Wirft man einen Blick in die Annalen der U21 EM-Endrunden und ihrer individuellen Rekordhalter und Titelträger wird schnell ersichtlich, dass der diesjährige Slogan viel mehr ein Versprechen, als eine Plattitüde oder mit Hoffnung versehener Ausspruch darstellt. Der amtierende Titelträger Deutschland gilt rückwirkend als jüngstes Beispiel für den ersten großen Auftritt kommender Superstars mit Spielern wie Manuel Neuer, Sami Khedira und Mesut Özil, welche zu den begehrtesten Spielern auf ihrer Position in ganz Europa gelten.
Sechs Spieler aus dem U21 Kader der Deutschen hatten ein Jahr später bei der Weltmeisterschaft in Südafrika maßgeblichen Erfolg am Gewinn der Bronzemedaille der deutschen A-Nationalmannschaft. Diese Tradition bestätigte sich stets aufs Neue und somit darf man schon gespannt sein, welche Spieler der aktuellen Europameisterschaft ihren Stempel aufdrücken werden.
DER REKORDTITELTRÄGER: ITALIEN
Der älteste heute noch aktive Superstar, welcher seinerzeit eine tragende Rolle bei einer U21-EM gespielt hat, ist der erfolgreichste Europacuptorschütze aller Zeiten und entschied 2007 als 35jähriger mit zwei Toren das Champions League Finale für den AC Milan quasi im Alleingang. Die Rede ist von Filippo Inzaghi, welcher bei der Endrunde 1994 seinen ersten großen Auftritt hatte und maßgeblich an der Titelverteidigung der Italiener beteiligt war.
Die Italiener haben mit 5 Titeln mehr als doppelt so viele Erfolge wie die Konkurrenz gefeiert und bei ihren letzten beiden Titeln 2000 und 2004 ebenfalls wieder die Torschützenkönige gestellt. Vor allem Andrea Pirlo sollte zur Milan-Legende werden und gewann jeweils den wichtigsten Titel auf Vereins- und Nationalebene. Sowohl bei der Weltmeisterschaft 2006, also auch beim Gewinn der Champions League 2007 zog er als Regisseur die Fäden im Mittelfeld.
DIE TOPSCORER
Die meisten Tore bei einer Endrunde erzielte der Schwede Markus Berg bei der letzten Europameisterschaft in der Heimat. Die Rekordmarke von sieben Toren brachte ihm einen Vertrag beim HSV ein, allerdings ist ihm bis der große Durchbruch bis heute noch nicht gelungen.
Die meisten Tore im gesamten Bewerb, also einschließlich der Qualifikation erzielte der verhältnismäßig unbekannte Grieche Lampros Choutos. Sein alleiniger Rekord von 15 Toren ist allerdings bei der diesjährigen Europameisterschaft in Gefahr, da einer der möglichen neuen Shooting Stars –Tomas Pekhart – für die Egalisierung nur ein Tor benötigen würde. Ebenfalls bei 14 Toren halten die beiden Niederländer Roy Makaay und Jan Klaas Huntelaar.
Im Spitzenfeld der ewigen Torschützenliste lässt sich auch ein Bezug zum österreichischen Fußball ausmachen: Der Ungar Imre Szabics, aktueller Meisterkicker von Sturm Graz liegt mit zwölf erzielten Toren an fünfter Position.
DIE ENDRUNDE 1998
Bei der Europameisterschaftsendrunde in Rumänien 1998 spielte neben späteren Superstars wie Ruud van Nistelrooy, Mark van Bommel, Freddie Ljungberg und Michael Ballack auch eine Mannschaft, die durch die Harmonie und Diszipliniertheit ihrer Akteure zum späteren Star werden sollte. Bei dieser Endrunde standen sich im Finale zwei Mannschaften gegenüber, die einige Jahre später mit ihren A-Teams je einmal einen EM-Titel bejubeln werden sollten. Griechenland kam überraschend ins Finale und musste sich durch das einzig kassierte Tor während der ganzen Endrunde den Spaniern geschlagen geben.
Sechs Jahre später sollten die Griechen dann den größten Erfolg ihrer Fußballgeschichte feiern. Abermals als großer Außenseiter ins Turnier gestartet, konnte mit sechs Akteuren des U21-EM-Finalisten von 1998 – unter Anderem dem überragenden Giorgos Karagounis – und mit einer ähnlich disziplinierten Defensivtaktik dieses Mal der Titel gefeiert werden. Die bei der U21 EM gesammelten Erfahrungen von 1998 haben somit ganz sicher auch ihren Anteil an diesem für die Griechen alles überstrahlenden Erfolg.
Zum Abschluss noch in aller Kürze bekannte „Golden Player Award“ Gewinner : Völler (82), Blanc (88), Suker (90), Figo (94), Cannavaro (96), Pirlo (00), Cech (02), Gilardino (04), Huntelaar (06).
Daniel Walter, abseits.at
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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