Rafael Marquez genießt in Mexiko Legendenstatus und ist für die meisten seiner Landsleute im Nationalteam weiterhin unverzichtbar. Selbst seine angeblichen Verstrickungen in den internationalen Drogenhandel ändern daran bislang nichts.
Wie groß die sportliche Rolle von Rafael Marquez bei dieser Weltmeisterschaft sein wird, ist vor dem Turnierstart noch ungewiss. Schließlich ist der Mexikaner mittlerweile 39 Jahre alt und über seinen Zenit als Fußballer hinaus. Dennoch wurde er von Nationaltrainer Juan Carlos Osorio abermals in das Aufgebot der „El Tri“ berufen. Und dass obwohl Marquez seine Karriere nach der abgelaufenen Saison eigentlich beendet hatte – zumindest jene auf Vereinsebene.
Ohne Marquez geht eben (noch) nichts in der mexikanischen Nationalmannschaft. Der Wert des ehemaligen defensiven Mittelfeldspielers des FC Barcelona geht dabei über das reine Geschehen auf dem Platz hinaus. Bei vier Weltmeisterschaften hatte er sein Land zuvor als Kapitän angeführt – Weltrekord. Wenn so jemand seine fünfte WM spielen will, wird ihm im mexikanischen Verband keiner einen Stein in den Weg legen. Den vielleicht besten Fußballer, den das mittelamerikanische Land je hervorgebracht hat, im Kader zu haben, ist eben immer noch von größter Wichtigkeit.
So sehen es zumindest seine Landsleute, die ihren „Kaiser“ – so wird Marquez in Anlehnung an Franz Beckenbauer genannt – zutiefst verehren. Nicht Trainer Osorio sondern er habe angeblich das Sagen in der Kabine, sagt der mexikanische Sportjournalist Edgar Contreras: „Niemand hört auf Osorio. Aber wenn Rafa sagt: `Hinsetzen, Ruhe!`, dann ist Ruhe.“
Selbst vermeintliche Kontakte zur mexikanischen Drogenmafia können seinem Ruf scheinbar nichts anhaben. Gegen Marquez wurden im vergangenen August Sanktionen durch das Finanzministerium der USA verhängt. Er soll wie 43 mexikanische Firmen und 22 Mexikaner in den internationalen Drogenhandel verstrickt sein, dabei als Strohmann für das Flores-Kartell von Raul Flores Hernandez fungiert haben. Marquez streitet alles ab; nachgewiesen werden konnte ihm bislang nichts.
Die mexikanische Zeitung Reforma berichtete, dass die Kontakte zwischen Marquez und Hernandez jedoch ziemlich eng sein dürften. Raul Flores Castro, Sohn von Hernandez, sei sogar angeblich der Taufpate der ältesten Tochter von Marquez. Nach den Erkenntnissen der US-Ermittler dienten mehrere Firmen von Marquez dem Flores – Kartell dazu, dessen Kokain-Einnahmen zu waschen. Die Firmen wurden mittlerweile durch die mexikanischen Behörden geschlossen. Kein US-amerikanischer Konzern darf aktuell Geschäfte mit Marquez machen, so sehen es die Sanktionen vor.
Dies führt laut der Süddeutschen Zeitung zu kuriosen Szenen auf dem Trainingsplatz der Mexikaner, wo die Nationalspieler allesamt mit den Logos von Sponsoren wie Coca Cola trainieren. Nur das Leiberl von Marquez bleibt dabei frei von jeder Aufschrift, die ihn in die Nähe zu einem US-Konzern rücken könnte. In die USA einreisen darf Marquez momentan ebenfalls nicht.
Und dennoch: Das mexikanische Volk liebt seinen Kaiser, jubelt ihm weiterhin zu. Auch bei seiner kommenden fünften Weltmeisterschaft. No Marquez, no WM, eben.
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