Wo alles begann: Yaya Touré kehrt nach Griechenland zurück
Weitere Länder 9.September.2018 Daniel Mandl 0
Knapp 700 Spiele bestritt der Ivorer Yaya Touré im Laufe seiner langen und ereignisreichen Karriere. Viermal wurde er zu Afrikas Fußballer des Jahres gekürt, er gewann die Champions League, drei englische und zwei spanische Meisterschaften. Was viele nicht mehr wissen: Er gewann 2006 auch das Double in Griechenland – und das will er 2018/19 wieder schaffen!
Bevor der kraftvolle defensive Mittelfeldspieler Weltklasseleistungen bei Barcelona und Manchester City abrief, lief er lange unter dem Radar. Im Jahr 2001 wechselte Touré vom ivorischen Ausbildungsklub ASEC Mimosas nach Belgien, wo er bei Beveren unterkam. Der Verein, den es heute in seiner damaligen Form nicht mehr gibt, hatte damals ein interessantes Ausbildungskonzept, wonach fast nur Spieler von der Elfenbeinküste im Kader standen. So kam es, dass Kicker wie Arthur Boka, Emmanuel Eboué, Gervinho und eben Yaya Touré bei den Gelb-Blauen die ersten Schritte in Europa machten. Mitte der 2000er-Jahre kam es schon mal vor, dass bis zu 17 ivorische Spieler im Kader Beverens standen.
Über die Ukraine und Griechenland in die große Fußballwelt
Nach zwei Jahren in Belgien wurde Yaya Touré von Metalurg Donetsk verpflichtet, wo er sich 1 ½ Jahre in einer härteren Liga stabilisierte, ehe er im Sommer 2005 – damals 22 Jahre alt – nach Griechenland wechselte. Bei Serienmeister Olympiakos sah man erst so richtig das Potential des präsenten Sechsers mit Offensivqualitäten. Touré spielte in der Champions League gegen Teams wie Real Madrid und Lyon, hielt Spielern wie Predrag Djordjevic, dem zyprischen Urgestein Yiannis Okkas und auch dem alternden Rivaldo den Rücken frei. In Piräus blieb er aber nur ein Jahr – danach wurde er um 5,5 Millionen Euro von Monaco verpflichtet. Aber auch in der Ligue 1 hielt es Touré nicht lange, zumal Barcelona nicht einmal ein Jahr später neun Millionen auf den Tisch legte. Der Rest ist Geschichte.
Ein ewiger „Champ“
Von 2007 bis 2018 spielte Touré auf absolutem Top-Level, gehörte nahezu durchgängig zu den besten Mittelfeldspielern der Welt. Vor einem Jahr kam es in Manchester aber zum Zerwürfnis mit Trainer Pep Guardiola, dem er Rassismus vorwarf. In der Liga brachte es Touré 2017/18 nur noch auf zehn Einsätze, davon lediglich einer von Beginn an. Der Abschied von den Citizens nach acht Jahren und damit der längsten Vereinszugehörigkeit seiner Karriere hatte einen fahlen Beigeschmack. Schon früh wurde gemunkelt, wo es den mittlerweile 35-Jährigen wohl hinverschlagen werde. Interesse von West Ham United, Everton und Olympique Marseille wurde abgeschmettert. Yaya sei ein „Champ“, wie sein Manager bekanntgab. Also wurde es eine Mannschaft, die Titelansprüche hat.
Neustart in Piräus – mit Touré als Leader
Bei Olympiakos Piräus ging es in der vergangenen Saison drunter und drüber. Es ging sogar so weit, dass Klubeigentümer Evangelos Marinakis die gesamte Mannschaft suspendierte und Ex-Salzburg-Coach Óscar García den Rücktritt nahelegte, der sich wiederum nicht zweimal bitten ließ. Erstmals seit acht Jahren wurde das Team aus Piräus nicht Meister und der große Kaderumbruch folgte natürlich auf den Fuß. Zahlreiche Spieler wurden verkauft, wodurch insgesamt 13,4 Millionen Euro eingenommen wurden. Eingekauft wurde verhältnismäßig bodenständig und günstig: In großem Maße bediente man sich an den besten Spielern der kleineren Ligakonkurrenten, dazu kamen aber auch einige Top-Leute, wie der Brasilianer Guilherme, der Israeli Natcho, Ex-Bologna-Legionär Torosidis oder Giannis Fetfatzidis, der zuletzt in Saudi-Arabien spielte. Ausgegeben wurden dabei etwas mehr als fünf Millionen Euro – Handgelder exklusive…
Einjahresvertrag für den einstigen Top-Star
Die Verpflichtung von Yaya Touré ist natürlich als Königstransfer, andererseits aber auch als eine Art Versöhnungsgeschenk für die Fans zu werten. Touré macht keinen Hehl daraus, dass er zu Olympiakos eine besondere Beziehung pflegt, zumal hier erst alles interessant zu werden begann. Das Ziel ist klar: Meistertitel, ohne Wenn und Aber – auch weil man in der Europa League bereits im Playoff am FC Burnley scheiterte und die Doppelbelastung früh wegfällt. Touré wird zumindest 2018/19 bei diesem Vorhaben behilflich sein. Der 99-fache Nationalspieler der Elfenbeinküste unterschrieb – vorerst – einen Einjahresvertrag.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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