Rund 24 Stunden vor dem Nations League Spiel zwischen Griechenland und England am 10. Oktober im Wembley Stadium ereilte den griechischen Fußball eine Schocknachricht.... Trauer um George Baldock überschattet Nations-League-Sieg von Griechenland gegen England

Rund 24 Stunden vor dem Nations League Spiel zwischen Griechenland und England am 10. Oktober im Wembley Stadium ereilte den griechischen Fußball eine Schocknachricht. Der zwölffache Teamspieler George Baldock wurde tot im Pool seines Hauses aufgefunden. Am Sonntag zuvor stand er im Dress von Panathinaikos Athen beim torlosen Unentschieden gegen Olympiakos Piräus noch von Beginn an auf dem Feld.

Enge Verbindung zu England

Der 31-Jährige war Sohn eines griechischen Vaters, wurde aber in Buckingham geboren. Den Großteil seiner fußballerischen Karriere verbrachte er auf der Insel, wo er sieben Jahre für Sheffield United aktiv war. Erst im vergangenen Sommer wechselte er nach dem Abstieg mit Sheffield zu Panathinaikos Athen. Die Nachricht über seinen Tod war ein großer Schock für den gesamten griechischen Fußball. „Wir sind entsetzt über den Verlust von George. Wir stehen an der Seite seiner Familie und seiner Angehörigen“, drückte Panathinaikos Mitgefühl für die Familie aus. Auch in England wurde die Nachricht mit Entsetzen wahrgenommen. „Sheffield United ist schockiert und zutiefst traurig über die Nachricht vom Tod unseres ehemaligen Spielers, George Baldock. Er war bei Fans, Mitarbeitern und Mannschaftskollegen sehr beliebt“, teilte der Verein mit.

Topspiel unter besonderen Vorzeichen

Das Duell des Europameisters von 2004 gegen die „Three Lions“ aus England wurde im Vorfeld als Topspiel in der Liga B, Gruppe 2 ausgerufen. Durch den Tod des Rechtsverteidigers rückte das Sportliche zunächst in den Hintergrund. Auch wenn Baldock zuvor aufgrund einer Verletzung nicht für den Lehrgang berufen wurde, war die Situation in London eine Besondere. Vor dem Anpfiff der Partie wurde zu Ehren des langjährigen Englandlegionärs eine Schweigeminute abgehalten.

Nach dem Anpfiff hielt das Spiel, was es versprochen hatte. Zu Beginn war es ein wilder Schlagabtausch zweier engagierter Teams. Beide Mannschaften erspielten sich in ansehnlichem Kombinationsspiel zahlreiche Großchancen, konnten diese aber nicht in Tore ummünzen. Der Jubel von Konstantinos Mavropanos über seinen vermeintlichen Führungstreffer erfolgte zu früh, denn der Innenverteidiger von West Ham United stand im Abseits. Im Laufe der ersten Halbzeit beruhigte sich das Spiel und die Gastgeber konnten das Spiel dominieren. Mit den Stars Jude Bellingham, Phil Foden und Cole Palmer, die in die Startelf rückten, stand für England viel technische Qualität auf dem Platz.

Doppelpacker Pavlidis schockt England spät

Trotz zahlreicher Chancen ging es in einem offensiv geführten Spitzenspiel in die Kabine. England vertraute auf die eigene Stärke und auf gepflegtes Kombinationsspiel, während sich die Griechen mit laufender Spieldauer auf die Offensivbemühungen der Engländer besser einstellten. Kurz nach dem Seitenwechsel gelang Evangelos Pavlidis der doch etwas überraschende Führungstreffer. Wer jetzt damit rechnete, Griechenland würde in den Verwaltungsmodus schalten, der irrte sich. Der Führungstreffer gab ihnen eine Menge Selbstvertrauen und so drängten sie auf das zweite Tor. Zweimal kamen sie aus einer Abseitsposition heraus auch zum Erfolg, weshalb die Freude über die Tore nur von kurzer Dauer war. Die Gastgeber versuchten trotz des größer werdenden Drucks von Griechenland zum Ausgleich zu kommen und wurden kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit für den Einsatz belohnt. Real-Star und Teamkollege von David Alaba, Jude Bellingham, traf in der 87. Minute zum verdienten Ausgleich. Doch die Freude währte nur kurz. Den Schlusspunkt in der Partie setzte Pavlidis mit der erneuten Führung in der vierten Minute der Nachspielzeit. Der Stürmer von Benfica Lissabon erzielte damit seinen Doppelpack und schoss Griechenland an die Spitze der Tabelle. Mit drei Siegen aus drei Spielen grüßen die Griechen vom Platz an der Sonne und blicken mit Zuversicht auf das Heimspiel gegen Irland (Sonntag, 20:45 Uhr). Für England geht es ebenfalls am Sonntag in den Norden nach Finnland. Dort gilt es für die Engländer, sich zu rehabilitieren und drei Punkte einzufahren. Anpfiff im Helsingin Stadion in Helsinki ist um 18:00 Uhr.

Andreas Nachbar

cialis kaufen