Pfeilschnelle Flügelspieler und eine Speerspitze aus Ekuador – das ist Sturms erster Gegner Lokomotive Moskau
Weitere Länder 14.September.2011 Daniel Mandl 0
Nachdem Stefan Karger heute Vormittag bereits über den Klub Lokomotive Moskau im Allgemeinen berichtete, geht’s nun wieder an die Teaminfo über den Gegner des SK Sturm Graz. Nicht nur, dass sich die Ablösesummen, die Lok einnimmt und ausgibt, sich fernab österreichischer Relationen bewegen: Das Team hat auch eine Menge pfeilschneller und technisch starker Spieler, speziell auf den Außenpositionen.
DAS SYSTEM
Nachdem Lok Moskau in den vergangenen zwei bis drei Jahren systemtechnisch immer sehr flexibel spielte und unterschiedliche Spielformen praktizierte, scheint man unter Neo-Coach José Couceiro, der nun seit Juli in Amt und Würden ist, ein Grundsystem gefunden zu haben. Zwar schickte er in seinem ersten Spiel als Trainer, ebenso wie sein Vorgänger Maminov, sein Team in einem 4-2-3-1 auf den Platz, adaptierte dieses aber bald zu einem 4-1-4-1, mit dem der neue Trainer noch ungeschlagen ist. Von neun Spielen unter Couceiro gewann Lok sechs und remisierte dreimal. Nur beim 4:0-Sieg über Amkar Perm bei seinem Amtsantritt spielte man mit 4-2-3-1, danach nur noch das neue Grundsystem 4-1-4-1. Ein Umstand, der Lok Moskau auf Dauer sicher zu Gute kommen wird, pendelte man doch in den letzten Jahren immer wieder zwischen 4-2-3-1, 4-1-4-1, 4-4-2, 4-1-3-2 und 4-3-1-2.
Die Spielanlage im aktuellen 4-1-4-1 ist jedoch sehr offensiv, da die Außenspieler im Mittelfeld nicht selten gelernte Stürmer sind und in Vorwärtsbewegung eine Flügelzange erzeugen. Die nominelle Formation in Vorwärtsbewegung ist nicht selten ein 4-1-2-3.
DIE TRANSFERPOLITIK
Naturgemäß sind die Ablösesummen des ehemaligen Eisenbahnervereins auf einem anderen Level angesiedelt, als die in der österreichischen Bundesliga. So holte der Klub etwa diesen Sommer Felipe Caicedo, der Manchester City gehörte und zuletzt an Levante ausgeliehen war, um 7,5 Millionen Euro! In der vergangenen Saison kam der Bosnier Senijad Ibricic um fünf Millionen Euro von Hajduk Split und Spartak-Moskau-Talent Andrey Ivanov um drei Millionen Euro. Blickt man eine weitere Saison zurück so findet man weitere Monstertransfers: Oleksandr Aliev kam um acht Millionen von Dynamo Kiev, der Brasilianer Wagner um sechs Millionen von Cruzeiro und sein damals erst 19-jähriger Landsmann Maicón um vier Millionen von Desportivo Brasil.
Die Verkäufe sind ebenfalls teurer Natur – allerdings absolut nicht rentabel: Im Laufe der Saison 2010 wechselte Wagner um 3,6 Millionen zu Gaziantepspor (ein Minus von 2,4 Millionen in nur einem Jahr…), Peter Odemwingie um drei Millionen zu West Bromwich Albion (auch er kostete Lok ursprünglich sieben Millionen!), Oleksandr Aliev ging um drei Millionen zurück zu Dynamo Kiev, das damit innerhalb eines Jahres fünf Millionen Euro Reingewinn mit dem Spieler machte und ihn wieder im eigenen Kader hat. Im Jahr 2009 wechselte Eigenbauspieler Diniyar Bilyaletdinov um zehn Millionen Euro zum FC Everton und ein Jahr zuvor kassierte Lok für Marat Izmailov (Sporting Lissabon) und Aleksandr Samedov (FK Moskau) zusammen 7,5 Millionen Euro. Auch Gründe, warum die Moskowiter derart prassen konnten. Zudem gelang ein weiteres Jahr zuvor der teuerste Verkauf der Vereinsgeschichte: Der damals 23-jährige Branislav Ivanovic wechselte um zwölf Millionen Euro zum FC Chelsea – und dieser Transfer machte nur etwa die Hälfte der Transfererlöse in der Saison 2007 aus!
DER TORHÜTER
Der Standardkeeper von Lok Moskau ist eigentlich der Brasilianer Guilherme Alvim (25). Der 197cm große Schlussmann ist seit etwa zwei Jahren die Nummer Eins im Tor des aktuellen Tabellenfünften. Der präsente und laute Torhüter musste allerdings vor zwei Ligaspielen bereits in der ersten Halbzeit mit einer Oberschenkelzerrung ausgewechselt werden und ist voraussichtlich erst nächste Woche wieder fit. Der sichere Rückhalt ist daher gegen Sturm erst im Rückspiel ein Thema.
Daher ist der nur zwei Zentimeter kleinere Aleksandr Filtsov (21) momentan der Mann zwischen den Lok-Pfosten. Filtsov ist zweiter Keeper im russischen U21-Nationalteam und gilt weithin als großes Talent – allerdings wäre auch er nicht im Tor, wenn nicht auch der siebenfache weißrussische Teamtorhüter Anton Amalchenko (26) derzeit angeschlagen wäre. Er kam vor der Saison aus Rostov-na-donu und wurde als klarer „Zweier“ geholt. Nun muss Lok aber im Hinspiel gegen Sturm auf Torhüter Nummer Drei zurückgreifen, was vor allem im Vergleich zu Guilherme kein Nachteil für die Grazer sein wird.
DIE ABWEHR
Der Abwehrchef des Teams ist der 51fache slowakische Teamspieler Jan Durica (29), der zwischendurch auch ein halbes Jahr in der deutschen Bundesliga für Hannover 96 kickte. Der 187cm große Linksfuß ist vor allem sehr kopfballstark und ein guter Organisator, der auch bei offensiven Standards gefährlich werden kann. Nach Anlaufschwierigkeiten, mit denen er 2009 und 2010 in Moskau zu kämpfen hatte, nachdem er zuvor beim Vorortklub Saturn Ramenskoje eine absolute Stütze war, entwickelte sich Durica in der Saison 2011 zum Fixstarter im Team von José Couceiro.
Neben ihm ist mittlerweile der Portugiese Manuel da Costa (25) gesetzt, der erst Mitte August zum Team stieß, nachdem er davor eher erfolglos für West Ham United, Fiorentina, Sampdoria Genua, PSV Eindhoven und Nancy spielte. Interessanterweise schaffte es Da Costa trotzdem noch nicht ins portugiesische Nationalteam. In Moskau vertraut man auf ihn, das Mitbringsel des Trainers erhielt einen Vertrag bis 2015. Der 25-Jährige ist ein echter Weltenbummler, kickte bereits in fünf Ländern, hält neben der portugiesischen auch die marokkanische Staatsbürgerschaft (seine Mutter ist Marokkanerin) und wuchs in Frankreich auf. Da Costa wird als schneller, ruhiger und ausgeglichener Verteidiger beschrieben, allerdings größtenteils aufgrund seiner Einsätze in Portugals U21, weil man sonst nicht viel von ihm sah. Gerade für die „Hammers“ spielte er halbwegs regelmäßig, bei seinen anderen Klubs war er weitestgehend Ersatzspieler. Für Lok erzielte er allerdings schon in seinen ersten sechs Pflichtspielen zwei Tore…
Der dritte Innenverteidiger und damit erster Ersatzmann wäre der junge, russische Senkrechtstarter Taras Burlak (21). Im Juni gab er sein Debüt für das russische Nationalteam und auch für Lok absolvierte er in der 2011er-Saison bereits 17 Spiele, in denen er ein Tor erzielte. Burlak ist zweikampfstark und vor allem taktisch sehr diszipliniert. Zudem ist er ein Lok-Eigengewächs, was in diesem Verein einiges zählt und Auswirkungen auf die Reputation im Allgemeinen hat. Immer wieder bringt Lok starke Kicker heraus, weil sie ab dem 20. oder 21. Lebensjahr spielen dürfen. Genauso scheint der Plan mit Burlak auszusehen.
Auf der Position des rechten Verteidigers ist der sechsfache russische Teamspieler Roman Shishkin (24), früher Stammspieler bei Spartak und Krylija Sovetov Samara, gesetzt. Shishkin ist schnell und agil, zudem ein guter Techniker, der seine Außenverteidigerposition gerne sehr offensiv auslegt. Er schießt gute Standardsituationen, hat einen guten Schuss und wirft sehr weit ein – allerdings macht er defensive Fehler, speziell Abspielfehler wenn er in Stresssituationen gerät. Im Laufe seiner Zeit bei Spartak Moskau spielte er auch im defensiven Mittelfeld.
Als linker Verteidiger ist seit jeher Renat Yanbaev (27) gesetzt. Seit über vier Jahren ist Yanbaev der Dauerbrenner im Team von Lokomotive Moskau, macht fast jedes Spiel mit und besticht durch seine taktische Disziplin und toller Einstellung zum Sport. Kurios: Yanbaev erzielte erst ein einziges Tor für Lok, zeichnete aber alleine im letzten Jahr für drei Eigentore verantwortlich. Die großen Stärken des 27-Jährigen liegen in der Ausdauer und Schnelligkeit – Yanbaev ist wohl der läuferisch kompletteste Spieler des Teams und gewinnt außergewöhnlich viele Bälle. An ihm vorbeizukommen ist wesentlich schwerer als an Shishkin auf der anderen Seite.
Die beiden Ersatzmänner für die Außenverteidigerpositionen: Branko Ilic (28) ist aktueller slowenischer Teamspieler, mittlerweile bereits mit 41 Länderspielen auf dem Buckel. Er kam im Jahr 2010 von Betis Sevilla, konnte sich seitdem aber noch nicht durchsetzen. Er wäre das Backup für Shishkin auf der rechten Abwehrseite, gilt jedoch auch als fehleranfällig und macht eindeutig zu viele Fouls. Auf der linken Seite an Yanbaev vorbei zu kommen, ist schwer bis unmöglich – und auch Andrey Ivanov (21) schaffte es noch nicht. Der ehemalige russische U21-Teamspieler spielte mit Spartak Moskau in der Champions League, konnte sich bei Lokomotive allerdings noch nicht durchsetzen. Er erhielt allerdings einen Vertrag bis 2014 und darf sich Zeit lassen, sich langsam in die Mannschaft spielen. Unter dem neuen Trainer Couceiro spielte erst einmal, insgesamt hält er bei sechs Einsätzen in der Saison 2011.
DAS ZENTRALE MITTELFELD
Fürs defensive Mittelfeld verpflichtete Lok Moskau um 7,5 Millionen Euro den ehemaligen spanischen U21-Teamspieler und U20-Weltmeister Alberto Zapater (26). Zapater kickte für Real Saragossa, danach für den FC Genua und Sporting Lissabon und wechselte Mitte August zu Lok Moskau, wo er bisher aufgrund von Trainingsrückstandes nur zu Kurzeinsätzen kam. Auf der wichtigen „Sechserposition“ im defensiven Mittelfeld wird Zapater jedoch über kurz oder lang gesetzt sein. Im Hinspiel gegen Sturm Graz ist allerdings noch nicht mit dem talentierten Dribbler und ausgefuchsten Taktiker zu rechnen. Der Spanier ist quasi ein spontaner Spielmacher aus dem defensiven Mittelfeld heraus und hat zudem einen guten Schuss und ein Gefühl für Standardsituationen. Nicht umsonst legte Lok für ihn einen hohen Geldbetrag auf den Tisch.
Bis Zapater fit ist, verfügt Lok in der zentralen Defensive über zwei junge, ambitionierte Kicker, die zuletzt ins kalte Wasser geworfen wurden: Magomed Odzoev (18) absolvierte heuer bereits 18 Pflichtspiele für Lok und spielte nebenbei in Russlands U19- und U21-Nationalteams. Odzoev ist ein solider Techniker und ein lästiger Zweikämpfer und es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis er stark genug für das russische A-Nationalteam ist. Angesichts seines Fehlens im letzten Ligaspiel gegen Zenit St. Petersburg (4:2), wird Odzoev gegen Sturm voraussichtlich nicht starten. Denn gegen Zenit machte sein Positionskonkurrent Dmitri Tarasov (24) gewaltig auf sich aufmerksam. Der harte Zweikämpfer und taktisch klug agierende Abräumer spielte zuletzt gegen Zenit und Kuban Krasnodar durch, wurde im Allgemeinen vom neuen Coach José Couceiro stark forciert und hat gegen Sturm wohl bessere Chancen auf einen Platz in der Startelf.
Eine treibende Kraft im Spiel nach vorne ist Routinier und Lok-Urgestein Dmitri Loskov (37), der zwischen 2000 und 2006 25 Länderspiele für Russland absolvierte und in seinen besten Saisonen für Lokomotive Moskau zwischen 12 und 15 Saisontoren in der russischen Liga erzielen konnte. So viele Treffer erzielt Loskov mittlerweile nicht mehr, dennoch ist der Kapitän des Teams ein ruhiger, überlegter Mittelfeldspieler, der Spielmacherqualitäten hat, den entscheidenden Pass spielen kann und weiterhin aus Weitschüssen und Freistößen sehr gefährlich ist. Im Schnitt spielt Loskov allerdings nur noch etwa 80% der Partien über die vollen 90 Minuten durch, wird zumeist nach einer Stunde oder 75 Minuten ausgewechselt.
Neben ihm spielt Neo-Teamspieler Denis Glushakov (24), ein beidbeiniger Mittelfeldspieler, der auch gerne auf den Flügel ausweicht und ein hohes Laufpensum abspult. Glushakov ist nun bereits in seiner vierten Saison Stammspieler bei Lok Moskau, fällt durch ausgewogene Stärken in der Defensive und Offensive auf und ist – auch dank eines Vertrags bis 2015 – ein heißer Kandidat um eine Menge Kohle in die Vereinskassen der ehemaligen Eisenbahner zu spülen. In der aktuellen Saison machte er drei Tore in 20 Pflichtspielen und spielte sich dank seiner läuferischen und spielerischen Disziplin ins russische Nationalteam.
Weil Loskov die 90 Minuten nicht mehr bedingungslos packt, braucht Lokomotive Moskau natürlich ein gutes Backup für die Nummer Zehn des Teams. Dieses ist der Bosnier Senijad Ibricic (25), selbst 33facher und aktueller Teamspieler seines Landes. Beim NK Zagreb und bei Hajduk Split spielte Ibricic als hängende Spitze, erzielte zeitweise bis zu 20 Saisontreffer. Aufgrund seines großen Antizipationsvermögens zog man ihn jedoch immer weiter nach hinten, damit er auf einer klassischen Zehnerposition sein volles Potential entfalten kann. Ibricic ist ein guter Schütze, beherrscht schnellen, trickreichen „One-Touch-Football“ und ist alles in allem wohl sogar der gefährlichere Spieler als Loskov, der dafür defensiv kontrollierter spielt.
Eine weitere Alternative wäre der moldawische Teamspieler Stanislav Ivanov (30), der zuletzt zweimal verliehen wurde. Er hat bei Trainer Couceiro jedoch nur Außenseiterchancen auf einen Einsatz.
DIE FLÜGELSPIELER
Auf der rechten Seite des Mittelfelds und damit rechter Flügelstürmer in Vorwärtsbewegung wäre der Nigerianer Victor Obinna (24). Der ehemalige West Ham-, Málaga-, Inter- und Chievo-Spieler ist ein enorm schneller Dribbler und zudem ein aggressiver Spieler. Im nigerianischen Nationalteam ist er stets dabei, kam auch bei der Weltmeisterschaft 2010 zum Einsatz. Gegen Obinna zu spielen ist allgemein unangenehm, allerdings mangelt es noch im Abschluss oder am letzten Pass.
Sein Backup auf rechts wäre Dmitri Torbinskiy (27) – der wiederum ist russischer Teamspieler und pendelt bei Lokomotive Moskau, für das er seit seinem Transfer von Spartak im Jahr 2007 spielt, zwischen Bank und Startelf. Auch Torbinskiy ist ein außergewöhnlich schneller Spieler, der sich jedoch oft verzettelt und Fehler im Passspiel macht. Er kann auch auf der linken Seite zum Einsatz kommen. Übrigens so wie das zweite Backup, ebenfalls für beide Mittelfeldseiten: Vladislav Ignatiev (24). Im Gegensatz zu Torbinskiy ist er Linksfuß, spielt allerdings auch lieber auf der rechten Seite. Erst unter Couceiro wurde er immer wieder auf der linken Mittelfeldseite forciert, bewegt sich aber auch dauerhaft zwischen Startelf und Bank. Diese beiden „Backups“ sind jedoch nicht zu verachten, denn diese durchaus explosiven, interessanten Spieler wären wohl bei vielen anderen russischen Klubs fix gesetzt.
Der Grund warum keiner der beiden ein fixes Leiberl hat, ist neben Obinna auf der rechten Seite, der Brasilianer Maicón (21) auf der linken Seite. Der dribbelstarke Südamerikaner mit der Rückennummer 90 ist eigentlich ein gelernter Stürmer, hatte aber immer schon größere Qualitäten im Vorbereiten von Toren, als im Selbermachen. Für Fluminense erzielte er nur zwei Tore in 34 Spielen und auch für Lok waren’s bisher nur fünf in 40 Spielen. Dennoch ist der quirlige Flügelspieler ein unangenehmer Zeitgenosse für jeden Gegenspieler, weil er ähnlich wie Obinna auf der gegenüberliegenden Seite mit und ohne Ball auf sehr hohem Tempo spielt und immer gut für unerwartete, schnelle Richtungswechsel ist. In Ausnahmefällen (so etwa beim Auswärtsspiel gegen Volga Nizhni Novgorod Mitte August) kommt Maicón auch als klassischer Stürmer zum Einsatz.
DIE STÜRMER
Mittlerweile hat sich Ex-Manchester-City-Stürmer Felipe Caicedo (23) aus Ekuador im Angriff von Lok Moskau etabliert. Nachdem man Mitte August noch vorsichtig agierte, ihn nicht zu schnell ins kalte Wasser werfen wollte, durfte Caicedo in den letzten beiden Ligaspielen gegen Zenit St. Petersburg und Kuban Krasnodar von Beginn an spielen – und dankte es mit je einem Tor in diesen beiden Partien. Felipe Caicedo ist ein körperlich robuster Stürmer, zugleich recht schnell, aber vor allem deshalb so gefährlich, weil er nicht lange zum Verarbeiten des Balles braucht. Er versucht sämtliche Abschlüsse, Pässe oder Weiterleitungen mit ein bis zwei Ballberührungen zu bewerkstelligen und ist daher für die Abwehr sehr schwer in den Griff zu bekommen.
Und auch Caicedos Ersatzmann wäre nicht leicht zu bändigen: Dmitri Sychev (27) gilt stets als die offensive Sprintrakete des russischen Fußballs, wurde 2004 zu Russlands Fußballer des Jahres gewählt, nahm an der WM 2002 und den EMs 2004 und 2008 teil. Sychev wurde bereits in jungen Jahren zum großen Superstar Russlands ausgerufen, bestätigte diesen Ruf auch auf nationaler Ebene, konnte aber international nie Fuß fassen. In seinem Jahr bei Olympique Marseille erzielte er nur fünf Tore. Durch den Kauf von Felipe Caicedo ist der pfeilschnelle, abschlussstarke Sychev momentan nur die Nummer Zwei im Sturm von Lokomotive Moskau.
Und die Nummer Drei ist Aleksandr Minchenkov (22), der jedoch vorerst keinen Platz im Kader hat und diesen im 4-1-4-1 Couceiros in absehbarer Zeit auch nicht haben wird. Selbst wenn Caicedo und Sychev ausfallen würden, würde man noch eher Maicón nach vorne ziehen und auf den Flügelpositionen umstellen, bevor Minchenkov zu seinem Einsatz kommt.
DIE AUFSTELLUNG
Mit Ausnahme der aktuell angeschlagenen Torhüterposition kann Lokomotive gegen den SK Sturm bereits im Hinspiel aus dem Vollen schöpfen. Aufgrund der Erfolge der letzten Wochen wird der Trainer vom 4-1-4-1 nicht abweichen. Die meisten Positionen sind bereits logisch besetzt, einzig auf den Flügeln hat er mit Torbinskiy und Ignatiev Alternativen, um sein Spiel facettenreicher zu machen. Wenn José Couceiro niemanden schont und seine bestmögliche Mannschaft aufstellt, wird Lokomotive Moskau folgendermaßen beginnen:
FAZIT
Sturm Graz muss gegen die Russen vor allem auf den Flügeln sehr gut stehen und sich auf ein laufintensives Spiel einstellen. Die Zentrale des aktuellen Fünften der russischen Liga steht gut, macht läuferisch keine Wunderdinge, aber kann das Spiel mit purer Organisation an sich reißen. Und wenn diese dann die durch die Bank pfeilschnellen Flügelspieler (und dazu gehören auch die Außenverteidiger) in Szene setzen können, wird es sehr schwer. Lok Moskau ist wohl der stärkste Klub der Europa League Gruppe L und für Sturm wäre ein Punkt aus den beiden Partien gegen den seit zehn Pflichtspielen ungeschlagenen Klub wohl schon ein Erfolg…
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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