Wiederholung in Zeitlupe (19) – Der erste Weltmeister (KW 30)
Fußball international 1.August.2021 Marie Samstag
Jeden Sonntag wollen wir in dieser neuen Serie einen Blick in die Vergangenheit werfen: Wir spielen sozusagen einen Zuckerpass in den Rückraum und widmen uns kurz und bündig legendären Toren, Spielen, Fußballpersönlichkeiten, Ereignissen auf oder neben dem Platz und vielem mehr. Wir wollen Momente, Begebenheiten, Biografien im Stile von Zeitlupenwiederholungen aus dem TV nochmals Revue passieren lassen. Gedanken machen wir uns dabei über Vergangenes, das in der abgelaufenen Kalenderwoche stattgefunden hat: Heute reisen wir zum 30. Juli 1930 zurück und erinnern uns an den Tag als Uruguay die erste Fußbal‑WM gewann…
Primero Campeonato Mundial De Futbol – Heimvorteil für die „Urus“
Das kleinste spanischsprachige Land Südamerikas mit der Sonne in der Flagge wurde 1930 bei der erstmals ausgetragenen Fußballweltmeisterschaft Turniersieger. Der Triumph der „Urus“ hatte gleich mehrere Väter: Noch vor dem „Geburtskanal“ assistierte nämlich ein reicher Zahnarzt aus Montevideo, der 1924 der Nationalmannschaft Uruguays die Überfahrt zu den Olympischen Sommerspielen nach Frankreich ermöglichte. Bei dem seit 1908 unter den fünf färbigen Ringen ausgetragenem Sport dominierten zuvor nur europäische Mannschaften. Nachdem die „Urus“ im Finale die Schweiz schlugen, war jedoch allen klar, dass sich Fußball auf dem Weg zum Weltsport befand. Beim Folgeturnier in Amsterdam 1928 konnten die Blau-Weißen ihren Titel verteidigen. So wurde ihnen die Ehre zu Teil, die erste Weltmeisterschaft auszutragen. Die Idee dazu stammte von dem seit 1921 amtierenden FIFA-Präsidenten Jules Rimet, den Fußballfans heute vielfach nur mehr aus dem „Three Lions“-Song kennen. Rimet träumte von einem internationalen Gruppenwettkampf und sah in den vorangegangen olympischen Sommerspielen ein Vorbild für eine zukünftige Weltmeisterschaft.
Dreizehn Teilnehmer machten sich ohne Qualifikation auf den Weg nach Südamerika. Hauptaustragungsort war das Estadio Centenario. In einer Mischung aus Gruppen- und Ausscheidungsspielen sollte der Weltmeister ermittelt werden. Das Turnier wurde am 13. Juli mit der Partie Frankreich gegen Mexiko eröffnet: Es schneite, schließlich war Winter in Südamerika. Lucien Laurent erzielte für die Equipe tricolore das erste WM-Tor der Geschichte. Der spätere Weltmeister Uruguay hatte mit Rumänien und Peru in Gruppe 3 keine Probleme und siegte im Halbfinale gegen Jugoslawien mit 6:1. Im Endspiel traf man auf Argentinien.
Die stark rivalisierenden Fangruppen drängten in das 100.000 Plätze fassende Estadio Centenario: „Victoria o muerte“, skandierten die argentinischen Fans: „Sieg oder Tod“. Der belgische Schiedsrichter fürchtete um sein Leben und verlangte Personenschutz. Zahlreichen Zuschauern wurden die Revolver abgenommen – das waren noch Zeiten. Es folgte ein rasantes Fußballmatch: Die Argentinier dominierte die Anfangsphase, ehe die Hausherren durch einen Konter in Führung gingen. Die „Gauchos“ gaben jedoch nicht auf und drehten das Spiel. Mit 2:1 ging es in die Kabinen. Erst in der zweiten Hälfte wachte Uruguay so richtig auf und gewann mit 4:2. Die von Alberto Suppici trainierte Mannschaft krönte sich mit diesem Sieg über Argentinien – wie zwei Jahre zuvor bei den Olympischen Spielen – zum Turniersieger. Überwältigt wurde der folgende Tag zum Nationalfeiertag erklärt, während argentinische Fans die Botschaft Uruguays in Buenos Aires mit Steinen bewarfen.
Argentinien konnte – als Trost – mit Guillermo Stábile und seinen 8 Treffern den Torschützenkönig stellen. Der kopfballstarke Andrade – genannt „das schwarze Wunder“ – und Kapitän Nasazzi gehörten auf Seiten Uruguays zu den prägendsten Spielern des Turniers. Die Euphorie, die sich im Laufe der Weltmeisterschaft entzündet hatte, und der finanzielle Gewinn für den Veranstalter, waren dafür verantwortlich, dass die FIFA bald an eine Wiederholung des Wettbewerbs dachte. Der erste Sieger einer Fußball-WM ist und bleibt jedoch Uruguay. So steht es in den Geschichtsbüchern.
Marie Samstag, abseits.at
Marie Samstag
- Besondere Tore
- Die bunte Welt des Fußballs
- Europameisterschaft
- Internationale Stars
- Argentinien
- Australien
- Belgien
- Brasilien
- Chile
- Dänemark
- Deutschland
- Andreas Brehme
- Andreas Möller
- Berti Vogts
- Christoph Daum
- Franz Beckenbauer
- Fritz Walter
- Gerd Müller
- Günther Netzer
- Helmut Rahn
- Jürgen Klinsmann
- Jürgen Klopp
- Karl-Heinz Rummenigge
- Lothar Matthäus
- Lukas Podolski
- Manuel Neuer
- Miroslav Klose
- Oliver Bierhoff
- Oliver Kahn
- Philipp Lahm
- Rudi Völler
- Sepp Maier
- Thomas Häßler
- Thomas Müller
- Thomas Tuchel
- Toni Schumacher
- Toni Turek
- Udo Lattek
- Uli Hoeneß
- Uwe Seeler
- Elfenbeinküste
- England
- Finnland
- Frankreich
- Irland
- Italien
- Alessandro Del Piero
- Alessandro Nesta
- Andrea Pirlo
- Christian Vieri
- Claudio Gentile
- Dino Zoff
- Fabio Cannavaro
- Francesco Totti
- Franco Baresi
- Gaetano Scirea
- Giacinto Facchetti
- Gianluca Vialli
- Gianluigi Buffon
- Giuseppe Bergomi
- Giuseppe Meazza
- Luigi Riva
- Marco Tardelli
- Mario Balotelli
- Paolo Maldini
- Paolo Rossi
- Roberto Baggio
- Sandro Mazzola
- Kamerun
- Kolumbien
- Liberia
- Mexiko
- Niederlande
- Nigeria
- Nordirland
- Norwegen
- Portugal
- Schottland
- Schweden
- Schweiz
- Spanien
- Ungarn
- Uruguay
- USA
- Wales
- Österreich
- Legendäre Legionäre
- Alexander Zickler
- Antonin Panenka
- Axel Lawaree
- Branko Boskovic
- Carsten Jancker
- Dejan Savicevic
- Geir Frigard
- Hamdi Salihi
- Hansi Müller
- Jan Åge Fjørtoft
- Jocelyn Blanchard
- Joey Didulica
- Jonathan Soriano
- Kevin Kampl
- Lajos Détári
- Maciej Sliwowski
- Marek Kincl
- Mario Kempes
- Mario Tokic
- Milenko Acimovic
- Nestor Gorosito
- Nikica Jelavic
- Nikola Jurčević
- Olaf Marschall
- Oliver Bierhoff
- Patrik Jezek
- Radoslaw Gilewicz
- Rene Wagner
- Roger Ljung
- Sadio Mané
- Samir Muratovic
- Sigurd Rushfeldt
- Somen Tchoyi
- Steffen Hofmann
- Szabolcs Sáfár
- Tibor Nyilasi
- Trifon Ivanov
- Valdas Ivanauskas
- Vladimir Janocko
- Zlatko Kranjcar
- Nationale Stars
- Aleksandar Dragovic
- Andi Ogris
- Andreas Herzog
- Andreas Ivanschitz
- Bruno Pezzey
- Christian Fuchs
- David Alaba
- Deni Alar
- Didi Kühbauer
- Ernst Happel
- Ernst Ocwirk
- Felix Gasselich
- Franz Wohlfahrt
- Friedl Koncilia
- Gustl Starek
- Hans Krankl
- Herbert Prohaska
- Heribert Weber
- Ivica Vastic
- Julian Baumgartlinger
- Kevin Wimmer
- Kurt Jara
- Marc Janko
- Marcel Sabitzer
- Mario Haas
- Marko Arnautovic
- Martin Harnik
- Martin Hinteregger
- Matthias Sindelar
- Michael Konsel
- Otto Konrad
- Peter Stöger
- Sebastian Prödl
- Toni Polster
- Ümit Korkmaz
- Veli Kavlak
- Walter Schachner
- Walter Zeman
- Zlatko Junuzovic
- Nationalmannschaft
- Österreichische Vereine
- Legendäre Legionäre
- Weltmeisterschaft