WM-Qualifikation: Irland und Slowakei blamieren sich, Türkei weiterhin bärenstark
Weitere Länder 30.März.2021 Daniel Mandl
Auch am zweiten Spieltag der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar gab es wieder einige handfeste Überraschungen. Einige andere Favoriten wackelten zwar, zogen aber in letzter Sekunde noch den Kopf aus der Schlinge. Wir fassen die größten Sensationen zusammen.
Luxemburg schockt Irland
Irland musste sich am Samstagabend im heimischen Aviva Stadium Luxemburg mit 0:1 geschlagen geben. Für die Iren ist es nach dem 2:3 gegen Serbien bereits die zweite Pleite in Serie. Damit geht eine fürchterliche Serie der einst so unangenehm zu bespielenden Iren weiter. Bereits im Jahr 2020 konnten die Kicker von der grünen Insel kein einziges Spiel gewinnen. Den letzten Sieg in einem Länderspiel gab es im November 2019, damals 3:1 gegen Neuseeland im Rahmen eines Freundschaftsspiels. Noch schockierender als die Niederlage an sich, war aber die Chancenlosigkeit der Mannschaft von Coach Stephen Kenny. Wie auch die Live Trend Daten von Overlyzer zeigen, konnte Irland zu Hause gegen Luxemburg nie richtigen Druck aufbauen. Das Spiel war über 90 Minuten ausgeglichen und Luxemburg verzeichnete am Ende sogar mehr Schüsse aufs Tor. Der letzte Schuss in Richtung Torhüter Gavin Bazunu war dann drin: Gerson Rodrigues sorgte nach 85 Minuten für das 1:0 und damit auch den Endstand.
Slowakei blamiert sich gegen Malta
Die Slowakei musste gegen den krassen Außenseiter Malta zwar keine Niederlage einstecken, aber das 2:2 gegen die beherzt aufspielenden Malteser fühlt sich dennoch wie eine Niederlage an. Bereits nach 20 Minuten lagen die Gastgeber nach Toren von Gambin und Satariano mit 0:2 in Rückstand. Unmittelbar nach der Pause glichen die Slowaken durch einen Doppelschlag mit Kopfballtoren von Strelec und Skriniar aus und alles wirkte so, als würde die Mannschaft von Stefan Tarkovic den standesgemäßen Heimsieg einfahren. In weiterer Folge ließ der Druck der Slowaken aber wieder nach und Malta konnte das Unentschieden halten. Dabei schossen die Malteser sogar einmal mehr aufs Tor als die Slowaken, die vor allem in letzter Instanz zu unentschlossen und unkreativ agierten. Nach dem 0:0 auf Zypern ist im zweiten Spiel die zweite slowakische Enttäuschung perfekt.
Die Türkei präsentiert sich beeindruckend
Nach dem 4:2-Heimsieg über die Niederlande setzte die Türkei im Spiel auf neutralem Rasen gegen Norwegen das nächste kräftige Ausrufezeichen. Durch zwei Tore von Ozan Tufan und einen Treffer von Caglar Söyüncü gewannen die Türken gegen die aufstrebenden Norweger mit 3:0. Norwegen-Coach Stale Solbakken ließ all seine Stars, wie etwa Erling Braut Haaland, Alexander Sörloth und Martin Ödegaard auflaufen – den enorm selbstbewussten Türken konnte Norwegen dennoch nichts entgegensetzen. Als Mittelfeldspieler Kristian Thorstvedt zehn Minuten vor Schluss mit einer roten Karte vom Platz flog, war auch der letzte Anflug von Druck von norwegischer Seite verschwunden. Bei den siegreichen Türken unter anderem mit dabei: Der gebürtige Wiener Mert Müldür, der als Rechtsverteidiger durchspielte.
Spanien besiegt Georgien in letzter Minute
79% Ballbesitz, 95 vorgetragene Angriffe – und dennoch dauerte es bis in die Nachspielzeit, bis Spanien auswärts in Georgien die drei Punkte fixieren konnte. Georgien war kurz vor der Pause durch einen Treffer von Khvicha Kvaratskhelia mit 1:0 in Führung gegangen, nachdem man die erste Halbzeit phasenweise offen gestalten konnte. In der zweiten Halbzeit präsentierte sich Georgien aber ultradefensiv und Spanien kam nach und nach zu mehr Torchancen. Ferran Torres gelang nach 56 Minuten der Ausgleich. Den Schlusspunkt setzte Spanien erst in der Nachspielzeit: Dani Olmo, Mittelfeldspieler von RB Leipzig, erzielte nach 92 Minuten im Zuge der letzten Drangperiode der Spanier das 2:1 und wendete damit eine Blamage ab. Unmittelbar danach flog auch noch der Georgier Levan Shengelia mit Rot vom Platz.
Dänemark trifft achtmal
Keine Überraschung, aber dennoch in dieser Klarheit unerwartet, war der 8:0-Sieg Dänemarks über die Republik Moldau. Die Dänen glänzten dabei mit Spielstärke und Effizienz. Von den zehn Schüssen, die direkt aufs Tor von Stanislav Namasco gingen, waren acht drin. Kasper Dolberg und der erst 20-jährige Mikkel Damsgaard erzielten dabei je zwei Tore. Die Dänen hatten das Spiel stets im Griff und bauten 75% Ballbesitz auf. Die technischen Stärken der Mannschaft von Kasper Hjulmand, der übrigens selbst nie Profispieler war, waren mehr als eine Nummer zu groß für die überforderten Moldauer. Die Dänen führen ihre Gruppe damit mit dem Punktemaximum und 10:0 Toren an. Nächster Gegner: Österreich.
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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