Die ÖFB Außenstelle deutsche Bundesliga wurde bereits beackert. Zur Mitte der Übertrittszeit wenden wir uns den Legionären in den anderen Topligen zu. Wer kickt... Wie geht es den Legionären? – Die Spieler in den Top 10-Ligen (4)

Die ÖFB Außenstelle deutsche Bundesliga wurde bereits beackert. Zur Mitte der Übertrittszeit wenden wir uns den Legionären in den anderen Topligen zu. Wer kickt wo, wie stehen die Chancen auf einen Stammplatz oder wo soll es hingehen?

England

Andreas Weimann – Aston Villa

Nach einer Bänderverletzung wieder fit, möchte der 21-jährige Wiener nun durchstarten. Nach mehreren Talentproben, insgesamt 15 Spiele in der Premier League sowie zwei Toren, soll die Spielzeit 2012/13 seine werden. Immerhin holte der Verein aus Birmingham zwar mit dem Australier Brett Holman einen Mann die Offensive, dessen Stammposition aber eher links außen ist. So bleiben als Konkurrenz die bekannten Spieler Darren Bent und Gabriel Agbonlahor sowie der englische U21-Teamstürmer Nathan Delfouneso. Richtig erdrückend stärker sind diese aber nicht. Bent ist mit 22 Ligaspielen und fünf Toren die Nummer eins, Agbonlahor brauchte für seine fünf Tore 33 Spiele, Delfouneso für zwei 30 Spiele. Die Chancen stehen also gut, dass Weimann durchstartet.

Italien

György Garics – FC Bologna

Nach einem halben Jahr Pause zwischen Februar und November 2011 sowie einer einmonatigen Pause wegen einer Ellbogenverletzung zwischen Mitte März und April 2012 machte der Rechtsverteidiger seine Spiele. In 18 Einsätzen in der Liga erzielte er ein Tor und lieferte einen Assist. Ausbaufähige Werte, kam er doch auch des Öfteren, vor allem zum Ende der Saison hin, zu einigen Einsätzen im rechten Mittelfeld im 3-4-2-1. Es ist davon auszugehen, dass er auch im kommenden Jahr auf seine Spiele kommt, dem 28-jährigen gebürtigen Ungar fehlen aber die Momente nach vorne, die sich später in der Tor- und Assistwertung niederschlagen.

Dejan Stojanovic – FC Bologna

Der ehemalige Lustenau-Keeper wechselte vor einem Jahr zum FC Bologna. Er absolvierte viele Spiele in der Primavera, der italienischen Nachwuchsmeisterschaft, und saß am Ende der Saison schon auf der Bank. In Bologna hält man große Stücke auf den mazedonisch-österreichischen Doppelstaatsbürger. Gerade in Italien wird von einem Spieler Routine verlangt, aber es kann sehr schnell gehen. Mit Gianluca Curci (27) wurde noch dazu ein neuer Keeper verpflichtet. Mit 19 Jahren muss man aber auch noch nicht Stammgoalie in der Serie A sein.

Lukas Spendlhofer – Inter Mailand

Der 19-jährige Innenverteidiger wechselte Anfang 2011 in den Nachwuchs des italienischen Traditionsvereins, direkt aus der AKA St. Pölten. Die Gazzetta dello Sport bezeichnete ihn als Architekten der U19, dem Gewinner der Jugend-Champions-League. Bari und Modena, beide in der Serie B engagiert, würden sich die Dienste des Defensivakteurs, der auch im Mittelfeld spielen kann, gerne für die kommende Spielzeit auf Leihbasis sichern. Bari sagte er schon ab, anscheinend will er bleiben, übernahm doch sein Nachwuchscoach Andrea Stramaccioni die erste Mannschaft.

Marcel Büchel – AC Siena

Der Wuschelkopf, der seinerzeit, als Salzburg noch in die Europa-League-Gruppenphase kam, für Juventus im Europacup in Wals-Siezenheim für die Profis debütierte, verbrachte die Saison 2011/12 bei AS Gubbio. Nun steht der 21-jährige Offensivspieler bei Siena unter Vertrag. Am Anfang der Vorbereitung musste er noch aufholen, dann kam er schon zu Testspieleinsätzen. So kam er gegen Aris Saloniki für Linksverteidiger Matteo Rubin aufs Feld. Durchbeißen, durchhalten, dann wird er auf seine Spiele kommen.

Alexander Manninger – ???

120 bis 150 Kicker sind im Sommer beim AMS gemeldet, der ehemalige Juventus Turin-Torhüter Alexander Manninger (35) ist einer davon. Wie es mit ihm weiter geht, ist offen. Der Salzburger ist recht alt, hatte in den letzten vier Jahren keinen schlecht dotierten Vertrag bei der „alten Dame“. Wer also den früheren Nationalteamkeeper aufnimmt, wird sicherlich ein paar Euros brauchen. Ein Karriereausklang im Unterhaus steht ebenso im Raum, wie ein Vertrag bei einem Verein, der Ende August noch kurzfristig einen soliden und erfahrenen Schlussmann braucht. Nach Engagements in England, Italien und Spanien würde sich Deutschland anbieten. Bei ihm wird es aber wohl noch bis zum Ende der Transferperiode dauern, bis es Klarheit über seine Zukunft gibt.

Portugal

Marc Janko – FC Porto

Und es zwicken wieder die Muskeln. Der Teamstürmer pausiert noch bis Ende August. Bei Portugals Vorzeigeklub begann es seit seinem Wechsel im Winter gut, gegen Ende der Saison konnte er an seine Leistungen aber nicht mehr anknüpfen, musste auf der Bank Platz nehmen. Nun kommen eben wieder die muskulären Probleme, kein guter Zeitpunkt. Zwar startet die Liga ohnehin erst Ende August, die Vorzeichen stehen aber keineswegs gut. Beobachter des Nationalteams wissen, wie wichtig die Flügelspieler für Janko sind, die Abstimmung kann aber ohne Training nicht gut geübt werden. Der 28-Jährige wird sich durchbeißen müssen – etwas, was er am Ende seiner Engagements in Salzburg und Enschede nicht tat.

Ukraine

Markus Berger – FC Chernomorets Odessa

Drei Spiele in der Saison 2012/13, drei Einsätze über 90 Minuten. In Odessa ist der Innenverteidiger gesetzt, genießt das Vertrauen von Trainer Roman Grygorchuk. Dieser spielte übrigens im Frühjahr 1994 in St. Pölten. In der starken Liga des EM-Gastgebers wird auf den 27-Jährigen viel Arbeit zukommen, das Ziel des Hafenstadtklubs ist ein Platz im Mittelfeld. Bei entsprechenden Leistungen könnte einer der Branchenführer aus Kiew, Donetsk oder Kharkiv auf ihn aufmerksam werden und somit vielleicht auch endlich der Teamchef. Berger kann immerhin auf einen reichen Erfahrungsschatz von über 70 Einsätzen in Portugal verweisen.

Niederlande

Marcel Ritzmaier – PSV Eindhoven

Mit Dick Advocaat hat der Mittelfeldspieler einen neuen Trainer, mit Mark van Bommel einen Mitspieler, von dem er viel lernen kann. In der Vorbereitung durfte er neulich statt Kevin Strootman ran, Routinier Orlando Engelaar ist ebenfalls verletzt. Beim Sieg über PAOK Saloniki durfte er am 27. Juli eine Halbzeit mitspielen, im Test gegen Union Berlin wenige Tage später nicht. Somit scheint Ritzmaier mit dem neuen Trainer näher an die erste Mannschaft des Philips Sportvereins gerückt zu sein. Und von Advocaat und van Bommel kann er auch viel lernen. Drei Saisoneinsätze sollte er überbieten können.

Tobias Kainz – SC Heerenveen

Der 19-Jährige hat ebenfalls einen neuen Trainer. Seit Anfang Juli schwingt Marco van Basten das Zepter in Heerenveen. So nah wie Ritzmaier ist er aber nicht an der Mannschaft dran, er bestritt die Vorbereitung mit Jong Heerenveen, hinterließ aber vor allem als Standardschütze einen bleibenden Eindruck. Im Mai vermeldete sturm12.at mögliches Interesse an dem Holland-Legionär, ergeben hat sich aber bis dato noch nichts.

Andreas Lasnik – NAC Breda

Ein Jahr hat der Freistoßspezialist noch Vertrag bei NAC Breda. Nun wird er, nachdem er im Herbst 2011 erst spät wechselte und die Vorbereitung mit Breda verpasste, die Chance, an seine Leistungen bei Willem II Tilburg anzuschließen. 2011/12 kam er über elf Kurzeinsätze und einen Assist nicht hinaus. In der Vorbereitung machte er einige starke Spiele, nun scheint er angekommen zu sein. Mit Ebi Smolarek konnte NAC einen erfahrenen Stürmer verpflichten, der gemeinsam mit dem Voitsberger eine gute Pre-Season absolvierte. Die Zeichen stehen also gut für Lasnik.

Griechenland

Jürgen Macho – ???

Was mit dem ehemaligen Teamkeeper passiert, ist noch nicht klar. Bei Panionios gibt es keine Zukunft, zu teuer ist der Tormann in Zeiten der Wirtschaftskrise. Ob er im Winter seiner Karriere noch einen Stammposten bekommt, ist dahingestellt. Er ist nach seiner Knieoperation nach wie vor noch nicht fit, wo es ihn hinzieht, ist komplett offen. Darüber hinaus hat er seit über einem Jahr kein Bewerbsspiel mehr absolviert, ein Karriereende ist nicht unwahrscheinlich.

Mario Hieblinger – LASK

Nach fünf Jahren bei Ergotelis auf Kreta ist der Innenverteidiger nach Österreich zurückgekehrt. Er wird der erneuerten Linzer Mannschaft in der Regionalliga Mitte zur Verfügung stehen und seine Karriere vielleicht noch mit dem Aufstieg in die zweite Liga krönen. 135 Spiele absolvierte er in der zweiten Leistungsstufe Österreichs für die Admira und Bad Bleiberg um die Jahrtausendwende. Es wäre für ihn schön, wenn er noch ein paar dazu machen könnte.

Georg Sander, abseits.at

Georg Sander

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