Nun ist es also wirklich passiert: Der brasilianische Superstar Neymar wechselt für die Rekordablösesumme von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris St.... Neymars irrer PSG-Wechsel und was Petrolul Ploiesti damit zu tun hat

Nun ist es also wirklich passiert: Der brasilianische Superstar Neymar wechselt für die Rekordablösesumme von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris St. Germain. Wir beleuchten für euch in zwei Teilen die Fakten und Folgen dieses Transfers.

Der 3. August 2017 wird in die Geschichte des Fußballs eingehen – zumindest vorerst. Die Anwälte des brasilianischen Superstars Neymar haben an diesem Tag die Weltrekordablöse von 222 Millionen Euro bei seinem Ex-Verein, dem FC Barcelona, hinterlegt. Der bisherige Rekord lag bei 105 Millionen Euro, die Manchester United an Juventus Turin für Paul Pogba  letztes Jahr zahlte.

Diese 222 Millionen Euro entsprechen der Ausstiegsklausel in Neymars Vertrag mit den Katalanen, die mit der Verlängerung seines Vertrages letztes Jahr festgeschrieben wurde. Zuvor hatten die Verantwortlichen der spanischen Liga die Annahme der Zahlung durch die Vertreter des 25-Jährigen verweigert. Dieser Transfer entspräche nicht dem Financial Fair Play der UEFA, begründeten sie. Eine rechtliche Handhabe, diesen zu verhindern, hat La Liga jedoch nicht. So wurde Neymars Entourage eben bei dessen mittlerweile Ex-Verein vorstellig. Der FC Barcelona hatte Verhandlungen wegen eines Transfers mit den Verantwortlichen von Paris SG bereits im Vorfeld abgelehnt. Nun musste Barca den Vertrag mit Neymar aber wohl oder übel auflösen.

Eben aufgrund jener von der UEFA erdachten Regel, bezahlte Neymar die 222 Millionen Euro offiziell aus der eigenen Tasche. Damit glaubt man bei den katarischen Besitzern von Paris St. Germain, die Bestimmungen des Financial Fairplays zu umgehen. Diese besagen einfach gesagt: Die europäischen Klubs dürfen nicht mehr ausgeben, als sie lukrieren. Genauer gesagt, dürfen die Ausgaben innerhalb von drei Jahren nicht um mehr als fünf Millionen Euro über den Einnahmen liegen. Ein Geldgeber, Mäzen etc. darf jedoch ein Defizit von bis zu 30 Millionen ausgleichen. Alles darüber führt über Geldstrafen, bis hin zu einem Ausschluss aus den europäischen Wettbewerben. Da der Spieler die geforderte Ablösesumme aber nun selbst zahlt, wähnt sich Qatar Sport Investment auf der sicheren Seite. Diese zahlt dem Spieler dafür schlanke 300 Millionen Euro; aber nicht in seiner Funktion als Spieler von PSG, sondern als Botschafter für die WM 2022 in Katar.

Aber: Wie das deutsche Fußballmagazin „11Freunde“ berichtete, gab es in Rumänien Ende 2013 bei dem Verein Petrolul Ploiesti einen ähnlich gelagerten Fall, bei dem die UEFA in aller Härte durchgriff. Der FC Petrolul wurde dabei von einem Fond der Stadt unterstützt, der nur zur Verbesserung der sportlichen Situation in Ploiesti dienen sollte. Von einer offiziellen Alimentierung des Vereins war nie die Rede, so hoffte man die UEFA auszutricksen. Diese aber sperrte den Verein für die Europa League. Eben wegen eines Verstoßes gegen die Financial Fairplay Richtlinien. Ob sich die UEFA aber an das Schwergewicht Paris herantraut, ist mit dem Blick auf die letzten Jahre eher fraglich.

Neymars Vater, Neymar Santos Sr., soll bei diesem Deal übrigens um die 40 Millionen Euro kassieren. Sein Sohn bekommt für seine Dienste jährlich circa 30 Millionen Euro an Gehalt überwiesen – netto wohl gemerkt! Der gesamte Transfer könnte Paris bzw. die katarischen Besitzer um die 600 Millionen Euro kosten. Neymar unterzeichnet bei Paris einen Vertrag über eine Laufzeit von fünf Jahren. Er wird am heutigen Freitag offiziell in der französischen Hauptstadt vorgestellt. Bereits am Samstag könnte Neymar für seinen neuen Klub auflaufen. Beim Saisonstart der französischen Ligue 1 gegen Aufsteiger SC Amiens könnte der Brasilianer bereits mit dabei sein. Hinten auf seinem Trikot wird dann die Nummer Zehn prangen. Die bekommt er praktisch als Zusatzgeschenk von seinem neuen Mitspieler Javier Pastore, der diese zuvor trug.

Ral, abseits.at

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