Pachtakor Taschkent steht für ein absolutes Novum der sowjetischen Fußballgeschichte: als einziger usbekischer Verein konnte man in die erste sowjetischen Liga aufsteigen, in der man insgesamt 22 Spielzeiten absolvierte. Traurige Bekanntheit erlangte der Verein vor allem 1979 durch einen Flugzeugabsturz, bei dem die gesamte Mannschaft des Klubs ums Leben kam. Den größten Erfolg erreichte Pachtakor hingegen in der Saison 1967-1968, als man im sowjetischen Pokalfinale stand, dort jedoch gegen Torpedo Moskau verlor. Die zentralen Spieler dieser Mannschaft waren Rechtsaußen Berador Abduraimov und vor allem Mittelstürmer Gennadi Krasnizki, der bis heute Rekordtorschütze des Vereins ist.
Fußballerische Anfänge und erste Profijahre
Gennadi Krasnizki wurde am 27. August 1940 in Taschkent geboren und spielte in seiner Jugend für Pistschewik Taschkent. Bereits früh zeigte sich sein Talent, als der damals 13-jährige Krasnizki fast alle Tore seiner Mannschaft erzielte und als Belohnung dafür auch in der Juniorennationalmannschaft zum Einsatz kam. 1958 wechselte er zu Pachtakor Taschkent und demonstrierte auch dort seine Klasse, als er bereits in seinen ersten beiden Spielzeiten bester Torjäger des Teams war und entscheidend dazu beitrug, dass der Verein 1960 erstmals in die erste sowjetische Liga aufsteigen konnte.
Krasnizki in der ersten Liga
Auch in der höchsten sowjetischen Liga erwies sich Krasnizki als extrem treffsicher und konnte sowohl 1960 als auch 1961 den zweiten Platz der Torschützenliste belegen (1960 mit 19 Toren, eine Saison später mit 20 Toren).
1961 debütierte er an der Seite von sieben Europameistern des Vorjahres (darunter Lew Jaschin, Igor Netto und Valentin Iwanow) in der Nationalmannschaft, als er im Länderspiel gegen Polen für Walerij Lobanowskyj eingewechselt wurde. Insgesamt war jedoch die Konkurrenz im Nationalteam zu groß (noch dazu war Pachtakor nicht besonders populär), weswegen Krasnizki nur drei Länderspiele absolvierte, in denen er immerhin ein Tor erzielen konnte.
Auch in den folgenden Jahren war er stets der beste Torschütze seines Vereins, der allerdings zumeist in den unteren Regionen der Liga zu finden war und 1963 sogar absteigen musste. Dank Krasnizkis Toren gelang Pachtakor jedoch bereits ein Jahr später der Wiederaufstieg, wo man nach einer kurzen Phase im Mittelfeld der Tabelle schnell wieder in den Abstiegskampf geriet. Die einzige positive Überraschung dieser Jahre gelang dem Verein, als man 1968 überraschend das sowjetische Pokalfinale erreichen konnte. Dort erwies sich allerdings Torpedo Moskau, in deren Reihen unter anderem der „russische Pele“ Eduard Streltsow stand, als zu stark und gewann das Finale mit 1:0.
Obwohl er während seiner Karriere immer wieder Angebote von größeren sowjetischen Mannschaft erhielt, blieb Gennadi Krasziki stets Pachtakor treu: weder die Moskauer Spitzenvereine ZSKA und Dynamo noch Dynamo Kiew konnten ihn dazu bringen, seine Heimatstadt zu verlassen.
Am Ende der Saison 1969-1970 beendete er seine aktive Karriere, in deren Verlauf er insgesamt 202 Tore (davon 102 in der ersten sowjetischen Liga) für Pachtakor erzielt hatte.
Spielweise und Position
Gennadi Krasnizki spielte im Laufe seiner Karriere nur auf einer Position, nämlich der des Mittelstürmers. Krasnizki, der für einen Mittelstürmer eine ideale Physis besaß (bei einer Größe von 185cm wog er 89kg), konnte sich problemlos in Zweikämpfen gegen Verteidiger durchsetzen und war außerdem extrem kopfballstark. Noch dazu verfügte er über eine solide Grundschnelligkeit, hatte Spielübersicht und war trotz seiner Größe technisch stark. Seine größte Stärke war jedoch seine immense Schusskraft, mit der er gegnerischen Torhütern sowohl aus der Distanz als auch aus der Nähe gefährlich werden konnte.
Trainertätigkeit und früher Tod
Nur kurz nach seinem Karriereende verließ Krasnizki Pachtakor und war eine Spielzeit lang Trainer von Traktor Taschkent, ehe er zu Pachtakor zurückkehrte und dort ein Jahr als Assistenztrainer arbeitete. Nach weiteren Stationen bei Jangijer und Traktor Taschkent wurde er 1974 Cheftrainer bei seinem ehemaligen Verein und konnte dort in seiner ersten Saison einen soliden achten Platz erreichen. In der folgenden Spielzeit stieg Pachtakor jedoch ab und als 1976 der Wiederaufstieg verpasst wurde, entließ der Verein Krasnizki.
Sein letztes Trainerengagement hatte Krasnizki schließlich von 1984 bis 1985 bei Swesda Dschisak, konnte jedoch auch dort nicht den Aufstieg in die erste Liga schaffen.
Im Anschluss daran wurde es ruhiger um Krasnizki, ehe er am 12. Juni 1988 seinem Leben ein frühes Ende setzte, als er aus dem Fenster eines Hotels in Kurgan-Tjurbe sprang. Es konnte nie geklärt werden, welche Ursachen und Gründe ihn zu dieser Entscheidung trieben.
Trotz allem war und ist Krasnizki bis heute populär in Taschkent und gilt als der beste Fußballspieler, den Usbekistan jemals hervorgebracht hat. Diese Bedeutung zeigte sich auch 2010, als der usbekische Fußballverband im Rahmen von Krasnizkis 70. Geburtstag den
„Gennadi Krasnizki-Club“ ins Leben rief: in diesem Club werden alle Spieler aufgenommen, denen im usbekischen Fußball 100 Profi-Tore gelingen.
Mit Gennadi Krasnizki, dem als ersten usbekischen Fußballer die Aufnahme in den „Grigori Fedotov-Club“ (sowjetisches bzw. russisches Pendant zum obengenannten Wettbewerb) gelang, hat man dafür ohne Frage den passendsten Namensgeber gefunden.
Marcel Grün, abseits.at
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