Roland Linz wird ein „Qilin“: Muangthong United als Paradies für einen Knipser
Weitere Länder 16.Januar.2013 Daniel Mandl 0
Roland Linz stürzt sich ins Abenteuer. Thailand wird das siebte Land sein, in dem der 31-jährige Strafraumstürmer als Profi spielen wird. Seine internationale Karriere ist mit dem Wechsel zu Muangthong United zwar voraussichtlich vorbei, aber seine Chancen auf eine erfolgreiche Zeit in Thailand stehen vor allem aufgrund der Spielanlage des Klubs und seiner Mitspieler sehr gut.
Muang Thong Thani ist eine Großwohnsiedlung nördlich von Bangkok. Bekannt ist die Stadt für den Event- und Messekomplex Impact, 40 Kilometer vom Geschäftsviertel Bangkoks entfernt, wo Jahr für Jahr die größten Stars aus dem Musikbusiness auftreten und zahlreiche andere Ausstellungen, Events und Messe stattfinden.
Mit Zementgeld an die Spitze
Muang Thong Thani ist auch die Heimat des Fußballklubs Muangthong United. Der Klub sprießte erst in den letzten Jahren steil aus dem Boden und ist heute unter anderem dank der Unterstützung seines Hauptsponsors Siam Cement, der zweitgrößten Firma Thailands mit etwa sieben Milliarden Euro Jahresumsatz, der reichste Klub des Landes. Auch die kleineren Sponsoren können sich sehen lassen: Firmen wie Yahama, Toshiba, AirAsia, Coca Cola und Singha Beer sorgen für das nötige Kleingeld im Vorortklub.
Linz wird ein Qilin
Das Team ist auch als „Zwillingsqilins“ genannt. Ein Qilin ist ein chinesisches Fabeltier, auch als chinesisches Einhorn bezeichnet – in der chinesischen Mythologie ist es eines von vier „Wundertieren“. Ein solcher Qilin schaut zwar etwas wild aus (Drachenkopf, Ochsenhufe, Fischschuppen, Hirschgeweih, Löwenschwanz und der Bart eines Karpfens), verkörpert aber Frieden und Güte. Der Legende nach frisst es ausschließlich Pflanzen und zertrampelt nie das Gras über das es geht, zertritt außerdem keine Käfer.
Junger Trainer aus Serbien
Freundliche Attribute, die den Kickern von Muangthong United nicht nachgesagt werden müssen – seit dem Zweitligameistertitel im Jahr 2008 wurde die Mannschaft drei von möglichen vier Malen Meister in Thailands höchster Spielklasse, der Thai Premier League. Trainer ist seit letzter Saison der Serbe Slaviša Jokanović (44), der in seiner aktiven Zeit unter anderem für Chelsea, Teneriffa und La Coruña spielte, danach ein Jahr Partizan Belgrad trainierte. Nach der Verpflichtung von Roland Linz kann der Coach auf acht Legionäre zurückgreifen. Weiters verfügt Jokanović über neun thailändische Nationalspieler.
Ein Ivorer, ein Thai und ein Mazedonier als offensive Mittelfeldachse
Im Mittelfeld des Thai-Meisters sind drei Spieler der verlängerte Arm des Trainers auf dem Platz. Da wäre zunächst Vizekapitän Dagno Siaka (25), der von der Elfenbeinküste stammt und seit vier Jahren für Muangthong spielt. Er spielt Box-to-Box und ist selbst sehr torgefährlich bzw. körperlich einer der besten Kicker der Liga. Kapitän Datsakorn Thonglao (29) ist der Führungsspieler der Qilins, war ein halbes Jahr an Kaiserslautern ausgeliehen und absolvierte bereits 86 Länderspiele. Er ist einer von zwei offensiven Mittelfeldspielern und gilt als Spielmacher des Teams. Und dann wäre da mit Mario Gjurovski (27) noch ein zweiter Spielmacher, der zuvor für Metalurg Donetsk, Vojvodina Novi Sad und das mazedonische Nationalteam spielte. Bereits in seiner ersten Saison für Muangthong United erzielte er 15 Tore in 34 Spielen und ist damit ein weiterer enorm gefährlicher Mittelfeldspieler für die Offensive.
Muangthong-Stürmer auf Probetraining bei Atlético Madrid
Dies sind also die Spieler von denen Roland Linz seine Bälle bekommen soll. Der interessanteste Kicker ist allerdings der Mann mit der Nummer Zehn: Teerasil Dangda (24) ist ein spielender Stürmer, der vor allem in der vergangenen Saison die thailändische Meisterschaft aufmischte: In 29 Ligaspielen erzielte er 24 Tore und für das thailändische Nationalteam hält er mittlerweile bei 28 Toren aus 54 Spielen. Der moderne Angreifer stand bereits bei Manchester City unter Vertrag, kickte ein halbes Jahr in der B-Elf der Grasshoppers Zürich. Aktuell befindet er sich bei einem Probetraining bei Atlético Madrid – auch Getafe lud den 24-jährigen Angreifer auf ein „Trial“ ein.
Linz wird so oder so „gefüttert“ werden
Würde Teerasil Dangda den Verein verlassen, müsste Roland Linz direkt in die Fußstapfen des Torschützenkönigs steigen. Bliebe Dangda, hätte Linz zwar einerseits einen Konkurrenzkampf mit dem Thai auszufechten, andererseits ist auch ein Zweispitzensystem, in dem Dangda der spielende, sich fallen lassende Stürmer ist und Linz der Vollstrecker, nicht undenkbar. Käme es zu dieser Konstellation und einer Offensivachse mit Siaka, Thonglao und Gjurovski hinter den Spitzen (Muangthong United spielte nicht selten in einem 4-1-3-2-System), kann Roland Linz sich wohl schon jetzt für die zahlreichen Assists bedanken. Muangthong United wurde in der Saison 2012 schließlich mit 14 Punkten Vorsprung Meister und scheint auch 2013 nicht wesentlich schlechter aufgestellt zu sein.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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