Rapids heutiger Gegner Molde kam erst im letzten Jahrzehnt so richtig auf. Alle vier Meistertitel feierte der Klub in den 2010er-Jahren – zuletzt 2019,... Molde im Europacup und die periphere „Rapid-Parallele“

Rapids heutiger Gegner Molde kam erst im letzten Jahrzehnt so richtig auf. Alle vier Meistertitel feierte der Klub in den 2010er-Jahren – zuletzt 2019, womit man noch amtierender Meister ist.

Erst 1974 spielte Molde erstmalig in der höchsten norwegischen Spielklasse – fünfmal stieg das Team ab und wieder auf, zuletzt 2006 (Abstieg) und 2007 (Aufstieg). Länger als eine Saison verbrachte man nie in der zweiten Liga.

Zahlreiche Top-Spieler ausgebildet

Über die Jahre bildete der Klub zahlreiche spätere Topspieler in den Top-5-Ligen aus, so etwa Mame Diouf, Mohamed Elyounoussi, Vegard Forren oder Martin Linnes, aber allen voran Ole Gunnar Solskjaer und Erling Braut Haaland. Da die Klasseleute nie lange in Molde blieben, hielten sich die internationalen Erfolge des Teams allerdings in Grenzen. Auf europäischer Ebene ist man also weiterhin eher unerfahren.

Bisher einzige Königsklassen-Teilnahme

1975 nahm der Klub erstmals an einem europäischen Bewerb teil, aber erst beim vierten Antreten im Jahr 1995 kam man erstmalig über den ersten Gegner, damals Dinamo Minsk, hinaus. In der Saison 1999/2000 gelang Molde ein erstes Ausrufezeichen und man qualifizierte sich für die Champions League Gruppenphase, nachdem in der Qualifikation ZSKA Moskau und RCD Mallorca ausgeschaltet wurden. In der Gruppe mit Porto, Real Madrid und Olympiakos wurde man zwar Letzter, holte aber immerhin einen Heimsieg gegen die Griechen.

Zuerst Letzter in der Europa League Gruppe…

Die erste Europa League Gruppenphase erreichte Molde in der Saison 2012/13: Nachdem im Playoff der SC Heerenveen bezwungen wurde, stand unterm Strich in der Gruppe mit Kopenhagen, Stuttgart und Steaua Bukarest aber wieder nur der letzte Platz. Allerdings konnte man Stuttgart sowohl zu Hause als auch auswärts bezwingen.

danach überraschender Sieger in einer Top-Gruppe

Den größten Erfolg in der Europa League feierte Molde schließlich in der Spielzeit 2015/16: In einer Hammergruppe mit Ajax Amsterdam, Fenerbahce Istanbul und Celtic Glasgow wurden die Norweger völlig überraschend mit elf Punkten Gruppensieger. Im Sechzehntelfinale war aber gegen den FC Sevilla Endstation, obwohl das Rückspiel zu Hause mit 1:0 gewonnen wurde. Auswärts gab es allerdings schon im Hinspiel eine glatte 0:3-Niederlage.

2015 letzte Gruppenphase

Seitdem schaffte es Molde in keine Gruppenphase mehr. In den Qualifikationen der letzten beiden Jahre scheiterte man an Zenit St. Petersburg und Partizan Belgrad. Die diesjährige Teilnahme an der Europa League Gruppenphase ist erst die dritte in der Vereinsgeschichte.

Als Molde Rapid frühe Schützenhilfe hätte leisten können

Rapid ist zudem der erste österreichische Gegner, mit dem es die Blau-Weißen zu tun bekommen. Noch niemals zuvor spielte Molde Pflichtspiele gegen ÖFB-Vertreter. Die bis dato größte Parallele: Als Rapid sich 1996 für das Endspiel des Europapokals der Pokalsieger qualifizierte, spielte Molde im selben Bewerb – und traf in der ersten Runde auf Rapids späteren Finalgegner Paris St. Germain. Die Norweger hatten mit 2:3 und 0:3 zweimal das Nachsehen – die Tore für Molde erzielte damals ein gewisser Ole Gunnar Solskjaer und der spätere Topstürmer Arild Stavrum.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen