Es ist eine Geschichte, die allen Freizeitkickern Hoffnung geben sollte. Vor rund sieben Jahren arbeitete Mateusz Kuzimski noch in einer Lagerhalle im englischen Cambridgeshire.... Vom Lagerhaus in den Profifußball: Die Geschichte des Mateusz Kuzimski

Es ist eine Geschichte, die allen Freizeitkickern Hoffnung geben sollte. Vor rund sieben Jahren arbeitete Mateusz Kuzimski noch in einer Lagerhalle im englischen Cambridgeshire. Dort verpackte er Knollensellerie. Eine harte und wenig glamouröse Arbeit. Heute spielt er in der ersten polnischen Liga. Wie kam das?

Wie so viele andere junge Menschen, träumte auch Mateusz Kuzimski von einer Karriere als Profifußballer. Wie so viele andere junge Menschen, musste er sich mit Anfang zwanzig eingestehen, dass es damit wohl nichts werden wird. Doch etwas verlief anders im weiteren Verlauf der Biografie des Polens. Denn der heute 29-jährige Kuzimski machte seinen Traum war und spielt mittlerweile bei Warta Poznan in der ersten Liga Polens.

Zunächst spielte Kuzimski Fußball in den unterklassigen Ligen seines Heimatlandes. Immer irgendwo im Grenzbereich zum Profifußball. Der letzte Schritt wollte jedoch nicht gelingen; auch weil er sich schwer am Knie verletzte. Die Verletzung ließ Kuzimski viel in Frage stellen. War sein großer Traum vom Profifußball vorbei? Sollte er sich nicht lieber eine „richtige“ Arbeit suchen? Etwa zur selben Zeit, bot ihm die Schwester seiner Freundin an, ihm in England eine Arbeitsstelle zu besorgen.

Kuzimski machte sich tatsächlich auf den Weg und nahm eine Stelle in einer Lagerhalle in Cambridgeshire an. Dort war seine Aufgabe zunächst das Säubern von Knollensellerie. Später kümmerte er sich um das Verpacken von selbigen. Am Anfang spielte er ein halbes Jahr kein Fußball. Dann merkte er, wie sehr ihm das Spiel fehlte. „Ich habe festgestellt, ich kann ohne Fußball nicht leben“, sagte er der BBC. „Also entschied ich mich dazu, es doch noch einmal zu probieren.“

Dass er über Talent verfügt, fiel bei einem offenen Training für vertragslose Fußballer auf. Kuzimski schloss sich in weiterer Folge dem Siebtligisten Cambridge City an, eher er ligaintern zu Histon wechselte. Klingt noch nicht nach der ganz großen Fußballwelt; aber sein Ehrgeiz, es vielleicht doch noch zu schaffen, wuchs.

„Ich ging ins Fitnessstudio, lief nach der Arbeit und versuchte meine fußballerischen Fähigkeiten zu verbessern. Ich fasste den Entschluss, dass ich nicht einfach aufgeben kann“, so Kuzimski. Während eines Urlaubs zuhause in Polen, nahm er an einigen Trainingssessions teil und bekam ein Angebot vom damaligen Drittligisten Baltyk Gdynia.

Er nahm es schließlich an und verließ England wieder Richtung Heimat. Zwar verdiente er bei Gdynia um einiges weniger, als bei seinem bisherigen Brotjob in der Lagerhalle, aber: „Es ging mir nicht um das Geld – es war, weil ich meinen Traum verfolgen wollte.“

Sein Mut und Arbeitswille haben sich letztendlich ausgezahlt. Nachdem er für Baltyk Gdynia viele Tore erzielte, wurden auch höherklassige Vereine in Polen auf Kuzimski aufmerksam. Letzte Saison spielte er erfolgreich für den Zweitligisten Chojniczanka. In diesem Sommer folgte der Schritt in die erste Liga, zu Poznan.

Dort läuft es gut für den Stürmer; sieben Tore hat er in 14 Liga- und Cupspielen bislang erzielt. Manchmal kann es eben doch helfen, trotz aller Widrigkeiten an einem Traum festzuhalten. Die bisherige Karriere von Kuzimski ist der beste Beweis dafür.