Die ukrainische Premjer-Liha startete vergangenes Wochenende und der große Favorit Schachtar Donezk übernahm bereits nach der ersten Runde die Tabellenführung. Der Titelverteidiger feierte gegen... Start-Ziel-Sieg für Schachtar Donezk?

Die ukrainische Premjer-Liha startete vergangenes Wochenende und der große Favorit Schachtar Donezk übernahm bereits nach der ersten Runde die Tabellenführung. Der Titelverteidiger feierte gegen Obolon Kiew einen glatten 4:0 Heimerfolg und bestätigte seine Favoritenrolle bei den Buchmachern.

Schachtar-Donezk-Trainer Mircea Lucesacu durfte sich über eine große Verstärkung freuen, denn sein Verein verpflichtete Evgen Seleznev, den ukrainischen Torschützenkönig der vergangenen Saison. Der 25-jährige Mittelstürmer stammt aus der Schachtar-Donezk- Jugendakademie und wechselte im Jahr 2006 leihweise zu Arsenal Kiew, wo er Spielpraxis sammelte. Nach 36 Meisterschaftsspielen und 18 Toren kehrte er wieder nach Donezk zurück und unterschrieb einen Fünfjahresvertrag. Dnipro Dnipropetrowsk kaufte den Mittelstürmer um 4.5 Millionen Euro aus seinem Vertrag hinaus und hatte in den letzten beiden Saisonen viel Freude mit ihm, da Seleznev in 52 Meisterschaftspartien 30 Tore erzielte. Mircea Lucesacu wollte den Stürmer unbedingt in seinem Kader haben und Schachtar-Donezk-Präsident Rinat Achmetow erfüllte seinem Trainer diesen Wunsch. Seleznev stand beim 4:0 Erfolg gegen Obolon Kiew in der Startaufstellung und erzielte in der 11. Minute den Treffer zum 1:0.

Ein weiterer Neuzugang ist der brasilianische Flügelstürmer Dentinho, der in der 58. Minute für Seleznev in die Partie kam und nur fünf Minuten später den Spielstand auf 2:0 erhöhte. Der 22-jährige stand zuletzt bei den Corinthians unter Vertrag, wo er in 93 Meisterschaftsspielen 26 Tore erzielte. Der zweite brasilianische Neuzugang Alan Patrick wird sich im offensiven Mittelfeld erst einen Platz erkämpfen müssen.

DYNAMO KIEW WILDERT IN FRANKREICH

Die Saison fing für Dynamo Kiew gut an, denn eine Woche vor Meisterschafsbeginn gewann der Verein den ukrainischen Supercup gegen Schachtar Donezk mit 3:1. In der ersten Runde der Meisterschaft kam das Team von Trainer Juri Sjomin hingegen nicht über ein 1:1 gegen Metalist Kharkiv hinaus. Während Schachtar Donezk einmal mehr vorwiegend brasilianische Spieler verpflichtete, setzte Ligakonkurrent Dynamo Kiew auf Profis aus der französischen Ligue 1. Der 13-fache ukrainische Meister sicherte sich um acht Millionen Euro die Dienste des nigerianischen Stürmers Ideye Brown, der in der vergangenen Saison 15 Tore für den FC Sochaux erzielte. Ebenfalls aus Nigeria stammt der zentrale Mittelfeldspieler Lukman Haruna, der in der letzte Saison 17 Meisterschaftsspiele für den AS Monaco bestritt. Der erst 21-jährige Nigerianer gewann im Jahr 2007 die FIFA U-17-Weltmeisterschaft und trug während des gesamten Turniers die Kapitänsschleife. In der Innenverteidigung darf sich Dynamo Kiew über Heimkehrer Pape Diakhaté freuen. Der 33-fache senegalesische Nationalspieler stand zuletzt leihweise bei Olympique Lyon unter Vertrag.

DER EWIGE DRITTE

Wenn ihr euch ein wenig Geld dazuverdienen wollt, dann setzt darauf, dass Metalist Kharkiv am Ende der Saison auf dem dritten Platz landet. Seit der Saison 2006/07 erreichte der Verein stets diesen Tabellenplatz in der ukrainischen Meisterschaft, was angesichts der Übermacht von Schachtar Donezk und Dynamo Kiew durchaus als Erfolg zu werten ist. Trainer Myron Markevich hofft vor allem darauf, dass sein argentinischer Stürmerstar Jonathan Ezequiel Cristaldo in der kommenden Spielzeit von Verletzungen verschont bleibt und dort anschließen kann, wo er vergangene Saison aufgehört hat. Ein weiterer großer Hoffnungsträger steht erst in einem Monat wieder zur Verfügung, denn dann wird der argentinische Mittelfeldspieler Sebastian Blanco, der sich im März das Kreuzband gerissen hat, wieder einsatzfähig sein. Metalist Kharkiv wird seine beiden argentinischen Nationalspieler gut gebrauchen können, denn Dnipro Dnipropetrowsk-Präsident Igor Kolomoisky hat im Jahr 2011 bereits fünf große Einkäufe gemacht und den ukrainischen Spitzenvereinen den Kampf angesagt. Alleine der 21-jährige brasilianische Mittelfeldspieler Giuliano kostete 10 Millionen Euro.

Der ukrainische Geschäftsmann sagte einmal, dass das Leben wie ein Supermarkt sei: Man kann sich alles nehmen, aber am Ende des Ganges steht die Kassa und man muss bezahlen. Das dürfte für den sechsfachen Milliardär jedoch kein großes Problem sein.

Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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