Die nationalen Meisterschaften neigen sich dem Ende zu und außer in Deutschland kämpfen auch im Rest der Welt österreichische Legionäre um Europacup, Punkte und... Wie geht es den Legionären? – Die Spieler in den europäischen Top11-30-Ligen

Die nationalen Meisterschaften neigen sich dem Ende zu und außer in Deutschland kämpfen auch im Rest der Welt österreichische Legionäre um Europacup, Punkte und Prämien. Abseits.at bietet einen Überblick und hat die wichtigen Statistiken zusammengefasst. Diesmal sind die Kicker in den Ligen der Ränge 11 bis 30 der UEFA-Fünfjahreswertung dran.

 

Türkei

Ekrem Dag – Besiktas Istanbul

Für den ehemaligen Sturm-Graz-Spieler läuft es diese Saison recht gut, bis dato stehen 22 Ligaspiele zu Buche. Ihm kommt seine Vielseitigkeit zu Gute. Immer wieder, wie schon in den letzten Meisterschaftsrunden gegen Samsunspor und davor Karabükspor, spielte er auch auf der linken Abwehrseite. Besiktas spielte am Montagabend im Meisterplay-off gegen Galatasaray (0:2). Egal, ob sein Verein in die Champions League – der Erste ist fix qualifiziert, der Zweite steigt in die zweite Qualifikationsrunde ein – oder die Europa League kommt, Dag wird dabei sein. Bis Juni 2013 besitzt er noch einen Vertrag bei den Schwarz-Weißen.

 

Veli Kavlak – Besiktas Istanbul

Der 23-Jährige hat es geschafft. Insgesamt absolvierte der Ex-Rapidler 40 Partien für Besiktas, erzielte zwei Tore und kam auf vier Assists. Er wurde nur sechs Mal ausgewechselt, laborierte noch dazu zwischen Ende Februar und Anfang März an Oberschenkelproblemen. Die Konkurrenz im zentralen Mittelfeld ist mit Mehmet Aurelio oder Fabian Ernst zwar groß, dennoch schaffte es Kavlak, sich nach dem überfälligen Schritt zu einem europäischen Topklub zu etablieren. Bei weiterhin tollen Leistungen steht natürlich ein großes Fragezeichen hinter einem Verbleib bis 2015.

 

Tanju Kayhan – Besiktas Istanbul

Der Außenverteidiger ist der Dritte im Bunde der austro-türkischen Connection am Bosporus. Kayhan biss sich in die Saison rein, erkämpfte sich Ende Jänner, Anfang Februar einen Stammplatz. Leider zog er sich eine Schulterverletzung zu und wird sich wohl erst wieder in die Saison 2011/12 in der Vorbereitung beweisen können. Bis dahin muss er seinen österreichischen Kollegen beim Kampf um Meisterschaft und Champions League die Daumen halten. Großen Stress hat er allerdings nicht, immerhin läuft sein Vertrag noch drei Jahre.

 

Yasin Pehlivan – Gaziantepspor

Es sah eine Zeit lang düster aus. Erst ab November hatte sich der Mittelfeldabräumer ins Team gespielt. Als es dann persönlich in Form von Einsätzen persönlich bergauf ging, kam der Klub nicht unten raus – und das, obwohl der Klub aus Gaziantep im Sommer noch Europa League gespielt hatte, aber in der dritten Qualifikationsrunde an Legia Warschau scheiterte. Doch die Ergebnisse stabilisierten sich und der Klub aus Südostanatolien setzte ab Mitte Februar den Blinker und parkte sich am Ende auf dem zufriedenstellenden zehnten Platz, nur einen Punkt und zwei Ränge hinter dem Europa League-Play-off, ein. Insgesamt absolvierte Pehlivan, der noch vier Jahre an Gaziantep gebunden ist, 23 Spiele für seinen neuen Arbeitgeber und bereitete zwei Tore vor. Sein einziges, das er selber schoss, war noch dazu sehenswert.

 

Schweiz

Aleksandar Dragovic – FC Basel

Es war der richtige Schritt zu richtigen Zeit. In Super League und Champions League überzeugte der Wiener so gut wie restlos. Wie ernst zu nehmen Gerüchte bezüglich eines Wechsels zu einem europäischen Topklub sind – sehr konkret dürfte das Interesse von Inter Mailand sein, die Namen FC Barcelona, Arsenal FC oder Borussia Dortmund fielen in eher weniger seriösen Medien auch immer wieder – ist noch nicht bekannt. Fakt ist, dass Dragovic, der bis 2015 noch an den Verein gebunden ist, gut abwägen muss. Denn das erfolgreiche Team, das europäisch in einem Feuerball in der Münchner Allianzarena verglühte, droht auseinander zu brechen. Shaqiri (Bayern) und Xhaka (Mönchengladbach) sind so gut wie weg, die Leistungen der Fink/Vogel-Elf wecken Begehrlichkeiten. Wie gut der Wiener aussieht, wenn die kreativen Offensivkräfte fort sind, ist ein großes Fragezeichen. Doch schon mit seinem Transfer in die Schweiz bewies er Weitblick, warum sollte dieser verloren gegangen sein?

 

Schottland

Thomas Piermayr – Inverness Caledonian Thistle

Der ehemalige LASK-Spieler ist in der harten schottischen Liga angekommen. 18 Spiele absolvierte der 22-jährige Rechtsverteidiger für den Klub von der Mündung des Flusses Ness. Seit Ende März gab es keine Einsatzminuten mehr, in den letzten zwei Runden spielte er nicht mehr. Gemeinsam mit einigen anderen Spielern fiel er Umstellungen von Coach Terry Butcher zum Opfer. Laut lokalen Medien steht Piermayr auf einer Liste von Spielern, deren Vertragssituation noch nicht geklärt ist. Schwankende Leistungen, vor allem zur Mitte der Spielzeit, könnten ihn ein weiteres Jahr in Schottland kosten.

 

Polen

Daniel Sikorski – Polonia Warschau

Der heute 24-jährige Mittelstürmer, der fünf Jahre für die Bayern Amateure kickte, fristet ein tristes Dasein in der polnischen Hauptstadt. 15 Einsätze, nie über die volle Distanz, stehen für den Mittelstürmer beim aktuellen Tabellenfünften zu Buche. Treffen konnte er dabei nicht. Im Frühjahr absolvierte er nur zwölf Minuten als Einwechselspieler, die Zeichen stehen auf Abschied. Die Verantwortlichen zeigen sich enttäuscht, vertraute man dem gebürtigen Polen doch so, dass sie ihm nach sechs Toren und vier Assists für Gornik Zabrze einen Vierjahresvertrag gab. Und da die Tore fehlen, ist ein Verbleib über den Sommer hinaus wohl undenkbar.

 

Ronald Gercaliu – LKS Łódź

Bei Ingolstadt im Februar entlassen, verdingt sich der gebürtige Albanier mittlerweile in Polen. Sportlich läuft es für Gercaliu sehr gut. Er absolvierte alle neun möglichen Partien in der drittgrößten Stadt des Landes, wurde nur einmal ausgewechselt und erzielte am 24. März sein Premierentor in der Ekstraklasa. Das ist ein gutes Argument für einen Vertrag, der über den Sommer hinaus geht, auch wenn es dann wohl in die zweithöchste Spielklasse geht, da Łódź nur auf dem vorletzten Platz steht.

 

Norwegen

Martin Pusic – Valerenga Oslo

Bei Hull City hat es nicht geklappt, nun heißt es Norwegen statt England. Das Land der Skispringer und Biathleten verhalf schon Paul Scharner und Roman Kienast zu Nationalteamehren, nun soll der fünffache norwegische Meister dem 24-jährigen Wiener zu Ruhm und Glorie verhelfen. Der Linksaußen hinterließ mit einem Tor im ersten Spiel der Saison Ende März gleich eine Duftmarke, lief in den nächsten beiden Spielen auch auf. Gegen Nachzügler Lilleström war er am vergangenen Wochenende nicht dabei. Unterschrieben hat er bis Ende des Jahres. Schießt er seine Tore, wird er vielleicht auch das hundertjährige Vereinsjubiläum am 29. Juli 2013 in blau-weiß miterleben dürfen.

Mato Simunovic (26), bis Anfang März im Land des 16. der Fünfjahreswertung, Zypern, bei Anagennisi Derynia eigentlich Stammspieler, verließ Zypern und steht nun bei Ordabasy Schymkent in Kasachstan unter Vertrag. Der Verein aus dem Süden des Landes wurde 2011 Tabellensechster.

Im nächsten Teil geht es um weitere ÖFB-Profis, die etwas aus dem Blickfeld geraten sind. Mit dabei sind Thomas Pichlmann, Michael Gspurning und die Deutschland-Legionäre in der zweiten Bundesliga.

Georg Sander, abseits.at

Georg Sander

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