Einmal jährlich beleuchten wir die weltweiten Top-Talente eines bestimmten Jahrgangs im Detail und sehen uns an, wer die Stars von morgen werden könnten. In dieser Serie analysieren wir die größten Talente der Welt aus dem Jahrgang 2006. Diese Jungstars dürft ihr in den kommenden Jahren nicht aus den Augen verlieren!
Pedro
LA, 18, BRA – Zenit St. Petersburg
Im vergangenen Februar verpflichtete der russische Großklub Zenit St. Petersburg den brasilianischen Linksaußen Pedro und legte dafür neun Millionen Euro auf den Tisch der Corinthians Sao Paulo. Der 18-Jährige unterschrieb bei Zenit einen Vertrag bis zum Jahresende 2028.
Der brasilianische U20-Nationalspieler, der seiner Heimat auch „Pedrinho“ genannt wird, ist ein echter Showman, dessen Talent bereits früh offensichtlich war. Der 18-Jährige aus Sao Paulo debütierte bereits kurz nach seinem 17. Geburtstag für die Corinthians und überzeugte vor allem mit seinem Trickreichtum, seiner Dribblingstärke, aber vor allem seinen für den Gegner ausgesprochen unangenehmen Körpertäuschungen. Zudem weist er in der Offensive eine gute Passqualität auf.
Aber Pedro ist auch defensiv ein sehr wertvoller Spieler, was ihn von den vielen Flügeltalenten aus Brasilien unterscheiden könnte, die zwar am Ball alles konnten, dann aber nicht ausreichend fürs Team arbeiteten. Der 170cm große, beidbeinige Linksaußen ist sehr aktiv im Spiel gegen den Ball, lässt sich bei gegnerischem Ballbesitz weit nach hinten fallen und hilft konsequent defensiv aus. Das ist mit ein Grund, wieso er bei seinem Klub Zenit St. Petersburg recht schnell in die erste Elf rutschte. Noch pendelt er weitgehend zwischen Startelf und Bank, aber unterm Strich ist zu erwarten, dass er schon bald nicht mehr aus der Zenit-Elf wegzudenken ist. In 16 Pflichtspielen erzielte er drei Tore, benötigte nahezu keine Eingewöhnungszeit.
Verbesserungspotential hat Pedro sicher noch in der Entscheidungsfindung und im Abschluss. Noch ist er kein echter „Killer“ im gegnerischen Strafraum und nicht selten zu unentschlossen. Dies ist auch ein Problem, das er auf internationalem Level, etwa für Brasiliens U20- und U17-Auswahlen hatte. Wenn Pedro noch konkreter wird, ist er mittel- und langfristig aber nicht zu stoppen.
Dass Zenit nur ein Zwischenschritt für den 18-Jährigen sein wird, ist ebenfalls klar. Russische Klubs dürfen aktuell und bis auf weiteres nicht an europäischen Bewerben teilnehmen und so ist es schwierig, sich über die Premier Liga einem größeren Publikum zu präsentieren. Bevor Zenit den brasilianischen Youngster holte, war er jedoch bei anderen Klubs, wie etwa Borussia Dortmund im Gespräch und da er sich in der schwächer werdenden russischen Liga wohl in Ruhe entwickeln kann, wird es nicht lange dauern, bis derartige Klubs erneut auf den Plan treten werden.
Starpotential 8 von 10
Video: Best of Pedro
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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