Piątek und Milik: Polens weitere Tormaschinen für die EM-Qualifikation
Weitere Länder 20.März.2019 Alice Kopp 0
Polens Teamchef Jerzy Brzęczek nominierte für die EM-Qualifikationsspiele gegen seine alte Wahlheimat Österreich, sowie für das Heimspiel gegen Lettland, etliche Stars. Das Prunkstück liegt im Angriff, wo Robert Lewandowski mit den Serie-A-Legionären Krzysztof Piątek und Arkadiusz Milik so viel Konkurrenz wie noch nie hat. Während Milik seit 2012 ein Thema für die A-Auswahl ist, ist Piątek der Senkrechtstarter schlechthin in Italiens oberster Spielklasse.
Krzysztof Piątek durchlebte im Juni 2018 ein Wellenbad der Gefühle. Binnen weniger Tage wechselte der 23-jährige polnische Teamstürmer von KS Cracovia in die italienische Serie A zu Genoa und er wurde aus dem endgültigen Kader für die WM in Russland gestrichen. Die unmittelbare Fortsetzung ist bekannt. Wenige Wochen später musste Polen, dessen Aufstieg ins Achtelfinale als nahezu sicher galt, als Tabellenletzter der Gruppe H nach der Vorrunde die Heimreise antreten. Dieses sportliche Desaster kostete Adam Nawałka den Teamchef-Posten und Jerzy Brzęczek wurde Ende Juli als sein Nachfolger präsentiert.
Piąteks Auftakt nach Maß im italienischen Fußball
Piątek lebte sich sofort in den italienischen Fußball ein und sorgte gleich einmal in der Coppa Italia mit einem Viererpack gegen den Serie-B-Rückkehrer Lecce für Schlagzeilen. Wer an ein Strohfeuer gegen einen Zweitliga-Aufsteiger dachte, wurde gleich eines Besseren belehrt. Denn: Der 23-Jährige netzt in seinen ersten sieben Auftritten in der Serie A neunmal ein.
Dass Piątek in den darauffolgenden fünf Meisterschaftsspielen nicht traf, liegt an einem zu diesem Zeitpunkt wenig nachvollziehbaren Trainerwechsel bei Genoa. Der exzentrische Klubbesitzer Enrico Preziosi beurlaubte in erster Linie aus persönlichen Gründen Davide Ballardini und setzte einen weiteren Coach auf seiner Gehaltliste, Ivan Juric, wieder ein. Der einzige Treffer unter dem Kroaten gelang Ende November und ausgerechnet im Stadtderby gegen Sampdoria, wo der 23-Jährige nach einer guten Viertelstunde das Tor zum 1:1-Endstand markierte.
Anfang Dezember folgte nach einer Cup-Blamage gegen den Drittligisten Virtus Entella ein weiterer Trainerwechsel. Juric musste dem frühere italienischen Teamchef Cesare Prandelli weichen. Unter dem 61-Jährigen, der vier Jahre nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2014 eine Chance in der Serie A erhielt, blühte Piątek wieder auf. Er erzielte drei weitere Treffer gegen SPAL, AS Rom sowie Atalanta und spätestens ab diesem Zeitpunkt war klar, dass der polnische Pistolero im Winter zu einem größeren Klub gewechselt wäre.
Higuaíns Ersatz übertraf den Argentinier deutlich
Rund 150 Kilometer nördlich von Genua, in Mailand, wurde ein eindeutig bekannterer und teurerer Stürmer bei AC Milan nie wirklich glücklich. Das wirkte sich auch auf die meisten Leistungen des von Juventus verliehenen Gonzalo Higuaín im Dress des Diavolos aus. Der Argentinier wechselte im Jänner nach Absprache mit der Alten Dame zu seinem ehemaligen Mentor bei Napoli, Maurizio Sarri. Er heuerte also beim Chelsea FC an und AC Milan verpflichtete Piątek als Ersatz für die Fehlverpflichtung vom vergangenen Sommer.
Der 23-Jährige, der bis vor einem knappen Jahr noch in der polnischen Ekstraklasa für KS Cracovia auf Torjagd ging, schlug auch in Mailand sofort ein. Beim ersten Einsatz ab der ersten Minute schoss Piątek im Coppa-Italia-Viertelfinale Napoli mit einem Doppelpack im Alleingang aus dem Bewerb. Es folgten sechs Treffer in sieben Meisterschaftsspielen, lediglich beim 1:0-Heimerfolg gegen Sassuolo und zuletzt beim 2:3 im Derby gegen Inter Mailand netzte der polnische Goalgetter nicht ein. Innerhalb von neun Monaten verzehnfachte sich Piąteks kolportierter Marktwert von vier auf 40 Millionen Euro.
Für die Nationalmannschaft absolvierte der Senkrechtstarter im italienischen Fußball, der in 26 Liga-Auftritten 19 Mal traf, zwei Länderspiele. Nach dem Debüt bei einem Freundschaftsspiel in Irland (1:1) erzielte Piątek bei einer 2:3-Heimniederlage gegen Portugal in der Nations League sein erstes Tor für die Adler.
Milik ist Napolis bester Torschütze in dieser Saison
Arkadiusz Milik wechselte im August 2016 von Ajax zu Napoli. Auf der Visitenkarte des mittlerweile 25-Jährigen standen unter anderem 47 Treffer in 75 Pflichtspielen für das holländische Aushängeschild. Mit dementsprechend großen Erwartungen wurde Milik in der Stadt an den Füßen des Vesuvs empfangen. Knapp zwei Monate später folgte der erste Rückschlag, denn der Angreifer zog sich einen Kreuzbandriss zu. Letztendlich brachte es der damalige Neuzugang, der fünf Monate ausfiel, in seiner ersten Saison bei Napoli auf acht Tore in 17 offiziellen Auftritten.
Im Oktober 2017 verletzte sich Milik abermals am Knie und musste in der WM-Saison erneut fünf Monate lang an seinem Comeback arbeiten. Der 25-Jährige kam vor dem Turnier in Russland in vier freundschaftlichen Länderspielen zu Einsatzminuten und spielte bei der Weltmeisterschaft bei der 1:2-Auftaktniederlage gegen Senegal bis zur 73. Minute. Für Napoli kam Milik insgesamt 17 Mal zum Zug und netzte fünfmal in der Serie A sowie einmal in der Champions-League-Gruppenphase ein.
In der ersten Spielzeit seit der Verpflichtung von Carlo Ancelotti für die Napoli-Trainerbank avancierte der Angreifer teamintern zum bislang besten Torschützen. In der Serie A erzielte Milik rund ein Drittel der Treffer seines Teams. Völlig anders verlief die Europacup-Saison, wo sich der 25-Jährige erst im Europa-League-Achtelfinale gegen RB Salzburg in die Statistikbücher eintrug. In der polnischen Auswahl peilt Milik, der bislang 45 A-Länderspiele absolvierte, den 14. Torerfolg an.
Mit dem ebenfalls im August 2016 zu Napoli gewechselten Piotr Zieliński steht ein weiterer Stammspieler bei Napoli in Polens Kader für die Länderspiele in Österreich und gegen Lettland. Der 24-jährige Achter, der Sarri von dessen Sprungbrett Empoli zu den Hellblauen folgte, markierte bislang in 41 A-Länderspielen sechs Treffer.
Szczęsny hat große Konkurrenz
Eine weitere Stärke der polnischen Nationalmannschaft liegt im Tor. So kommt es, dass die nach Gianluigi Buffons Wechsel zu PSG bei Juventus unbestrittene Nummer eins bei der Alten Dame, Wojciech Szczęsny, bei den Adlern nicht gesetzt ist. Der schärfste Konkurrent des 28-Jährigen, der den neuerlichen italienischen Meistertitel so gut wie in der Tasche hat und ins Champions-League-Viertelfinale einzog, ist Łukasz Fabiański von West Ham United. Der dritte Tormann, Łukasz Skorupski, kämpft mit Bologna gegen den Abstieg aus der Serie A.
Letzteres trifft auch auf den Innenverteidiger Thiago Cionek von SPAL zu, der im November erstmals nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 berücksichtigt wurde, zu. Ein in der Serie A so gut wie gesetzter Abwehrspieler ist der Rechtsfuß Bartosz Bereszynski von Sampdoria. Der Linksverteidiger Arkadiusz Reca von Atalanta schaffte es auch aufgrund von Verletzungspech zu gerademal 18 Einsatzminuten. Ein Klubkollege von Bereszynski, Karol Linetty, steht erstmals seit Oktober in Polens Team-Aufgebot. Der 24-Jährige gilt als Backup für Zieliński auf der Achter-Position.
Fans sind optimistisch
Obwohl Polen jede Menge internationale Klasse in seinem Angriff besitzt, glauben laut unserem Kooperationspartner tipp3 rund 42% aller Fans an einen Sieg der Österreicher, 38% tippen auf ein X und nur 20% glauben an einen Auswärtssieg. Auch für die Buchmacher ist die Mannschaft von Trainer Franco Foda leicht in der Favoritenrolle, denn während man für einen Sieg der Österreicher das 2,2-fache seines Einsatzes erhält, bringt ein Auswärtssieg eine Quote von 3,00. Jedenfalls lässt sich am Wettaufkommen ablesen, dass die Euphorie extrem groß ist, denn es wird ähnlich viel gewettet wie während der EM-Qualifikation für die Europameisterschaft 2016.
Kennt ihr übrigens schon den neuen tipp3-Werbespot mit Franco Foda?
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