In diesem Format berichten wir über die Geschehnisse rund um die 32 WM-Teilnehmer. Dieses Mal mit: Ibrahimovic macht einen Ibrahimovic, Maradona macht einen Maradona,... Rund um die WM: Drei Diven und milde Strafen

In diesem Format berichten wir über die Geschehnisse rund um die 32 WM-Teilnehmer. Dieses Mal mit: Ibrahimovic macht einen Ibrahimovic, Maradona macht einen Maradona, Zoff im brasilianischen Team und Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka im Glück.

Zlatans verletzter Stolz?

Er kann es einfach nicht lassen. Die Nicht-Nominierung für die Weltmeisterschaft für das schwedische Team – trotz stetiger öffentlicher Bewerbungen – hat Zlatan Ibrahimovic offensichtlich doch mehr zugesetzt. Anders sind die jüngsten Äußerungen gegenüber dem Drei-Kronen-Team im US-amerikanischen Fernsehsender ESPN wohl nicht zu erklären. Dort sagte der 36-Jährige, er habe das Gefühl, „dass ich es viel besser kann als sie [die schwedische Mannschaft]. Und das fühle ich immer noch.“ Später relativierte er zwar seine Aussage – jedoch nicht ohne auf seine Leistungen für Schweden hinzuweisen: „Aber es kommt eine Zeit, wo du sagst: Lass sie machen und lass sie es genießen. Denn wo ich herkam, war ich nicht willkommen. Ich bin durch all diese Dinge gegangen und wurde Kapitän dieses Teams. Größer als das geht es nicht.“

Neymar vs. Thiago Silva

Kommen wir nach Zlatan zur nächsten Primadonna des Weltfußballs: Neymar. Der stand zuletzt aufgrund seiner Spielweise sowie diverser Disziplinlosigkeiten auf dem Platz in der Kritik. In der Partie gegen Costa Rica sah der brasilianische Superstar die Gelbe Karte, weil er nach einer Entscheidung des Schiedsrichters Björn Kuipers den Ball wutentbrannt auf den Boden warf. Nun geht die Angst in Brasilien um, Neymar könnte mit einer weiteren solchen Aktion seine Teilnahme an einem möglichen Achtelfinale gegen Deutschland gefährden. Auch innerhalb des Teams werden kritische Stimmen über Neymars Verhalten laut. Verteidiger Thiago Silva sagte nach dem Spiel gegen Costa Rica: „Er ist für mich wie ein Stiefbruder, ich versuche, ihn zu schützen und ihm Ratschläge zu geben. Aber heute hat mich sein Verhalten sehr traurig gemacht“. Thiago Silva hatte in der 78. Minute den Costa Ricanern einen Ball zurückgegeben, den diese ins Aus gespielt hatten, um einen möglicherweise verletzten Spieler behandeln zu lassen. Neymar war daraufhin außer sich vor Wut auf den Kollegen. „Er hat mich schwer beleidigt. Ich verstehe ja, dass er nervös ist, aber …“, sagte der Verteidiger und fügte an: „Das war nicht der Ball, der uns zum Sieg getragen hätte.“ Neymars offensichtlich angespanntes Nervenkostüm könnte für die Selecao noch zu einem Problem werden.

Die verrückte Welt des Diego Maradona

Die Bewältigung von Trauer wird ja allgemein in fünf Phasen aufgeteilt. Auch das Verhalten von Diego Maradona während eines Fußballspiels kann in mehrere Phasen aufgeteilt werden, gesehen beim Last-Minute-Einzug Argentiniens in das Achtelfinale gegen Nigeria. Vor Spielbegin zeigte er sich noch entspannt als er mit einem weiblichen Fan der Nigerianer die Hüften schwang. Während des Spiels gab er erst verzweifelte Gebete zum Himmel ab, geriet dann aufgrund des Treffers von Lionel Messi in Ektase, während ihn der Ausgleich in eine tiefe Depression stürzte, die er offensichtlich nur mit einem kleinen Nickerchen verarbeiten konnte. Nach dem erlösenden 2:1 für Argentinien zeigte er dann dem Gegner den Mittelfinger. Als das schien Diego jedoch verausgabt zu haben: Nach dem Spiel musste er durch Helfer gestützt in den VIP-Bereich geführt werden, wo er ärztliche Hilfe in Anspruch nahm.

 Milde Strafen der Fifa

Mit überraschend milden Strafen hat die Fifa auf die Ereignisse in und nach dem Spiel zwischen der Schweiz und Serbien reagiert. Für ihre Doppeladler-Geste wurden Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka zu einer Strafzahlung von jeweils 8680 Euro verurteilt; Kollege Stephan Lichtsteiner muss nur 4340 Euro zahlen. Der serbische Verband wurde wegen des Fehlverhaltens der Fans mit einer Geldstrafe in Höhe von 46.860 Euro belegt. Zudem erhielt der Verband eine Verwarnung. Der serbische Trainer Mladen Krstajic und Verbandsboss Slavisa Kokeza müssen jeweils 4340 Euro zahlen. Krstajic hatte mit seinem Kriegsverbrecher-Vergleich in Zusammenhang mit dem deutschen Schiedsrichter Felix Brych (München) für einen Eklat gesorgt. „Ich würde ihn nach Den Haag schicken“, sagte der frühere Bundesligaprofi in Anspielung auf den Sitz des Kriegsverbrechertribunals für das ehemalige Jugoslawien. Dann ergänzte er: „Dort sollte ihm so der Prozess gemacht werden, wie sie uns (im Spiel) den Prozess gemacht haben.“Auch gegen Kokeza ging die Fifa aufgrund fragwürdiger Kommentare vor. Die serbischen Fans waren in den Fokus des Weltverbandes geraten, weil nationalistisch gesinnte Anhänger während des Spiels mehrmals „Töte den Albaner“ skandiert haben.

Ral, abseits.at

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