In dieser Serie wollen wir euch außergewöhnliche Fußballstadien und ihre Geschichte näher vorstellen. Wir machen uns auf die Suche nach einzigarten Stadionkonzepten, die sich... Außergewöhnliche Fußballstadien (2) | Estádio Municipal de Braga

Stadion Bauphase Bau Unfertig_abseits.atIn dieser Serie wollen wir euch außergewöhnliche Fußballstadien und ihre Geschichte näher vorstellen. Wir machen uns auf die Suche nach einzigarten Stadionkonzepten, die sich von der Masse der übrigen Sportstätten erfrischend abheben. Nachdem uns der erste Teil nach Singapur verschlug, wollen wir uns jetzt eine Sportstätte anschauen, die den meisten Fußballfans geläufiger sein wird, die in dieser Artikelreihe jedoch nicht fehlen sollte.

Das Estádio Municipal de Braga liegt, wie es der Name schon vermuten lässt, in der nordportugiesischen Stadt Braga und wurde im Jahr 2003 für die in Portugal stattfindende Europameisterschaft 2004 errichtet. Portugal baute für das Großereignis sieben neue Stadien, wobei dieses von der UEFA als das interessanteste und innovativste Konzept ausgezeichnet wurde. Das am 30. Dezember 2003 eröffnete Stadion bietet 30.154 Sitzplätze und war der Austragungsort für zwei Europameisterschaftspartien. Als Baukosten wurden zunächst etwa 61 Millionen Euro anvisiert, doch insgesamt dürfte das Schmuckstück mehr als knapp 83 Millionen Euro gekostet haben. Damit gehörte es zu den teuersten Stadien, die für die Europameisterschaft 2004 errichtet wurden.

Das Eröffnungsspiel durfte der Klub absolvieren, der auch momentan die Meisterschaftsspiele in diesem ungewöhnlichen Stadion austrägt. Der SC Braga weihte seine neue Spielstätte mit einem 1:0-Sieg gegen Celta de Vigo ein.

Das Estádio Municipal de Braga wurde vom portugiesischen Architekten Eduardo Souto Moura errichtet, der 2011 für sein Lebenswerk mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet wurde – der höchsten Auszeichnung in der Welt der Architektur. Souto Moura versucht stets seinen Bauwerken eine bestimmte Stimmung zu verleihen, wobei das Motto “weniger ist mehr“ für ihn eine grundlegende Bedeutung besitzt. Auch bei seinen anderen Werken ist die Mauer für ihn ein zentrale Thema und er verwendet am liebsten Marmor, Granit und natürliche Steine für seine Bauten. Der Architekt baute das Stadion seiner Linie treu bleibend mitten in den Steinbruch Monte Christo und alleine damit die Haupttribüne Platz fand, mussten eine Million Kubikmeter Granit abgetragen werden.

Es gibt keine Tribünen hinter den beiden Toren, die Fans können nur auf den Ständen entlang des Spielfelds Platz nehmen. Hinter einem Tor ragt eine große Felswand auf, die davon zeugt, dass das Stadion mitten ins Felsmassiv gebaut wurde. Ein einzigartiger Ausblick, der die Besucher stets ins Staunen versetzt:

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Die beiden großen Tribünen, die jeweils rund 15.000 Fans Platz bieten, sind ebenfalls sehenswert. Die Fans haben die Möglichkeit unterirdisch durch ein Tunnelsystem zu ihren Sitzplätzen zu gelangen. Der reguläre Weg ist nämlich etwas mühsam, außer man möchte eine kleine Wanderung durch den Steinbruch unternehmen. Die beiden Tribünendächer verbinden 80 Stahlseile, die die Dachkonstruktion unterstützen.

Stahlseile

Fußballfans, die sich in der Nähe des Stadions befinden, sollten es auf jeden Fall besuchen, da es weltweit kein zweites Stadion dieser Art gibt. Der Verein bietet geführte Touren an, hier könnt ihr einen kurzen Vorgeschmack sehen:

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Stefan Karger, www.abseits.at

Stefan Karger

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