Wie aussagekräftig ist die FIFA-Weltrangliste wirklich?
Fußball international 12.November.2014 Markus Bariszlovich 3
Jeden Monat dasselbe. Die FIFA-Weltrangliste erscheint, es wird berichtet auf welcher Position Österreich ist und dann verschwindet sie wieder in die Bedeutungslosigkeit – bis nächsten Monat oder bis ein Großereignis stattfindet und anhand dieser Liste Lostöpfe ermittelt werden. Doch was sagt diese Weltrangliste wirklich aus?
Geschichte und Berechnung
Die FIFA-Weltrangliste, offiziell FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste gibt es seit 1992 und reiht seit jeher alle Nationalmannschaften die zur FIFA gehören. Sieben Mannschaften führten diese Wertung bislang an, diese wären: Argentinien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande. Die Seleção hielt den Platz an der Sonne insgesamt am Längsten. Österreich belegt im Oktober 2014 den respektablen 29. Rang. Den absoluten Höhepunkt erreichte das Team im Mai 1999 mit dem 17. Platz. Danach ging es steil bergab und Österreich rasselte im Juli 2008 auf Platz 105. Wie es dazu kam und warum diese Platzierung eine der größten Schwächen der Weltrangliste perfekt darstellt, wird später genauer beleuchtet.
Seit der Einführung der Weltrangliste gab es immer wieder Änderungen an der Formel mit der die Weltrangliste ermittelt wird. Vereinfacht kann man sagen dass alle „A-Nationalmannschaftsspiele“ der letzten vier Jahre in Betracht gezogen werden, dabei findet jedoch eine jährliche Abwertung statt. Dies bedeutet konkret, dass ein Spiel, welches vor zwei Jahren ausgetragen wurde, weniger bedeutet als ein Spiel, welches gestern absolviert wurde. Punkte für einzelne Spiele werden von vielen Faktoren beeinflusst, Stärke des Kontinentalverbands, Wichtigkeit des Spiels, Stärke des Gegners und Ausgang des Spiels.
Ausgang des Spiels ist selbsterklärend. Für einen Sieg gibt es drei Punkte, für ein Unentschieden einen Punkt und eine Niederlage bringt null Punkte. Falls ein Spiel durch ein Elfmeterschießen entschieden werden muss, gibt es zwei Punkte für einen Sieg und einen Punkt für eine Niederlage.
Stärke des Gegners ist da schon komplizierter. Hier rechnet man 200 minus dem Rang des Gegners. Selbstverständlich gibt es für einen Sieg gegen einen besseren Gegner mehr Punkte als für einen Sieg gegen einen schlechten. Beziehen wir dieses Beispiel auf die aktuelle Weltrangliste, so beträgt der Wert für einen Sieg gegen den Vierten der Weltrangliste, Belgien, 196 Punkte. Schlägt man jedoch nur die Nationalmannschaft von Tadschikistan, Nummer 134 der Welt, gibt es einen Wert von 66. Ausnahmen bilden alle Teams ab Rang 150. Für diese gilt automatisch der Wert 50. Ob man also Kirgisistan, 150. in der Weltrangliste, oder einen der beiden letztplatzierten San Marino oder Bhutan schlägt, spielt für die Weltrangliste keine Rolle.
Die Wichtigkeit des Spiels bezieht sich auf den Wettbewerb in dem die Partie absolviert wurde. Ein Weltmeisterschaftsspiel zählt dabei naturgemäß mehr als ein Freundschaftsspiel. Spiele bei Kontinentalmeisterschaften, sprich: Europameisterschaft, Africa Cup of Nations, Copa America und Konsorten haben, nach Weltmeisterschaften, den zweithöchsten Faktor, Qualifikationsspiele reihen sich dahinter ein. Freundschaftsspiele haben den geringsten Wert.
Die Stärke des Kontinentalverbandes aus dem der Gegner kommt spielt ebenfalls eine Rolle. Kommt der Gegner aus Südamerika, dem – laut FIFA-Weltrangliste – stärksten Verband, lautet der Faktor 1,00. Europa zählt 0,99 Punkte. Ein Sieg gegen eine Nation aus dem Rest der Welt bringt einen Faktor von 0,85 mit sich.
Nehmen wir an dass Österreich im November sowohl Russland in der EM-Qualifikation und Brasilien in einem freundschaftlichen Vergleich besiegt. Ein Sieg gegen Russland bringt drei Punkte, die Stärke Russlands einen Faktor von 170, der Faktor für ein Qualifikationsspiel beträgt 2,5 und da Russland Teil der UEFA ist gibt es einen Faktor von 0,99 obendrauf. Insgesamt ergibt das 1262 Punkte. Wird Brasilien in Wien geschlagen gibt es jedoch nur 579 Punkte. Dies zeigt wie wichtig Bewerbsspiele in der Weltrangliste sind. Ein Sieg gegen Russland, in der Weltrangliste 24 Plätze hinter Brasilien, bringt 683 Punkte mehr.
Hat man dann einmal alle Zahlen beieinander, Punkte gesamt und Punkte des aktuellen Monats, minus den Punkten des aktuellen Monats vor vier Jahren, welche herausfallen, ergibt sich eine Gesamtpunktezahl. Nach dieser Punktezahl werden dann die Mannschaften gereiht.
Auf der nächsten Seite unserer Analyse über die FIFA-Weltrangliste lest ihr über Kuriositäten und weitere interessante Platzierungen.
Markus Bariszlovich
- Die FIFA und die Korruption: Eine Geschichte der Schande rund um die Weltmeisterschaften in Russland und Katar
- Platz 2 in Reichweite: Aber reicht das für das ÖFB-Team, um am Playoff teilzunehmen?
- Aus der Statistik-Ecke: So wird man Weltmeister
- WM 2002: Ronaldo erledigt Deutschland und sichert Brasilien den fünften WM-Titel
- Besondere Tore
- Die bunte Welt des Fußballs
- Europameisterschaft
- Internationale Stars
- Argentinien
- Australien
- Belgien
- Brasilien
- Chile
- Dänemark
- Deutschland
- Andreas Brehme
- Andreas Möller
- Berti Vogts
- Christoph Daum
- Franz Beckenbauer
- Fritz Walter
- Gerd Müller
- Günther Netzer
- Helmut Rahn
- Jürgen Klinsmann
- Jürgen Klopp
- Karl-Heinz Rummenigge
- Lothar Matthäus
- Lukas Podolski
- Manuel Neuer
- Miroslav Klose
- Oliver Bierhoff
- Oliver Kahn
- Philipp Lahm
- Rudi Völler
- Sepp Maier
- Thomas Häßler
- Thomas Müller
- Thomas Tuchel
- Toni Schumacher
- Toni Turek
- Udo Lattek
- Uli Hoeneß
- Uwe Seeler
- Elfenbeinküste
- England
- Finnland
- Frankreich
- Irland
- Italien
- Alessandro Del Piero
- Alessandro Nesta
- Andrea Pirlo
- Christian Vieri
- Claudio Gentile
- Dino Zoff
- Fabio Cannavaro
- Francesco Totti
- Franco Baresi
- Gaetano Scirea
- Giacinto Facchetti
- Gianluca Vialli
- Gianluigi Buffon
- Giuseppe Bergomi
- Giuseppe Meazza
- Luigi Riva
- Marco Tardelli
- Mario Balotelli
- Paolo Maldini
- Paolo Rossi
- Roberto Baggio
- Sandro Mazzola
- Kamerun
- Kolumbien
- Liberia
- Mexiko
- Niederlande
- Nigeria
- Nordirland
- Norwegen
- Portugal
- Schottland
- Schweden
- Schweiz
- Spanien
- Ungarn
- Uruguay
- USA
- Wales
- Österreich
- Legendäre Legionäre
- Alexander Zickler
- Antonin Panenka
- Axel Lawaree
- Branko Boskovic
- Carsten Jancker
- Dejan Savicevic
- Geir Frigard
- Hamdi Salihi
- Hansi Müller
- Jan Åge Fjørtoft
- Jocelyn Blanchard
- Joey Didulica
- Jonathan Soriano
- Kevin Kampl
- Lajos Détári
- Maciej Sliwowski
- Marek Kincl
- Mario Kempes
- Mario Tokic
- Milenko Acimovic
- Nestor Gorosito
- Nikica Jelavic
- Nikola Jurčević
- Olaf Marschall
- Oliver Bierhoff
- Patrik Jezek
- Radoslaw Gilewicz
- Rene Wagner
- Roger Ljung
- Sadio Mané
- Samir Muratovic
- Sigurd Rushfeldt
- Somen Tchoyi
- Steffen Hofmann
- Szabolcs Sáfár
- Tibor Nyilasi
- Trifon Ivanov
- Valdas Ivanauskas
- Vladimir Janocko
- Zlatko Kranjcar
- Nationale Stars
- Aleksandar Dragovic
- Andi Ogris
- Andreas Herzog
- Andreas Ivanschitz
- Bruno Pezzey
- Christian Fuchs
- David Alaba
- Deni Alar
- Didi Kühbauer
- Ernst Happel
- Ernst Ocwirk
- Felix Gasselich
- Franz Wohlfahrt
- Friedl Koncilia
- Gustl Starek
- Hans Krankl
- Herbert Prohaska
- Heribert Weber
- Ivica Vastic
- Julian Baumgartlinger
- Kevin Wimmer
- Kurt Jara
- Marc Janko
- Marcel Sabitzer
- Mario Haas
- Marko Arnautovic
- Martin Harnik
- Martin Hinteregger
- Matthias Sindelar
- Michael Konsel
- Otto Konrad
- Peter Stöger
- Sebastian Prödl
- Toni Polster
- Ümit Korkmaz
- Veli Kavlak
- Walter Schachner
- Walter Zeman
- Zlatko Junuzovic
- Nationalmannschaft
- Österreichische Vereine
- Legendäre Legionäre
- Weltmeisterschaft