Seit seinem Austria-Abgang im Sommer 2018 spielte der „deep-lying playmaker“ Raphael Holzhauser für fünf Klubs. Nachdem er seinen Vertrag in Luxemburg im Juli auflöste... Neues Abenteuer für „Wandervogel“ Raphael Holzhauser

Seit seinem Austria-Abgang im Sommer 2018 spielte der „deep-lying playmaker“ Raphael Holzhauser für fünf Klubs. Nachdem er seinen Vertrag in Luxemburg im Juli auflöste und nun 2 ½ Monate vereinslos war, fand der mittlerweile 31-Jährige nun eine neue Herausforderung auf Malta.

29 Tore und 33 Assists in 146 Spielen – das ist die durchaus sehenswerte Bilanz Holzhausers bei der Austria, wo er einerseits zum Publikumsliebling, andererseits zur Reizfigur für die Gegner avancierte. Holzhauser, der im Nachwuchs noch sechs Jahre für Rapid spielte, ehe er in die Jugend des VfB Stuttgart wechselte, passte aber auch perfekt in das Idealbild des Austria-Spiels. Der feine Techniker „scheiberlte“ Woche für Woche und überzeugte vor allem mit seiner großen Übersicht und Technik.

Über Belgien und Deutschlands 3. Liga nach Luxemburg

Später kickte der zweifache ÖFB-Teamspieler erfolglos für die Grasshoppers aus Zürich, dann aber sehr erfolgreich für den belgischen Klub Beerschot, wo er es auf 27 Tore und 32 Assists in 98 Partien brachte. Ab 2022 stand er bei Oud-Heverlee Leuven und leihweise bei 1860 München unter Vertrag, wo sich sein Erfolg aber auch in Grenzen hielt. Im vergangenen Winter schlug Holzhauser schließlich den Weg des Wandervogels ein.

Im Jänner 2024 unterschrieb er einen Vertrag beim luxemburgischen Klub Swift Hesperingen. Dass die Liga in Luxemburg wohl eine Nummer zu klein für den Spielmacher war, zeigte sich schnell. 18-mal stand Holzhauser für Swift auf dem Platz, erzielte 13 Tore, bereitete sechs weitere vor. Obwohl der Ex-Austrianer in Hesperingen also eine ziemliche „Spaßzeit“ verbrachte, wurde der Vertrag nach einem halben Jahr wieder aufgelöst.

Aus dem Großherzogtum an die malerische Küste Maltas

Holzhausers neuestes Abenteuer führt ihn nach Malta. Dort heuerte er nun in der malerischen Küstenstadt Marsaxlokk (gesprochen: „Marsaschlock“) beim gleichnamigen, ortsansässigen Klub an. Sein Debüt gab er bereits am vergangenen Wochenende bei der 0:1-Heimniederlage gegen die Sliema Wanderers, bei der er nach einer Stunde eingewechselt wurde.

Der Klub liegt nach vier Runden in der maltesischen Meisterschaft punktelos im Tabellenkeller und erzielte erst einen Saisontreffer. In der vergangenen Saison war das Team noch Vierter geworden und hatte sich so in die Conference League Qualifikation gekickt. Dort war aber schon in der ersten Runde gegen den albanischen Klub Partizani Tirana Endstation.

Maltas Fußball international unbedeutend

Nun soll Holzhauser für den schwächelnden Klub die Kohlen aus dem Feuer holen. Das soll schon in den nächsten beiden Partien, jeweils zu Hause gegen Mosta und die Balzan Youths gelingen. Maltesischer Meister wurden letztes Jahr übrigens die Hamrun Spartans, die dadurch in der ersten Quali-Runde zur Champions League in den Europacup einstiegen, dort aber gegen die Lincoln Red Imps aus Gibraltar den Kürzeren zogen und in der darauffolgenden Conference-League-Qualifikation auch gegen Ballkani aus dem Kosovo rausflogen. Auf Holzhauser kommt auf der Urlaubsinsel also möglicherweise gleich die nächste Zeit als absoluter Primgeiger zu…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen