Standing von Salzburgs Gegner Metalurgs Liepaja in Europa? Maximal zwei Hürden!
Weitere Länder 13.Juli.2011 Daniel Mandl 0
Bevor wir uns der Mannschaftsanalyse von Salzburgs Gegner Metalurgs Liepaja aus Lettland widmen (die Analyse wird in den nächsten Stunden auf abseits.at veröffentlicht), werfen wir einen Blick auf das Standing des Klubs im In- und Ausland. In der jungen Europacupgeschichte der Letten gab’s einiges zu erleben: Von neun kassierten Toren in zwei Spielen, bis zu elf geschossenen – aber nie kam man über die dritte Hürde hinaus…
Vereinsname: Liepājas Metalurgs (seit 1997) Gegründet 1909 als Olimpija Liepajas Vereinsfarben: Rot-Weiß Präsident: Sergey Zakharins Trainer: Vladimirs Osipovs Stadion: „Daugava“ Fassungsvermögen: 5.000 Plätze • 2 x lettischer Meister (2005 und 2009) • 9 x lettischer Cupsieger (zuletzt 2006, davor 1964) • 1 x Sieger der Baltic League (2007)
STANDING IN LETTLAND
Liepaja stellt nach Platzhirsch Skonto Riga den zweiten ambitionierten Klub in Lettland. Die Rot-Weißen aus der hübschen Hafenstadt an der Ostsee (nur wenige Kilometer von der litauischen Grenze entfernt) konnten zwar erst zweimal Meister werden, errangen jedoch 2005 einen geschichtsträchtigen Titel: Skonto Riga wurde etwa ein Jahr nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gegründet und schaffte das Kunststück von 1991 bis 2004 jedes Jahr lettischer Meister zu werden. Metalurgs gelang der erste Nicht-Skonto-Titel und läutete so eine neue Ära des lettischen Fußballs ein. Danach holte nämlich dreimal in Folge der FK Ventspils den Titel, ein weiteres Mal von Liepaja gefolgt. Skonto schaffte erst 2010 wieder und heuer dürfte es in der lettischen Kalenderjahrliga sogar einen Vierkampf um den Titel geben: Ventspils führt die Tabelle derzeit mit drei Punkten Vorsprung auf Skonto Riga und Metalurgs Liepaja an. Ebenfalls punktegleich ist das aufstrebende Team des FK Daugava Daugavpils. Die Elf aus Liepaja ist zweifelsfrei eines von drei lettischen Teams, die man international „herzeigen“ kann, spielt dennoch in der Klassehierarchie hinter Ventspils und Skonto Riga die dritte Geige. Zwei Spielernamen werden zudem stark mit Metalurgs Liepaja verbunden: Girts Karlsons (30), aktueller Aserbaidschan-Legionär, der insgesamt zehn Jahre für Metalurgs spielte und dabei über 120 Pflichtspieltore erzielte. Vor allem aber Maris Verpakovskis (31), seit der EURO 2004 Lettlands sportlicher Nationalheld. Er erlernte in Liepaja das Fußballspielen und startete von Metalurgs aus seine Karriere, die ihn später zu Skonto Riga, Dynamo Kiev, Getafe, Hajduk Split, Celta Vigo und zuletzt Ergotelis führte.
STANDING IN EUROPA
Baltische Teams sind im Europacup allgemein Underdogs, spielen aber im Rahmen der „Baltic League“ ihren eigenen kleinen Europacup aus. In der Baltic League zeigt Metalurgs Liepaja immer wieder solide Leistungen, gewann 2007 nach zwei tollen Finalspielen gegen Ventspils (3:1 und 5:1) sogar das Turnier. Im „echten“ Europacup ist für die Letten jedoch meistens schnell Schluss: 2010 scheiterte man bereits beim ersten Auftritt in der Quali-Runde zur Champions League an Sparta Prag (0:3 und 0:2). Im Jahr davor war in der ersten Quali-Runde zum UEFA-Cup sofort gegen Dinamo Tiflis Endstation (2:1 und 1:3). Den letzten Europacup-Aufstieg von Metalurgs Liepeja findet man in der Saison 2008: Gegen den nordirischen Vertreter Glentoran Belfast gab es nach einem 1:1 auswärts einen 2:0-Heimsieg. Darauf folgte jedoch gegen den rumänischen Klub FC Vaslui das Aus (0:2 und 1:3). Auch in den beiden Jahren davor konnte Liepaja jeweils den ersten Gegner, konkret Dinamo Brest aus Weißrussland und Aktobe aus Kasachstan ausschalten, scheiterte in weiterer Folge jedoch gegen AIK Stockholm und Dynamo Kiev.
Den wohl größten Europacup-Erfolg der Vereinsgeschichte feierte das Team 2004. In der ersten Runde der UEFA-Cup-Qualifikation deklassierte man B36 Torshavn von den Färöer-Inseln, auswärts mit 3:1, daheim gleich mit 8:1! Der mittlerweile pensionierte russische Angreifer Aleksandr Katasanov ist bis heute der einzige lettische Fußballer, der in einer Europacuprunde mit Hin- und Rückspiel in zwei Spielen sechs Treffer erzielte. In der darauffolgenden Runde schaffte Metalurgs eine weitere Sensation: Gegen den schwedischen Vertreter Östers schaffte man dank eines Auswärtstores den neuerlichen Aufstieg (2:2 und 1:1). Schluss war schließlich erst in der ersten Hauptrunde: Auf Schalke verlor die Elf mit 1:5 und auch daheim gab’s ein deftiges 0:4. Im Hinspiel erzielte Ebbe Sand einen Hattrick, im Rückspiel übernahm das Mike Hanke…
Im zweiten Teil unseres Metalurgs-Liepaja-Spezials erfährst du alles über die Mannschaft und Ausrichtung des Klubs. Online in wenigen Stunden!
Daniel Mandl, abseits.at
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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