mit seinen 187cm Körpergröße und seiner athletischen Statur ist er zahlreichen Alterskollegen in Nachwuchsspielen körperlich überlegen. Für die Kampfmannschaft von Genk kam der Youngster immerhin bereits zu zwei Kurzeinsätzen – in der Saison 2021/22 erwarten zahlreiche Beobachter, dass sich Dwomoh fix in die erste Mannschaft spielen wird können.

Beeindruckend ist vor allem der große läuferische Aufwand, den Dwomoh mit und ohne Ball abspult. Der neumodische Begriff Box-to-Box-Midfielder fällt beim jungen Belgier beinahe unter Understatement, denn Dwomoh kann auf der Zentralachse praktisch alles spielen – vom Innenverteidiger bis zum Angreifer. Entsprechend hoch ist sein Aktionsradius und anders als bei anderen Dauerläufern fällt bei ihm zusätzlich die hohe Präsenz auf. Dwomoh will immer den Ball, sucht stets nach offensiven Lösungen, setzt seinen Körper bereits in seinem jungen Alter perfekt ein. Auf den ersten Blick lassen sich beim belgischen U17-Teamspieler schlichtweg keine signifikanten Schwächen feststellen.

Dwomoh ist definitiv einer der 2004er-Jahrgänge, die, sofern sie verletzungsfrei bleiben, vor einer großen Karriere stehen und den Fußball der 2020er-Jahre noch nachhaltig prägen werden. Dieser Meinung sind auch zahlreiche Topklubs: Bayern München und Juventus Turin streckten bereits ihre Fühler nach dem Talent aus, Chelsea und Arsenal gab das Management des Nachwuchsstars bereits einen Korb. Es dürfte der Plan sein, dass sich Dwomoh vorerst bei Genk in die Auslage spielt und im „Erwachsenenfußball“ ankommt, ehe es zum für Genk definitiv lukrativen Wechsel in eine der Topligen kommen soll. Durch die gute Nachwuchsarbeit und Einbindung von jungen Talenten in den letzten Jahren, sowie das gute Standing in Belgien, ist es für Genk mittlerweile nahezu problemlos möglich, ein solches Top-Talent noch länger in seinen Reihen zu behalten, ehe die internationalen Topklubs auf den Plan treten. In den letzten zehn Jahren verkaufte Genk sieben U21-berechtigte Spieler um Summen zwischen 8 und 24 Millionen Euro.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen