Die Wiener Austria kennt seit Dienstag ihren Gegner in der dritten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League. Der isländische Tabellenführer FH Hafnarfjörður ist die erste... Sechsmal Meister in den letzten neun Jahren: Das Vereinsportrait von Austria-Gegner FH Hafnarfjörður

islandDie Wiener Austria kennt seit Dienstag ihren Gegner in der dritten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League. Der isländische Tabellenführer FH Hafnarfjörður ist die erste Hürde auf dem Weg zum großen Traum der Gruppenphase. Wie ist der Klub zu charakterisieren, welches Standing hat er in Island und Europa und wie sieht die Mannschaft der Schwarz-Weißen aus? Diese Fragen beantworten wir in unserer zweiteiligen Teamanalyse.

Vollständiger Name: Fimleikafélag Hafnarfjarðar
Kurz: FH oder FH Hafnarfjörður
Gründung: 14.Oktober 1929
Alter: 83 Jahre
Vereinsfarben: Schwarz-Weiß
Präsident: Viðar Halldórsson
Stadion: Kaplakriki
Kapazität: 3.600 Plätze (etwa 2.200 Sitzplätze)
Abteilungen: Fußball, Handball, Leichtathletik, Fechten

Erfolge

  • 6 x isländischer Meister
  • 2 x isländischer Cupsieger
  • 3 x isländischer Supercup
  • 5 x isländischer Ligapokal

Standing in Island

FH ist aktuell der isländische Vorzeigeklub und beendete die letzten zehn Meisterschaften immer auf dem ersten oder zweiten Platz. Alleine in den letzten neun Jahren holte der Verein seine sechs Meistertitel. Damit hievte man sich innerhalb eines Jahrzehnts auf den fünften Platz der isländischen Meisterrangliste. Rekordmeister ist der größte Konkurrent von FH, KR Reykjavik, mit 25 Meistertiteln. KR wurde in den letzten zehn Jahren dreimal Meister. FH spielte allerdings erst 1975 erstmals in der höchsten isländischen Spielklasse – die Meisterschaft besteht seit 1912 und wurde während den Weltkriegen nicht unterbrochen.

Standing in Europa

Island nimmt in der Fünfjahreswertung aktuell den 40.Platz ein, was die Qualifikation für eine Gruppenphase natürlich entsprechend erschwert. Zum Ende der letzten Europacupsaison lagen die Isländer zwischen Lettland und Montenegro.

Gelegentlich konnte FH aber auf europäischer Bühne überraschen. So etwa in der zweiten Qualifikationsrunde der laufenden Saison. Der litauische Meister Ekranas Panevezys galt vor den Spielen gegen FH als Favorit, doch die Isländer setzten sich mit zwei Siegen (1:0 a, 2:1 h) durch. Auch in der Vorsaison spielte Hafnarfjörður nicht schlecht: Gegen den Liechtensteiner Vertreter USV Eschen-Mauren gab es zwei Siege (2:1 h, 1:0 a) und AIK Stockholm wurde in der zweiten Qualifikationsrunde geärgert (1:1 a, 0:1 h). 2011 hatte man in der zweiten Qualifikationsrunde gegen Nacional Funchal aus Portugal ebenfalls ein gutes Hinspiel (1:1 h, 0:2 a), schied aber dennoch erwartungsgemäß aus.

In den Jahren zuvor scheiterte man an BATE Borisov (1:5 a, 0:1 h), Aktobe (0:4 h, 0:2 a) und Aston Villa. Gegen die Villans spielte man 2008 um die UEFA-Cup-Qualifikation, nachdem man CS Grevenmacher aus Luxemburg ausschaltete (3:2 h, 5:1 a). Bereits nach dem Hinspiel in Hafnarfjörður war gegen Aston Villa alles klar, zumal der Premier-League-Klub mit 4:1 gewann. Auswärts bot Villa aber eine B-Elf auf und Hafnarfjörður holte im Villa Park ein respektables 1:1.

2004 qualifizierte man sich für die erste UEFA-Cup-Runde, nachdem man in der Qualifikation den walisischen Klub Haverfordwest (1:0 a, 3:1 h) und den schottischen Favoriten Dunfermline (2:2 h, 2:1 a) eliminierte. Danach war gegen den deutschen Vertreter Alemannia Aachen Endstation: Zu Hause setzte es eine 1:5-Niederlage, auswärts trennte man sich torlos.

Wichtige Transfers

Die besten Kicker von FH Hafnarfjörður wechseln zumeist schon in jungen Jahren den Klub und verlassen Island. So wurde etwa vor der neuen Saison der 18-jährige Stürmer Kristján Flóki Finnbogason an die U19-Mannschaft des FC Kopenhagen abgegeben.

2011 wechselte mit Hannes Thorsteinn Sigurdsson ein Etablierter von FH ins Ausland. Der Angreifer war einst ein FH-Eigenbauspieler, kickte danach aber für Viking Stavanger in Norwegen, Bröndby in Dänemark, GIF Sundsvall in Schweden und sogar Stoke City in England. Nachdem er 2011 kurzzeitig nach Hafnarfjörður zurückkehrte, wechselte er nur ein halbes Jahr später nach Russland zu Spartak Nalchik, wo er über einen Bankplatz nicht hinauskam. Heute spielt der 30-Jährige in Schweden bei Mjällby. Ein Jahr davor wechselte Linksverteidiger Hjörtur Logi Valgardsson zu IFK Göteborg, wo der 24-Jährige zuletzt zwei Jahre lang Stammspieler war.

Im Winter 2009 verpflichtete der FC Liverpool den damals 16-jährigen FH-Youngster Kristján Gauti Emilsson. Zu Einsätzen in der Premier League kam der heute 20-Jährige nicht, allerdings spielt er nun seit einem Jahr wieder bei FH – und ist auch hier nicht gesetzt. 2005 wurde der Mittelfeldspieler Emil Hallfredsson von Tottenham verpflichtet. Bei den Spurs konnte sich der 37-fache Teamspieler zwar nicht durchsetzen, er spielte aber später erfolgreich für Malmö FF, Barnsley und Reggina. Er ist seit mittlerweile drei Jahren Stammspieler bei Hellas Verona und 29 Jahre alt.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

Schreibe einen Kommentar zu Mr. Duke Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert