Wir haben in den staubigen Videospiel-Regalen aller Konsolen und Computer gestöbert und eine Artikelserie über die kultigsten und schlussendlich auch richtungsweisenden Fußball-Videospiele initiiert. Nintendo... Die kultigsten Fußball-Videospiele (1): Nintendo World Cup

Wir haben in den staubigen Videospiel-Regalen aller Konsolen und Computer gestöbert und eine Artikelserie über die kultigsten und schlussendlich auch richtungsweisenden Fußball-Videospiele initiiert.

Nintendo World Cup

Nintendo (NES) – 1990

Es war das erste und zugleich auch kultigste Fußballspiel, das der japanische Hersteller Nintendo für seine Flagship-Konsole auf den Markt warf. Das ist nun satte 30 Jahre her, aber für die Kinder dieser Generation dürfte der Klang des Spiels mit den „Superschüssen“ noch immer im Kopf nachhallen.

Am Anfang gegen die „wilden Kameruner“

Bei diesem Klassiker konnte man sich zwischen 13 Nationalmannschaften entscheiden und um den Singleplayer-Modus zu gewinnen, alle anderen Teams besiegen. Zu Beginn ging es dabei in einem linearen Spielmodus gegen Exoten wie Kamerun oder Japan – die damals noch deutlich größere Exoten waren als heutzutage, was man schon an den stereotypen MIDI-File-Spielankündigungen sehen kann, wie ihr sie im untenstehenden Video gleich vor den ersten beiden Spielen findet.

Fouls? Aber geh…

Inklusive dem nicht steuerbaren Torhüter bestanden bei Nintendo World Cup alle Teams aus sechs Kickern, wobei der Spieler immer nur einen dieser Akteure steuert – und Fouls und somit auch Freistöße gab es schlichtweg nicht. Wird ein Spieler hart gecheckt, erstarrt er zunächst zu einer nicht genau definierbaren, skelettartigen Kreatur, läuft dann aber einfach weiter. Wenn es einen Spieler etwas häufiger erwischt, bleibt er einfach regungslos am Boden liegen, ist unmittelbar nach dem nächsten Tor aber wieder zurück aus dem Reich der Toten…

Mit mindestens 14 Superschüssen zum 18:3-Sieg

Die allermeisten Tore konnte man mit Fallrückziehern oder Flugkopfbällen erzielen, denn diese erzeugten so genannte „Superschüsse“. Jedes Nationalteam hatte einen anderen, besonderen „Superschuss“, kreuz und quer fliegend, hopsend, explodierend, den Ball krümmend… alles war dabei. Und wenn man als kleines Kind in die entscheidenden Spiele gegen Argentinien oder Westdeutschland vorstieß und sich plötzlich das so spannende MIDI-Gedudel noch einmal verschärfte und die Gegner immer ein bisschen schneller wurden, war man vor Anspannung kaum noch zu halten. Oh, und die Spiele endeten meistens 18:3, oder ähnlich… aber schwelgt selbst in Erinnerungen, ob im Long Play Video oder in der „Superschuss“-Compilation.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen