Ein langjähriger Österreich-Legionär sorgt aktuell, mittlerweile 28-jährig, in seiner ungarischen Heimat für reichlich Aufsehen: Barnabás Varga wird dieses Jahr ungarischer Torschützenkönig werden – und... Schützentitel praktisch fix: Ex-Mattersburger mischt ungarische Liga auf!

Ein langjähriger Österreich-Legionär sorgt aktuell, mittlerweile 28-jährig, in seiner ungarischen Heimat für reichlich Aufsehen: Barnabás Varga wird dieses Jahr ungarischer Torschützenkönig werden – und zwar mit großem Abstand.

Gerade mal 15 Jahre war Barnabás Varga alt, als er aus dem Nachwuchs von Haladás Szombathely ins burgenländische 900-Einwohner-Örtchen Eberau wechselte. Erst sechs Jahre später zog er weiter nach Mattersburg, wo er zwar für die zweite Mannschaft eingeplant war, sich aber schnell im Kader der Bundesliga-Mannschaft etablierte.

In 2 ½ Jahren in Mattersburg brachte es Varga auf 16 Bundesligaeinsätze, in denen er ein Tor erzielte und zwei vorbereitete. Etablieren konnte sich der 181cm große Angreifer aber nie wirklich und so wechselte er im Jänner 2019 noch für ein Jahr zum SV Lafnitz, für den er in 30 Partien 12 Tore erzielte.

Im Jänner 2020 übersiedelte Varga wieder zurück nach Ungarn und kam zunächst beim Zweitligisten Gyirmot unter, mit dem er im Sommer 2021 in die höchste Spielklasse aufstieg. 26 Tore in 60 Spielen, davon 13 in der ersten Liga waren die passable Ausbeute.

Zu Beginn der laufenden Saison wechselte er schließlich zum Paksi FC und so nahm eine wahre Wundersaison ihren Lauf: Nach 32 Pflichtspielen für den aktuellen Tabellendritten hält Varga nun schon bei 29 Treffern. 26-mal traf er in der Liga, davon achtmal vom Elfmeterpunkt. Vor allem aber entpuppte sich Varga in den letzten zwei Jahren als echtes Kopfballungeheuer. Seine sensationellen Statistiken führten im März zu einem späten Debüt im ungarischen Nationalteam gegen Bulgarien (3:0).

Varga hält in der ungarischen Schützenliste damit nun bei doppelt so vielen Treffern wie der zweitplatzierte Nenad Lukic von Budapest-Honvéd. Zudem erzielte er fast die Hälfte der bisherigen 55 Saisontore des Paksi FC, der mit hoher Wahrscheinlichkeit die beste Saison der Vereinsgeschichte spielen wird. Bisher war der vierte Platz die beste Endplatzierung des kleinen Klubs, der erst einmal an der Europa-League-Qualifikation teilnahm.

Falls für den Angreifer, der beim Paksi FC noch einen Vertrag bis 2025 hält, doch noch eine höhere Ablöse bezahlt werden würde, dürfte sich vor allem der SV Eberau freuen. Bei einer Ablöse von einer Million Euro würde der kleine Klub aus der II. Liga Süd fast 35.000 Euro Solidaritätsbetrag erhalten. Ob ein größerer Klub dem 28-Jährigen diese Top-Leistungen auch über einen längeren Zeitraum zutraut, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen