Beim Spitzenspiel in Gruppe A der U19-Europameisterschaft in Estland kam es zum Gipfeltreffen der Stars von morgen: Portugal forderte Spanien und die beiden technisch... U19-EM in Estland | Die spanischen und portugiesischen Stars von morgen

Beim Spitzenspiel in Gruppe A der U19-Europameisterschaft in Estland kam es zum Gipfeltreffen der Stars von morgen: Portugal forderte Spanien und die beiden technisch starken Teams lieferten dem Publikum einen tollen Fight, der schließlich durch einen Elfmeter für Portugal in der Schlussminute kippte und 3:3 endete.

Beide Teams liefen mit offensiv perfekt funktionierenden 4-3-3-Systemen auf. Zahlreiche Diagonalpässe, Variantenreichtum im Offensivspiel, schnelle Flügelspieler und jede Menge Strafraumszenen machten das Spiel der jungen Iberer zu einem echten Leckerbissen. Portugal konnte gleich dreimal eine spanische Führung egalisieren. Die Tore von Bruma, Andre Gomes und Joao Mario (Elfmeter) bedeuteten jeweils den Ausgleich nach einem Treffer des spanischen Hattrick-Torschützen Jesé Rodriguez. Die zahlreichen Toptalente der beiden Teams wollen wir genauer unter die Lupe nehmen.

Joao Mario: Box-to-Box wie einst Costinha oder Maniche

Der Kapitän und Chef im Mittelfeld der Portugiesen ist Joao Mario. Der 19-jährige Mittelfeldspieler kickt aktuell in der B-Elf von Sporting Lissabon und dürfte demnächst in der ersten Mannschaft Honig lecken. In der letztjährigen Europa League Saison kam er gegen Lazio Rom bereits zu seinem ersten Einsatz für die Grün-Schwarzen. Joao Mario ist äußerst passsicher, ruhig am Ball und spult einen großen Aktionsradius, von Strafraum zu Strafraum ab. Die Ausstiegsklausel in seinem bis 2014 laufenden Vertrag wurde vom Verein mit 20 Millionen Euro angesetzt, wobei diese Zahlen stets mit Vorsicht zu genießen und eher eine kleine zusätzliche Rückversicherung für den Klub sind. Nahezu jeder der portugiesischen Nachwuchskicker hat eine derartige Klausel in seinem Vertrag, die Wahrheit liegt angesichts der unklaren Entwicklung der jungen Spieler auf dem Verhandlungstisch.

Bruma: Ein Tricksler wie Nani

Ebenfalls aus dem Nachwuchs von Sporting Lissabon  kommt der linke Flügelstürmer Armindo Tue Na Bangna, genannt „Bruma“. Der kleine Wirbelwind ist erst 17 Jahre alt und überzeugte gegen Spanien mit flinken Dribblings, Trickreichtum und seinem Treffer zum 1:1, bei dem er nichts anbrennen ließ und aus zehn Metern perfekt ins Kreuzeck abschloss. Wenn er seine berüchtigten schnellen Schritte hinter die gegnerische Abwehr macht und den  Ball fordert, ist er nur noch schwer zu stoppen. Er kann zur Mitte ziehen, aber auch an der Grundlinie Gas geben. Portugals U19-Teamchef Edgar Borges muss den jungen Offensivspieler manchmal sogar bremsen, dass er nicht zu viel will. Brumas Vertrag bei Sporting Lissabon läuft bis 2017.

Jesé Rodriguez: Der Führende der Torschützenliste

Im Kader von Real Madrid steht der 19-jährige Mittelstürmer Jesé Rodriguez bereits. Zum Einsatz kam er in Cup und Meisterschaft jeweils einmal für die Kampfmannschaft der Königlichen. Bei der U19-EM motzt er seine Visitenkarte für weitere Einsätze in der kommenden Saison auf: In den ersten beiden Spielen des Turniers erzielte der pfeilschnelle und abschlusssichere Angreifer vier Tore – drei davon gegen die starken Portugiesen. Er bewegt sich perfekt in die Schnittstellen der Abwehr und ist in 1-gegen-1-Duellen vor dem Tor extrem durchschlagskräftig. Auch ein viertes und fünftes Tor wäre für den Star des Teams drin gewesen.

Gerard Deulofeu: Die Explosion am linken Flügel

Beim ewigen Real-Madrid-Kontrahenten FC Barcelona spielt der 18-jährige Gerard Deulofeu am linken Flügel im berühmten 4-3-3 der Katalanen. Der in Barcelona geborene Offensivspieler bekommt den  Ball, macht sich breit und läuft bullig auf seinen Gegenspieler zu – dabei ist Deulofeu nur etwas größer als 170cm. Seine explosive Spielweise und sein hohes Selbstvertrauen brachten ihn jedoch bereits in die Kampfmannschaft des FC Barcelona, für die er immerhin zwei Pflichtspiele, unter anderem in der Champions League gegen BATE Borisov, mitmachen durfte. Bereits im letzten Jahr wurde er mit Spanien U19-Europameister und eine Wiederholung dieses Kunststücks ist angesichts seiner konstanten, extravaganten Leistungen kein Ding der Unmöglichkeit.

Alex Grimaldo: Der Jüngste im Team

Alejandro Grimaldo Garcia, genannt „Alex Grimaldo“, ist auf der linken Abwehrseite der spanischen U19-Nationalelf gesetzt. Der in Valencia geborene Barcelona-Spieler wurde am 20.September 1995 geboren – ist also erst zarte 16 Jahre alt. Auch wenn er gegen Portugal mit einer etwas unglücklichen Aktion den Elfmeter, der zum 3:3 in der Schlussminute führte, verschuldete, zeigte er eine spielerisch sehr reife Leistung, bei der vor allem auffiel, dass er bereits jetzt im Stande ist, ein Spiel zu lesen und taktische Zusammenhänge zu verstehen.

Derik Osede: Der schnelle Mann in der Innenverteidigung

Ebenfalls großes Entwicklungspotential besitzt der 19-jährige Abwehrchef der spanischen Auswahl. Derik Osede ist zweikampf- und laufstark, vor allem aber pfeilschnell. Auf den ersten Metern geht Osede ab wie eine Rakete und so ist er Abwehrspieler, der für die B-Elf von Real Madrid spielt, in Laufduellen ein enorm unangenehmer Gegenspieler.

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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